Broncia Koller Koller-Pinell

 

erstellt am
13. 11. 13
10.30 MEZ

Zum 150. Geburtstag der Malerin: Sonderausstellung zum Frauenschwerpunkt 2013/14 von 29. November 2013 bis 12. Oktober 2014
St. Pölten (landesmuseum) - Selten ist das Interesse an einer Künstlerpersönlichkeit so vielschichtig wie jenes an Broncia Koller-Pinell (1863-1934). Zu einer Zeit, als Frauen an Kunstakademien noch nicht einmal aufgenommen wurden, trat sie als Künstlerin anerkannt in gemeinsamen Ausstellungen mit dem Klimt-Kreis hervor. Auch als Mäzenin war sie um die Förderung der Künste bemüht. In ihrem Salon in Wien, wie auch auf ihrem herrschaftlichen Landsitz in Oberwaltersdorf verkehrten sozusagen "Gott und die Welt": Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Kolo Moser, Egon Schiele und die Elite der österreichischen Kunstszene der Jahrhundertwende.

Hoffmann und Moser gestalteten ihre Wohnsitze. Die begabte Tochter der Künstlerin, Sylvia, erhielt Zeichenunterricht durch Moser, Schiele und Hofer. Schiele schuf Porträts von ihrem Ehemann Hugo und von den beiden Kindern. Sie selbst ließ sich von Heinrich Schröder, Carl Hofer und Albert Paris Gütersloh porträtieren. Ihr Bruder Friedrich, Arzt und Internist, stand in engster Verbindung mit der Schriftstellerin Lou Andreas Salomé, ihr Sohn Rupert, später als Dirigent erfolgreich, heiratete Alma und Gustav Mahlers Tochter Anna,…

Sieht man von den vielschichtigen und historisch ungemein reizvollen biographischen Verflechtungen mit führenden Wiener Familien und Künstlern ab, so liegt auch ein beachtliches und sehr schätzenswertes künstlerisches Oeuvre Broncia Koller-Pinells vor. Von ihren Kindern wurde dieses lange bewahrt und schließlich in der Not verkauft. Erst nach der Retrospektive im Niederösterreichischen Landesmuseum im Jahre 1980 gelangten ihre Werke auch in den Fokus von Sammlerkreisen und des Kunstmarkts. Heute ist ihr Platz an der Seite der wichtigsten Künstler der Jahrhundertwende unbestritten. Werke ihrer Hand fehlen in kaum einer Überblicksausstellung zu Wien um 1900. Dennoch liegt die bislang letzte Personale, damals im Jüdischen Museum der Stadt Wien, mittlerweile zwanzig Jahre zurück.

Zum 150. Geburtstag der Künstlerin zeigt des Landesmuseums erneut einen Überblick über das Werkschaffen Broncia Koller-Pinells, von ihren malerischen Anfängen um 1885/90 zu den secessionistischen Hauptwerken der Zeit um 1905/15 und schließlich zu ihrem charakteristischen, dem Expressionismus verpflichteten Spätwerk. Die ausgewählten Exponate stammen aus der Landessammlung Niederösterreich und dokumentieren mehr als vierzig Jahre ernsthafter künstlerischer Arbeit, stets in Auseinandersetzung mit aktuellen Kunstströmungen und großen Malerpersönlichkeiten und stets am Puls der Zeit.

Kurator: Wolfgang Krug

 

 

 

Infomationen: http://www.landesmuseum.net

 

 

 

 

 

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