Barbara Coudenhove-Kalergi ausgezeichnet

 

erstellt am
25. 11. 13
14.00 MEZ

Die Journaistin und Autorin erhielt den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
Wien (hvb) - Am 22.11. wurde die Journalistin und Autorin Barbara Coudenhove-Kalergi bei einem Festakt im Wiener Rathaus mit dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ausgezeichnet. „Barbara Coudenhove-Kalergi hat in zahllosen Artikeln, aber auch als Aktivistin bewiesen, dass der Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit in ihrem Leben eine zentrale Rolle spielt – sie ist damit eine idealtypische Trägerin dieses Preises“, begründete die Jury ihre Wahl. Die Laudatio hielt der Historiker und Autor Philipp Blom. Der Ehrenpreis wird vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und dem Fachverband Buch- und Medienwirtschaft der WKO verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Nach der Begrüßung durch Dr. Michael Ludwig, dem Amtsführenden Stadtrat der Stadt Wien für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung, wurde die Auszeichnung im Rahmen der BUCH WIEN 13 im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses von Komm.Rat Gerald Schantin, dem Präsidenten des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, und Prof. KR Michael Kernstock, dem Obmann des Fachverbands der Buch- und Medienwirtschaft der WKO, überreicht.

Laudator Philipp Blom würdigte das humanitäre Engagement der Preisträgerin: „Barbara Coudenhove-Kalergi hat viele Heimaten, und sie ist ihnen allen verbunden. Die eigene Erfahrung von Verlust und Exil hat ihren Blick für alle Entwurzelten geschärft, für die Würde derer, die auf der falschen Seite der Macht stehen. Sie hat das als Aufforderung zu mehr Toleranz, mehr Integration verstanden und engagiert sich sowohl privat und unspektakulär als auch öffentlich und unbequem. Ihre Stimme erinnert uns daran, dass Menschlichkeit vor aller Politik kommen sollte.“

Die Jurybegründung
„Der Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ist Persönlichkeiten gewidmet, die sich durch ihr Leben und ihr Werk für die Verständigung in Europa herausragende Verdienste erworben haben. Barbara Coudenhove-Kalergi ist spätestens seit ihren Berichten und scharfsichtigen Analysen rund um den Prager Frühling zu DER Publizistin geworden, die den Menschen die Hintergründe über die politischen Veränderungen in Osteuropa darlegte. Mehr als 20 Jahre später begleitete sie als Journalistin den Mauerfall und die damit einhergehende historische Wende. Sie hat diesen Triumph der Freiheit über totalitäre Regime durch ihre fundierte Berichterstattung und ausgewogenen Analysen vielen FernsehzuseherInnen auf unvergleichliche Weise näher gebracht. Barbara Coudenhove-Kalergi hat daneben in zahllosen Artikeln, aber auch als Aktivistin bewiesen, dass der Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit in ihrem Leben eine zentrale Rolle spielt – sie ist damit eine idealtypische Trägerin dieses Preises“, begründete die Jury die Wahl der diesjährigen Ehrenpreisträgerin.

Die Preisträgerin 2013
Barbara Coudenhove-Kalergi, geboren 1932 in Prag, wurde 1945 als Prager Deutsche vertrieben und lebt seither in Österreich. Nach Stationen u. a. bei der Presse, der Arbeiter-Zeitung und bei profil kam sie Mitte der 1970er Jahre zum ORF. Bis heute ist die Journalistin und Autorin ständige Kolumnistin der Tageszeitung Der Standard und unterrichtet AsylwerberInnen. Ihr Buch Zuhause ist überall steht seit seinem Erscheinen Anfang 2013 auf den Bestsellerlisten und gilt mittlerweile als Meilenstein der österreichischen Erinnerungsliteratur.

Zuletzt erschienen u.a.:
Zuhause ist überall. Erinnerungen (Zsolnay Verlag, 2013)
Die Beneš-Dekrete, hgg. von Barbara Coudenhove-Kalergi und Oliver Rathkolb (Czernin Verlag, 2002)
Meine Wurzeln sind anderswo. Österreichische Identitäten (Czernin Verlag, 2001)
Revolution. Die Befreiung Osteuropas vom kommunistischen Absolutismus, hgg. von Barbara Coudenhove-Kalergi und Hans Benedict (Verlag Jugend und Volk, 1990)

Die bisherigen PreisträgerInnen
Der Preis wurde erstmals 1990 an Milo Dor vergeben, weitere PreisträgerInnen waren Viktor E. Frankl, Inge Merkel, Kardinal Franz König, Gerhard Roth, Simon Wiesenthal, Hugo Portisch, H. C. Artmann, Christine Nöstlinger, Sir Peter Ustinov, Josef Haslinger, Karl-Markus Gauß, Ilse Aichinger, Konrad Paul Liessmann, Erich Hackl, Barbara Frischmuth, Klaus Wagenbach, Martin Pollack, Paul Lendvai, Erika Pluhar, Armin Thurnher, Alfred Komarek und Brigitte Hamann.

 

 

 

Informationen: http://www.buecher.at

 

 

 

 

 

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