Ab 19. November zum Thema "Quellen zur jüdischen Geschichte Niederösterreichs"
St. Pölten (nlk) - Das diesjährige Symposion des NÖ Instituts für Landeskunde befasst
sich mit Aspekten der jüdischen Geschichte des Landes Niederösterreich vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert
und findet am Dienstag, 19., und Mittwoch, 20. November, im NV-Forum der NÖ Versicherung im Landhausviertel
in St. Pölten statt. Veranstaltet wird diese 33. Auflage unter dem Titel "Quellen zur jüdischen
Geschichte Niederösterreichs" vom NÖ Institut für Landeskunde gemeinsam mit dem Institut für
jüdische Geschichte Österreichs.
Gestartet wird am Dienstag, 19. November, um 14 Uhr; den Eröffnungsvortrag hält Martha Keil, die unter
dem Titel "Zeugen von Gewalt" über mittelalterliche hebräische Fragmente in niederösterreichischen
Bibliotheken spricht. Mit dem Mittelalter setzen sich auch Birgit Wiedl ("Wer ist Ernustus iudeus?" über
die schwierige Suche nach Juden in mittelalterlichen Archivbeständen) und Eveline Brugger ("Daz her Chalhoh
von Eberstorf gelten sol Lebmanne dem Juden" über das Urkundenarchiv der Herren von Ebersdorf als Fundgrube
für die mittelalterliche jüdische Geschichte Niederösterreichs) auseinander. Das Abendprogramm geht
im Landesarchiv und im Landesmuseum über die Bühne und umfasst eine Spezialführung, ein Konzert
und eine Lesung.
Mittwoch, der 20. November, steht zunächst ab 9.30 Uhr im Zeichen der frühen Neuzeit: Barbara Staudinger
beleuchtet mit "Gebet im Mauthaus, Streit am Marktplatz" die Quellen zur jüdischen Geschichte Niederösterreichs
in der frühen Neuzeit, Elisabeth Loinig stellt unter dem Titel "Privilegiert - Toleriert - Abgewiesen"
jüdische Bittsteller vor der niederösterreichischen Regierung im 18. Jahrhundert vor. Danach geht es
um das 19. und 20. Jahrhundert, zu denen Christoph Lind ("Von Kaiser Joseph II. zu Adolf Hitler" über
die Quellen zur jüdischen Geschichte Niederösterreichs von 1782 bis 1945) und Iris Palenik ("Die
vergessene 'erste' Migration" über die Einwanderung nach Niederösterreich von 1848 bis 1921 in jüdischen
Lebenserinnerungen) Stellung nehmen.
Letzter Programmpunkt ist die Sparte Theater und Literatur: "Schwer zu sein ein Jud" nennt Gertrude Langer-Ostrawsky
ihren Vortrag über jüdisches Theater in Form von Drama, Kabarett, Komödie und Operette unter der
Zensur der k.k. n.ö. Statthalterei von 1856 bis 1926; Philipp Mettauer erinnert unter dem Titel "Erhebung
und Berufsverbot" an die Reichsschrifttumskammer / Landesleitung Österreich, Gruppe Buchhandel. Danach
ist noch eine Schlussdiskussion angesetzt.
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