Die Journaistin und Autorin erhielt den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für
Toleranz in Denken und Handeln
Wien (hvb) - Am 22.11. wurde die Journalistin und Autorin Barbara Coudenhove-Kalergi bei einem Festakt im
Wiener Rathaus mit dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
ausgezeichnet. „Barbara Coudenhove-Kalergi hat in zahllosen Artikeln, aber auch als Aktivistin bewiesen, dass der
Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit in ihrem Leben eine zentrale Rolle spielt – sie ist damit
eine idealtypische Trägerin dieses Preises“, begründete die Jury ihre Wahl. Die Laudatio hielt der Historiker
und Autor Philipp Blom. Der Ehrenpreis wird vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und dem Fachverband
Buch- und Medienwirtschaft der WKO verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Nach der Begrüßung durch Dr. Michael Ludwig, dem Amtsführenden Stadtrat der Stadt Wien für
Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung, wurde die Auszeichnung im Rahmen der BUCH WIEN 13 im Stadtsenatssitzungssaal
des Wiener Rathauses von Komm.Rat Gerald Schantin, dem Präsidenten des Hauptverbands des Österreichischen
Buchhandels, und Prof. KR Michael Kernstock, dem Obmann des Fachverbands der Buch- und Medienwirtschaft der WKO,
überreicht.
Laudator Philipp Blom würdigte das humanitäre Engagement der Preisträgerin: „Barbara Coudenhove-Kalergi
hat viele Heimaten, und sie ist ihnen allen verbunden. Die eigene Erfahrung von Verlust und Exil hat ihren Blick
für alle Entwurzelten geschärft, für die Würde derer, die auf der falschen Seite der Macht
stehen. Sie hat das als Aufforderung zu mehr Toleranz, mehr Integration verstanden und engagiert sich sowohl privat
und unspektakulär als auch öffentlich und unbequem. Ihre Stimme erinnert uns daran, dass Menschlichkeit
vor aller Politik kommen sollte.“
Die Jurybegründung
„Der Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ist Persönlichkeiten
gewidmet, die sich durch ihr Leben und ihr Werk für die Verständigung in Europa herausragende Verdienste
erworben haben. Barbara Coudenhove-Kalergi ist spätestens seit ihren Berichten und scharfsichtigen Analysen
rund um den Prager Frühling zu DER Publizistin geworden, die den Menschen die Hintergründe über
die politischen Veränderungen in Osteuropa darlegte. Mehr als 20 Jahre später begleitete sie als Journalistin
den Mauerfall und die damit einhergehende historische Wende. Sie hat diesen Triumph der Freiheit über totalitäre
Regime durch ihre fundierte Berichterstattung und ausgewogenen Analysen vielen FernsehzuseherInnen auf unvergleichliche
Weise näher gebracht. Barbara Coudenhove-Kalergi hat daneben in zahllosen Artikeln, aber auch als Aktivistin
bewiesen, dass der Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit in ihrem Leben eine zentrale Rolle
spielt – sie ist damit eine idealtypische Trägerin dieses Preises“, begründete die Jury die Wahl der
diesjährigen Ehrenpreisträgerin.
Die Preisträgerin 2013
Barbara Coudenhove-Kalergi, geboren 1932 in Prag, wurde 1945 als Prager Deutsche vertrieben und lebt seither
in Österreich. Nach Stationen u. a. bei der Presse, der Arbeiter-Zeitung und bei profil kam sie Mitte der
1970er Jahre zum ORF. Bis heute ist die Journalistin und Autorin ständige Kolumnistin der Tageszeitung Der
Standard und unterrichtet AsylwerberInnen. Ihr Buch Zuhause ist überall steht seit seinem Erscheinen Anfang
2013 auf den Bestsellerlisten und gilt mittlerweile als Meilenstein der österreichischen Erinnerungsliteratur.
Zuletzt erschienen u.a.:
Zuhause ist überall. Erinnerungen (Zsolnay Verlag, 2013)
Die Beneš-Dekrete, hgg. von Barbara Coudenhove-Kalergi und Oliver Rathkolb (Czernin Verlag, 2002)
Meine Wurzeln sind anderswo. Österreichische Identitäten (Czernin Verlag, 2001)
Revolution. Die Befreiung Osteuropas vom kommunistischen Absolutismus, hgg. von Barbara Coudenhove-Kalergi und
Hans Benedict (Verlag Jugend und Volk, 1990)
Die bisherigen PreisträgerInnen
Der Preis wurde erstmals 1990 an Milo Dor vergeben, weitere PreisträgerInnen waren Viktor E. Frankl, Inge
Merkel, Kardinal Franz König, Gerhard Roth, Simon Wiesenthal, Hugo Portisch, H. C. Artmann, Christine Nöstlinger,
Sir Peter Ustinov, Josef Haslinger, Karl-Markus Gauß, Ilse Aichinger, Konrad Paul Liessmann, Erich Hackl,
Barbara Frischmuth, Klaus Wagenbach, Martin Pollack, Paul Lendvai, Erika Pluhar, Armin Thurnher, Alfred Komarek
und Brigitte Hamann.
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