Die Lebenserwartung beträgt bereits mehr als 80 Jahre
Wien (statistik austria) - Die Lebenserwartung ist in Österreich auch im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts
weiter gestiegen. Laut Sterbetafel 2010/2012, die auf Basis der gemäß Registerzählung 2011 revidierten
Bevölkerungszahlen und der Sterbefälle der Jahre 2010 bis 2012 erstellt wurde, beträgt die erstmals
für beide Geschlechter zusammen berechnete Lebenserwartung 80,7 Jahre. Für Männer liegt die Lebenserwartung
nun bei 78,0 Jahren, für Frauen bei 83,3 Jahren. Nach den Berechnungen von Statistik Austria nahm die männliche
Lebenserwartung gegenüber dem Zeitraum 2000/02 um 2,4 Jahre zu, jene der Frauen um 1,8 Jahre. Somit hat sich
der Vorsprung der Frauen in der Lebenserwartung von 6,0 auf 5,3 Jahre reduziert.
Erhöhtes Sterberisiko im jugendlichen Alter
Die Säuglingssterblichkeit, das ist das Sterberisiko im ersten Lebensjahr, ist in der Vergangenheit stark
gesunken und beträgt nur noch 3,9 Promille für Buben bzw. 3,2 Promille für Mädchen. Die niedrigste
Sterblichkeit ist im Volksschulalter bei beiden Geschlechtern mit weniger als 0,1 Promille zu beobachten. Im jugendlichen
Alter von 19 bis 22 Jahren ist sie jedoch bei den Burschen mehr als zehn Mal höher als im Volksschulalter,
bei den Mädchen rund vier Mal so groß. Grund dafür sind in diesem Alter vor allem (motorisierte)
Unfälle, aber auch die vergleichsweise hohen Selbstmordraten.
Bis zum 25. Lebensjahr der Frauen bzw. bis zum 28. Lebensjahr der Männer sinkt die Sterblichkeit wieder ab,
um dann kontinuierlich anzusteigen. In allen Altern liegen die weiblichen Sterbewahrscheinlichkeiten unter jenen
der Männer. Im 51. Lebensjahr für Männer bzw. 56. Lebensjahr für Frauen wird wiederum das Niveau
der Säuglingssterblichkeit erreicht. Ab dem Alter von 85 Jahren für Männer bzw. 87 Jahren für
Frauen betragen die Wahrscheinlichkeiten innerhalb eines Jahres zu sterben bereits mehr als 10 Prozent.
Zur Geburt liegt die Lebenserwartung bei 78,0 Jahren für Männer bzw. 83,3 Jahren für Frauen. Ist
eine Person den Sterberisken im Jugendalter entronnen und hat das 30. Lebensjahr erreicht, so beträgt die
fernere Lebenserwartung weitere 48,9 Lebensjahre (Männer) bzw. 53,8 Jahre. Diese Männer können somit
rechnen, dass sie 78,9 Jahre alt werden, die gleichaltrigen Frauen 83,8 Jahre. Ein Mann, der an seinem 62. Geburtstag
in den Ruhestand tritt, hat die Chance, seine Pension genau 20 Jahre genießen zu dürfen. Frauen haben
an ihrem 60. Geburtstag eine fernere Lebenserwartung von 25,4 Jahren.
Neben der Lebenserwartung lassen sich aus der Sterbetafel auch Wahrscheinlichkeiten ablesen, ein bestimmtes Alter
zu erreichen. So beträgt die Wahrscheinlichkeit für ein neugeborenes Mädchen, das Erwachsenenalter
von 30 Jahren zu erreichen, 99,2%. Für einen Knaben ist sie wegen der höheren Sterblichkeit im Kindes-
und Jugendalter mit 98,5% um 0,7 Prozentpunkte niedriger. Vor 100 Jahren (Sterbetafel 1909/1912) erlebten nur rund
zwei Drittel aller Neugeborenen den 30. Geburtstag. Nahezu 9 von 10 Männern erreichen gemäß der
aktuellen Sterbetafel ihren 60. Geburtstag (89,9%), unter den Frauen sind es sogar 94,7%.
Die Wahrscheinlichkeit, 100 Jahre alt zu werden, beträgt gemäß der aktuellen Sterbetafel 2010/12
1,9% für Frauen und 0,7% für Männer. Hat eine Person dieses hohe Alter erreicht, so stehen ihre
Chancen gut, auch den 101. Geburtstag feiern zu dürfen: Die fernere Lebenserwartung im genauen Alter von 100
Jahren beträgt nämlich immerhin 1,8 Jahre für Männer und 2,0 Jahre für Frauen.
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