Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik und Ehrenmedaille der Stadt Wien
in Gold
Wien (sk) - Zum Auftakt der Bundeskonferenz der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer/innen, Opfer
des Faschismus und aktiver Antifaschist/innen hat SPÖ-Vorsitzender, Bundeskanzler Werner Faymann den scheidenden
Bundesvorsitzenden Ernst Nedwed mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
geehrt. In seiner Rede würdigte der Kanzler das langjährige politische Wirken Nedweds, insbesondere in
der antifaschistischen Bildungsarbeit. "Er gehört zu jenen Menschen, die in der Zweiten Republik mit
seinem sozialen Engagement und seiner Bildungsarbeit unverzichtbare Arbeit geleistet haben", betonte Faymann,
der als Jugendfunktionär Nedwed bereits früh kennengelernt hatte. Nedwed habe sich bereits zu seinen
Zeiten als SPÖ-Gemeinderat und -Nationalrat dadurch ausgezeichnet, für junge Menschen und Jugendorganisationen
stets ein offenes Ohr zu haben.
Im Anschluss ehrte Stadtrat Michael Ludwig Ernst Nedwed mit der höchsten Auszeichnung der Stadt Wien. Persönlich
und politisch hatte Ludwig lange Jahre die Gelegenheit, als Bildungssekretär Schulter an Schulter mit Nedwed
zusammenzuarbeiten. "Ein Mensch wie Ernst Nedwed, der nie an sich selbst gedacht hat, wird zu Recht ausgezeichnet",
sagte Ludwig. Weiters hob Ludwig hervor, dass Nedwed es sich zur lebenslangen Aufgabe gemacht habe, "nicht
die Asche zu bewahren, sondern das Feuer und die Flamme antifaschistischer Arbeit weiterzutragen und dabei auch
der Jugend Raum zu geben".
Aufgrund einer Erkrankung nahm Ernst Nedwed das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik und die
Ehrenmedaille der Stadt Wien nicht persönlich entgegen. Er wurde von seiner Tochter Andrea Schnattinger vertreten,
die im Anschluss an die Ehrungen eine Grußbotschaft von Ernst Nedwed verlas. In seiner Grußbotschaft
appellierte der Bundesvorsitzende unter anderem dafür, die immer weniger werdenden Zeitzeug/innen zu befragen.
"Es wäre zu traurig, wenn wir einmal sagen müssen, dass wir mit dem einen oder der anderen Überlebenden
nicht mehr sprechen konnten." Die anwesenden Delegierten und zahlreichen Ehrengäste, darunter Stadtrat
Michael Ludwig, Käthe Sasso und Rudi Gelbard, zollten dem Geehrten stehende Ovationen und einen kräftigen
Applaus.
"Der Bund der Freiheitskämpferinnen und Freiheitskämpfer ist das Gewissen der Sozialdemokratie,
wenn es darum geht, dass niemand das Herzstück des Antifaschismus beiseitelegt", sagte Faymann. Wer auf
eine Regierungszusammenarbeit mit der FPÖ schiele, sei daher gut beraten, sich mit den Freiheitskämpfer/innen
auseinanderzusetzen. Weiters warnte der Bundeskanzler vor der viel zu hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa, die
in vielen Regionen bei über 40 Prozent liegt, und Entsolidarisierungstendenzen, die ein Nährboden für
Rechtsextremismus seien.
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