Berufliche Mobilität soll EU-weit leichter werden

 

erstellt am
14. 11. 13
10.30 MEZ

Europäische Kommission evaluiert nationale Reglementierungen des Berufszugangs / Extrablatt aus Brüssel erschienen
Salzburg (lk) - Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung vorgestellt, in der sie den Beginn der Evaluierung der nationalen Reglementierungen des Berufszugangs ankündigt. Die nationalen Reglementierungen des Berufszugangs sollen EU-weit überprüft und europaweit vereinfacht werden, berichtet das Verbindungsbüro Brüssel in der aktuellen Ausgabe des Extrablatts. Das Extrablatt kann heruntergeladen oder kostenlos abonniert werden.

Sogenannte reglementierte Berufe sind jene Berufe, deren Ausübung an besondere Qualifikationen geknüpft ist oder bei denen die Berufsbezeichnung (z.B. Architekt oder Apotheker) geschützt ist. Ein derartiger Schutz kann nach Einschätzung der Europäischen Kommission aus Gründen des Konsumentenschutzes durchaus gerechtfertigt sein. Allerdings befürchtet die Kommission, dass übermäßig restriktive Bedingungen auf junge Menschen eine abschreckende Wirkung haben und den Eintritt in den Arbeitsmarkt in bestimmten Fällen verhindern könnten. Nach Beobachtungen der Europäischen Kommission ist es aufgrund unterschiedlicher Rechtsvorschriften für qualifizierte Fachkräfte oft schwierig, sich um Arbeitsplätze in anderen Mitgliedstaaten zu bewerben.

Umfassende Reformen der Vorschriften über den Zugang zu reglementierten Berufen werden derzeit in Portugal, Polen, Italien, Slowenien und Spanien durchgeführt. Die Europäische Kommission hofft, dass verbesserte Bedingungen für den Berufszugang – insbesondere ein transparenterer Rechtsrahmen in den Mitgliedstaaten – die Arbeitsplatzmobilität von Fachkräften im Binnenmarkt fördern. Auch die grenzübergreifende Erbringung von Dienstleistungen der freien Berufe würde so wesentlich erleichtert. Die Europäische Kommission erwartet positive Auswirkungen auf die Beschäftigung und sieht das Potenzial, mit diesen Maßnahmen das Wirtschaftswachstum anzukurbeln: Die Dienstleistungen der freien Berufe machen etwa neun Prozent des Bruttoinlandsprodukts in der Europäischen Union aus.

In der ersten Phase sind die Mitgliedstaaten aufgerufen, eine Liste der national und regional reglementierten Berufe zu erstellen. Diese Informationen will die Europäische Kommission im Anschluss in eine "Europakarte" einarbeiten, aus der z.B. Fachkräfte, die in einem anderen Mitgliedstaat arbeiten wollen, ersehen können, welche Anforderungen für die einzelnen Berufe in den anderen EU-Mitgliedstaaten Ländern gelten.

In der zweiten Phase werden die Mitgliedstaaten dann aufgefordert, innerhalb von zwei Jahren eine gegenseitige Evaluierung ihrer jeweiligen Zugangsbeschränkungen vorzunehmen. Es ist vorgesehen, die Vertreter der verschiedenen Berufsverbände in diesen Prozess voll einzubinden. Die neue EU-Richtlinie muss nun von den EU-Mitgliedstaaten im Rat bestätigt werden. Weiterführende Informationen sind auf der Website der EU-Kommission zu finden.

 

 

 

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