Antrittsbesuch des Schweizer Botschafters Breiter bei Landtagspräsidentin Nußbaumer
Bregenz (vlk) – Der Botschafter der Schweiz in Österreich, Urs Breiter, hat am 15.11. seinen Antrittsbesuch
bei Landtagspräsidentin Gabriele Nußbaumer absolviert. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die
sehr guten nachbarschaftlichen Beziehungen, aber auch die ablehnende Haltung Vorarlbergs gegenüber der Kernenergie.
Vorarlberg und die Schweiz verbinden traditionell enge freundschaftliche Beziehungen. Auf verschiedensten Ebenen
– etwa in der Parlamentarier-Konferenz Bodensee, der Internationalen Bodensee Konferenz oder der Rheintalischen
Grenzgemeinschaft – gibt es vielfältige Kontakte und eine gute Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg.
Die Schweiz ist zudem für Vorarlberg ein wichtiger Handelspartner. Vorarlberg konnte seine Exporte im vergangenen
Jahr auf insgesamt 8,34 Milliarden Euro steigern und liegt im Ländervergleich wieder auf dem 1. Platz. Auch
wenn es in Richtung Schweiz einen schwachen Rückgang gab, bleibt die Eidgenossenschaft nach Deutschland der
wichtigste Handelspartner. Schweizer Gäste schätzen zudem Vorarlberg als Urlaubsland und haben hier allein
im vergangenen Jahr 910.000 Nächtigungen gebucht. Stark profitiert auch der heimische Handel von Schweizer
Kundschaften. Jährlich fließen rund 45 Millionen Euro an Kaufkraft aus der Schweiz zu.
Thema der Gespräche war auch die Atomkraft. Diese sei nach wie vor eine nicht beherrschbare Risikotechnologie,
sodass in Vorarlberg die Ankündigung, das Kraftwerk Mühleberg ab 2019 abzuschalten, positiv aufgenommen
wurde, sagte Landtagspräsidentin Nußbaumer. Laut Beschluss der Schweizer Bundesregierung sollen ja alle
Kernkraftwerke bis 2034 stillgelegt werden. In diesem Zusammenhang verwies Gabriele Nußbaumer auf die Forderung
Vorarlbergs, auch die Reaktoren Beznau I und II möglichst bald vom Netz zu nehmen. Beznau ist eines der ältesten
Kraftwerke überhaupt und nur 150 Kilometer von Vorarlberg entfernt.
Zur Person des Schweizer Botschafters: Urs Breiter wurde 1953 in Winterthur geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften
an der Universität Zürich, das er im Jahr 1980 mit dem Doktorat abschloss, arbeitete er zunächst
in der Privatwirtschaft. Im Jahr 1983 trat Breiter in den Dienst des Eidgenössischen Departements für
auswärtige Angelegenheiten ein. 1989 ging er als Botschaftssekretär nach Madrid, wo er Anfang 1990 zum
Botschaftsrat befördert wurde. Es folgten Aufenthalte in der Türkei und in Wien. Von 2002 bis 2006 war
er Botschafter in Bosnien und Herzegowina und von September 2006 bis Juli 2010 Botschafter in den Vereinigten Mexikanischen
Staaten und Belize, mit Residenz in Mexico City. Seit 2010 vertritt Breiter sein Heimatland in Österreich.
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