Rund 1.300 Gäste beim festlichen Empfang in Grafenegg
St. Pölten (nlk) - Ganz im Zeichen des Heiligen Leopold und des Jubiläums "350 Jahre Heiliger
Leopold als Landespatron" stand der Landesempfang anlässlich des Landesfeiertages, der am 15.11. im Auditorium
Grafenegg stattfand.
Der heilige Leopold sei ein Vorbild in mehrfacher Weise, betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im Zuge seiner
Festrede: "Er war ein Vorbild in seinem Streben nach Frieden, in seinem Verständnis von Loyalität
und Solidarität und in seinem Bemühen um Vermittlung und Ausgleich, und all das war verbunden mit seinem
unbeugsamen Bekenntnis zur Heimat."
Diesem Bekenntnis zur Heimat zu folgen, sei ein "hoch moderner Auftrag, den wir hochhalten müssen",
forderte Pröll zu einem "offenen Zugang zum Begriff Heimat" auf. Denn die Auseinandersetzung mit
der Heimat erlaube das "Eindringen in die Geschichte", so Pröll: "Wir in Niederösterreich
legen Wert auf Geschichtsbewusstsein. Denn nur wer die Geschichte kennt, kann sie verstehen. Und nur wer Geschichte
versteht, kann aus ihr lernen."
Die Auseinandersetzung mit der Heimat ermögliche aber auch das "Einbringen in der Gegenwart", führte
der Landeshauptmann weiter aus. "Heimat ist nicht, sondern Heimat wird. Darum muss jeder und jede von uns
sich einbringen, Hand anlegen und Heimat gestalten. Nur durch dieses Bewusstsein entsteht ein großes gemeinsames
Ganzes." Daher gelte es auch, "täglich danach zu suchen, wo sich Chancen für unser Land auftun,
und einander die Hand zu reichen, wo Menschen in Bedrängnis kommen", so Pröll: "Das bedeutet
Zusammenstehen, Familiensinn, Respekt vor der Schöpfung, Denken in Generationen, Kraft zum Gestalten und Mut
zu Entscheidungen."
Abschließend betonte der Landeshauptmann, dass die Auseinandersetzung mit der Heimat auch den Weg in die
Zukunft ebne: "Niederösterreich im Herzen zu tragen heißt die Zukunft im Blick zu haben. Alles,
was wir heute schlecht machen, ist das Manko von morgen. Alles was wir heute gut und richtig machen, ist der Vorsprung
von morgen." Darum gelte es auch, "Entscheidungen rasch und mutig" zu treffen, sagte der Landeshauptmann:
"Das sind wir unserer Heimat schuldig, das sind wir den nächsten Generationen schuldig und das sind wir
auch dem Vorbild des Heiligen Leopold schuldig." Der Landesfeiertag solle daher auch "dazu anhalten,
Kraft zu schöpfen für die gemeinsame Arbeit, die vor uns liegt", so Pröll.
Insgesamt folgten rund 1.300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Einladung zum Landesfeiertag
in Grafenegg. Der literarische Beitrag des Abends kam vom bekannten Schauspieler und Regisseur Karl Markovics,
die musikalische Gestaltung übernahm das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich mit Dirigent Michael
Sanderling und Solist Ingolf Wunder.
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