Wien (statistik austria) – Die Inflationsrate für Oktober 2013 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria
1,4% (September 1,7%). Das ist der niedrigste Wert seit Februar 2010 (1,0%). Ausschlaggebend für den Rückgang
der Inflationsrate waren deutliche Verbilligungen in der Ausgabengruppe "Verkehr" (vor allem bei Treibstoffen,
gebrauchten Pkw und Flugtickets) im Vergleich zum Vorjahr. Die einflussreichsten Verteuerungen zeigten sich im
Oktober 2013 bei Ausgaben für Nahrungsmittel und "Wohnung, Wasser und Energie".
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Oktober 2013 lag bei 108,4. Gegenüber
dem Vormonat (September 2013) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,1% zurück.
Teuerung der Nahrungsmittel steigt weiter an
Als Hauptpreistreiber im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie
Getränke" (durchschnittlich +3,4%; Einfluss: +0,40 Prozentpunkte). Alleinverantwortlich dafür waren
stärker als zuletzt gestiegene Preise für Nahrungsmittel (Oktober durchschnittlich +4,0%, September +3,5%).
Insbesondere nahm der Preisauftrieb bei Obst (Oktober +4,8%, September +3,5%) und Gemüse (Oktober 3,7%, September
+1,7%) zu. Im Zwölfmonatsabstand verteuerten sich weiters Milch, Käse und Eier um insgesamt 5,2%, Fleisch
um 2,8%, sowie Brot und Getreideerzeugnisse um 3,5%. Absolute Preisstabilität (durchschnittlich +0,0%) zeigte
sich hingegen bei alkoholfreien Getränken.
In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,9%; Einfluss: +0,35 Prozentpunkte)
verteuerte sich die Instandhaltung von Wohnungen um insgesamt 2,9% gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Wohnungsmieten
stiegen durchschnittlich um 2,8%, die Betriebskosten für Mietwohnungen um 3,3% und jene für Eigentumswohnungen
um 3,4%. Demgegenüber blieben die Ausgaben für Haushaltsenergie fast unverändert (durchschnittlich
+0,1%; Strom +2,7%, Fernwärme +0,3%, jedoch Heizöl -7,8%, Gas -1,1%).
Die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +2,9%; Einfluss: +0,23 Prozentpunkte) wies
bei Bewirtungsdienstleistungen durchschnittliche Preisanstiege von 3,4% auf. Beherbergungsdienstleistungen verteuerten
sich hingegen insgesamt um nur 0,1%.
In der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" stiegen die Preise moderat (durchschnittlich +0,8%; Einfluss:
+0,09 Prozentpunkte). Entscheidend dafür waren Pauschalreisen, die sich im Jahresabstand um 0,7% verbilligten.
Im September hatten sie noch ein Plus von 2,5% aufgewiesen. Elektronische Geräte (Audiovisions-, Fotografie-,
EDV-Geräte) kosteten um 5,0% weniger, Freizeit- und Kulturdienstleistungen um 2,1% mehr.
Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -2,0%; Einfluss:
-0,28 Prozentpunkte). Deutlicher als zuletzt fielen die Preise für Treibstoffe (Oktober -7,0%, September -6,1%)
und für gebrauchte Pkw (Oktober -8,6%, September -4,1%). Flugtickets kosteten im Jahresvergleich ebenfalls
weniger (-3,8%), im September waren sie noch mit 5,0% im Plus. Die Instandhaltung und Reparaturen von privaten
Verkehrsmitteln verteuerten sich insgesamt um 3,0%.
Monatsvergleich: -0.1% gegenüber September 2013
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -1,2%; Einfluss: -0,16 Prozentpunkte) war Hauptpreisdämpfer
im Monatsabstand. Dazu trugen überwiegend Preisreduktionen bei Treibstoffen (-2,5%), Flugtickets (-9,1%) sowie
für gebrauchte Pkw (-4,7%) bei.
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
(durchschnittlich +0,9%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren höhere Preise für
Fleisch (+1,2%), Gemüse (+2,1%) und Obst (+1,7%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Oktober 2013: +1,5%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Oktober
2013 bei 119,43. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,5% (September 1,8%). Der Unterschied zum VPI von 0,1
Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Die
deutlichen Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile
im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI stark gegenüber dem VPI. Teurere Freizeit- und Kulturdienstleistungen
(höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI ebenfalls gegenüber dem VPI. Ausgaben
für die Instandhaltung von Wohnungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen
den HVPI gegenüber dem VPI. Niedrigere Treibstoffpreise (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) verminderten
ebenfalls den HVPI gegenüber dem VPI.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Oktober 2013 bei +1,8%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Oktober 2013 1,8% (September
2,0%). Der Indexstand des PIPH lag bei 109,0. Die Differenz zum VPI von +0,4 Prozentpunkten wurde hauptsächlich
von deutlichen Preisanstiegen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile
im PIPH) verursacht. Zusätzlich trugen auch Teuerungen bei Nahrungsmitteln, bei der Instandhaltung von Wohnungen
sowie bei Sozialschutzdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) dazu bei. Zudem verminderten
billigere Treibstoffe (niedrigere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH nicht so merklich wie den VPI. Höhere
Kosten für Bewirtungsdienstleistungen sowie in der Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht" (jeweils
geringere Gewichtsanteile im PIPH) dämpften hingegen den PIPH gegenüber dem VPI.
Inflation beim täglichen Einkauf massiv über dem Durchschnitt
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen
Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 3,8% (September: 3,9% revidiert). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes,
der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,
erhöhte sich im 12-Monatsvergleich um nur 0,6% (September: 0,7%), da die billigeren Treibstoffe deutlich preisdämpfend
wirkten.
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