Städtebund: Städte und Gemeinden für solide Finanzen

 

erstellt am
14. 11. 13
10.30 MEZ

Generalsekretär Thomas Weninger zum Gemeindefinanzbericht
Wien (rk/städtebund) - Als "grundsätzlich positiv" bewertete Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes, am 13.11. die Ergebnisse des Gemeindefinanzberichts: "Österreichs Städte und Gemeinden haben das Nulldefizit eingehalten und wie auch in den Vorjahren zur gesamtstaatlichen Konsolidierung beigetragen".

Aufgrund der steigenden Ertragsanteile hat sich Finanzsituation der Städte und Gemeinden stabilisiert, doch die Einbrüche durch die Krise der vergangenen Jahre sind noch nicht aufgeholt: Obwohl die Investitionen der Kommunen wieder ansteigen (2012 um 8,2 Prozent), liegen sie dennoch auf historisch niedrigem Niveau. Weninger: "Das Ziel muss nicht nur sein, zu einem ausgeglichen Gesamthaushalt beizutragen, sondern auch, die Investitionen, die direkt den heimischen Klein- und Mittelunternehmen zu Gute kommen, wieder zu steigern".

Denn einzelne Maßnahmen des Bundes wirken auch bei Investitionen bremsend: Seit dem Wegfall der Vorsteuer-Regelung für Städte und Gemeinden bei Investitionen in kommunale Infrastruktur, sind Investitionen um 20 Prozent teurer geworden. Durch die Besteuerung von Kooperationen droht die nächste Teuerung. Strukturelle Reformen seien unumgänglich, so Weninger: "Nur so können Städte und Gemeinden, die sich gerade in den vergangenen Jahren durch ihre Position als wichtigster öffentlicher Investor auch zur Stabilisierung in der Krise beigetragen haben, dieser wichtigen Aufgabe weiter nachkommen", so Weninger.

Positiv wird vermerkt, dass die Ausgabendynamik im Bereich Soziales und Wohlfahrt erstmals gebremst werden konnte: Seit Einführung des Pflegefonds sind in diesem Bereich die Nettoausgaben erstmals gesunken. Weninger: "Die Einführung des Pflegefonds war ein erster, wichtiger Schritt, um die explodierenden Kosten der Städte und Gemeinden abzufedern. Dieses Geld sollte bei den nächsten Finanzausgleichsverhandlungen abgesichert werden, um zu gewährleisten, dass diese wichtigen Leistungen weiterhin bestehen bleiben", so Weninger. Um langfristig die Finanzen abzusichern, sei es aber notwendig, echte Strukturreformen durchzuführen: Derzeit gibt es ein sehr kompliziertes Umverteilungssystem zwischen Gemeinden und Bundesländern: Jährlich werden rund 52.000 Transferzahlungen abgewickelt - diese sind aufwändig und teilweise intransparent. Die Lösung ist eine neue Aufgabenverteilung zwischen Ländern und Gemeinden, etwa, dass der gesamte Bereich Kindergärten zu den Städten/ Gemeinden, der Bereich der Pflege zu den Ländern wandert.

"Wenn wir Aufgaben effizient erfüllen sollen und zusätzlich zu mehr Transparenz und Kostenwahrheit beitragen sollen, so ist eine Strukturreform und ein aufgabenorientierter Finanzausgleich die beste Lösung", so Weninger abschließend.

Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von rund 250 Städten und größeren Gemeinden. Etwa 65 Prozent der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Österreichs Ballungsräumen. Mitglieder des Städtebundes sind neben Wien und den Landeshauptstädten praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 EinwohnerInnen. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 EinwohnerInnen. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Der Österreichische Städtebund ist Gesprächspartner für die Regierung auf Bundes- und Landesebene und ist in der österreichischen Bundesverfassung (Art. 115 Abs.3) ausdrücklich erwähnt.

 

 

 

Infomationen: http://www.staedtebund.gv.at

 

 

 

 

 

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