Staatengemeinschaft beschließt kleine Schritte auf dem Weg zu Weltklimavertrag bis 2015
Warschau/Wien (bmlfuw) - "Die Konferenz startete mit der Betroffenheit durch den Taifun "Hayan",
der tausende Menschenleben kostete und endete mit einem minimalen Kompromiss von über 190 Vertragsstaaten.
Dieser Kompromiss stellt weitere, wenn auch nur kleine Schritte auf dem Weg zu einem Weltklimavertrag dar. Die
Konferenz war Knochenarbeit für den Klimaschutz", so Umweltminister Niki Berlakovich zum Ergebnis des
Klimagipfels in Warschau. Österreich und die EU haben die Position vertreten, dass alle Staaten sobald wie
möglich Treibhausgasreduktionsziele vorschlagen, die in einem globalen und rechtsverbindlichen Klimaschutzabkommen
2015 verabschiedet und ab 2020 umgesetzt werden sollen. "Wir haben hier vereinbart, dass alle Staaten ihre
Beiträge zur Erreichung der Klimaziele so rasch wie möglich, spätestens bis zum ersten Quartal 2015
melden. Dafür sind wir in zahlreichen bilateralen Gesprächen mit anderen Staaten aktiv eingetreten und
haben Überzeugungsarbeit geleistet", so Berlakovich.
Als weiteres konkretes Ergebnis wurden das Berichts- und Bewertungssystem für Klimaschutzmaßnahmen
auch in Entwicklungsländern beschlossen. Das ist wichtig, damit Klimaschutzmassnahmen überprüft
und kontrolliert werden können. Auch weitere Schritte bei der Klimafinazierung sollen in Angriff genommen
werden. Dazu soll es Mitte 2014 ein zusätzliches Ministertreffen geben und auch die Zahl der Expertentreffen
soll erhöht werden. "Ein wichtiges Signal, dass wir den Kampf für den Klimaschutz weiterführen",
unterstreicht der Minister.
Weiters wurde der lang verhandelte "Warschau Mechanismus" zu loss and damage durch den Klimawandel
beschlossen. Damit wird ein spezieller Mechanismus geschaffen, der sich mit Verlusten und Schäden von Naturkatastrophen
und deren Bewältigung befasst.
Österreichische Initiativen in Warschau
"Auch wenn bei dieser Konferenz das Ergebnis hinter den Erwartungen lag, muss der Klimaschutz ganz oben
auf der politischen Agenda der Staaten bleiben", appelliert Minister Berlakovich. Österreich hat die
Zeit genutzt und im Rahmen von Side-Events seine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel gemeinsam mit der Schweiz
und der UNEP (United Nations Environtmental Programme) präsentiert. Auch das österreichische Abfallmanagement
stieß auf großes internationales Interesse. Nach Meinung des internationalen Abfallverbandes sei Österreich
auf dem Sektor der Abfallwirtschaft federführend. Die Recyclingquote liege im internationalen Spitzenfeld
und trage positiv zum Klimaschutz bei. Österreich hat im Rahmen einer Veranstaltung der Europäischen
Union mehrere Projekte wie z.B. Initiativen zur Verbreitung Erneuerbarer Energien in den ärmsten Ländern
der Welt präsentiert. So wird Äthiopien von Österreich unterstützt, um Klimaschutzmaßnahmen
umzusetzen.
Klimaschutz durch den Ausbau Erneuerbarer Energien forcieren
"Österreich bekennt sich klar zum Klimaschutz, indem wir den Ausbau von Erneuerbaren Energien forcieren
wollen. Wir brauchen Erneuerbare Energien in allen Ländern, und wir brauchen mehr Energieeffizienz",
betont Berlakovich. Regionen und Gemeinden seien wichtige Partner bei der Umsetzung. Österreich habe dabei
mit dem Klima- und Energiefonds Programme für den Umstieg auf Erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz
geschaffen. 106 Regionen mit über 1100 Gemeinden nehmen bereits teil. Das kann durchaus Modellcharakter für
den Klimaschutz haben", so Berlakovich. Als falschen Wegsieht Minister Berlakovich die Parallelveranstaltung
der Kohleindustrie zu Beginn der Konferenz: "Die Förderung von fossilen und klimaschädlichen Energieformen
wie Kohle ist ganz klar der falsche Weg für den Klimaschutz", bekräftigt der Minister.
Ziel: Weltklimavertrag 2015 in Paris
Die nächste Klimaschutzkonferenz findet 2014 in der peruanischen Hauptstadt Lima statt. Am 30. November
2015 soll die UN-Klimaschutzkonferenz in Paris beginnen, wo das globale Klimaschutzabkommen mit verbindlichen Reduktionszielen
unterzeichnet werden soll. Ziel des Abkommens ist es, den Anstieg der Erdtemperatur auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.
Es soll 2020 in Kraft treten.
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