LH Kaiser verlieh in Fresach hohe Landesehrung – Auszeichnung der evangelischen Kirche für
Landesarchivsdirektor Wadl
Klagenfurt (lpd) - Zwei hohe Auszeichnungen wurden am 23.11. in der evangelischen Kirche in Fresach im Rahmen
eines Festaktes anlässlich der Visitation von Bischof Michael Bünker verliehen. Superintendent Manfred
Sauer wurde von Landeshauptmann Peter Kaiser mit dem „Kärntner Landesorden in Silber“ geehrt und Landesarchivdirektor
Wilhelm Wadl erhielt von Synodenpräsident Peter Krömer die „Kirchliche Auszeichnung in Gold“ für
seine Verdienste um die evangelische Kirche und insbesondere die Landesausstellung 2011 über den Protestantismus
in Kärnten.
Kaiser gratulierte und dankte beiden Geehrten für ihre Verdienste um Kärnten. Die Auszeichnung für
Sauer sei auch eine Würdigung des Zusammenlebens und der gesellschaftlichen Einheit im Land. Der Landeshauptmann
betonte, dass viele Menschen Wegmarker durch das Leben suchen würden, ihnen würde in diesem Sine auch
die Kirche Halt geben. „Wichtig ist es, dass es in allen gesellschaftlichen Bereichen gefestigte Charaktere gibt,
die solche Wegmarker setzen. Menschen Orientierung zu geben, ist eine wesentliche Eigenschaft“, so Kaiser in seinen
Dankesworten für Sauer.
Der Superintendent nahm die Auszeichnung in Stellvertretung für alle Frauen und Männer in der evangelischen
Kirche an, die sich dafür einsetzen würden, die Welt sozialer und gerechter zu machen. Er appellierte
für eine Gesellschaft, in der es keine Angst vor dem und den Fremden gibt. Der Landesorden sei für ihn
Ermutigung, weiter in diesem Sinne im Dialog zu bleiben.
Bischof Michael Bünker, der gerade an der Spitze des evangelischen Oberkirchenrates zur Visitation in der
Diözese Kärnten-Osttirol weilt, freute sich, dass es heute „eine kirchliche Auszeichnung für einen
Weltlichen und eine weltliche Auszeichnung für einen Kirchlichen“ gab. Es sei gut, dass Kirche und Staat getrennt
seien, aber Politik und Religion würden zusammengehören, vor allem beim Gemeinsamen, Miteinander und
Partizipativen. Der Bischof sprach in diesem Zusammenhang den sozialen Zusammenhalt an, das Thema Minderheiten
und das Wirken gegen Hasskriminalität.
Die Laudatio für den Superintendenten hielt Superintendentialkuratorin Helli Thelesklaf. Sie erklärte,
dass Sauer seit 2001 Superintendent der evangelischen Kirche AB für Kärnten und Osttirol ist, heuer wurde
er in dieser Funktion für die Periode von 2014 bis 2026 wiedergewählt. Sauer engagiere sich für
Bildungsarbeit, Kunst und Kultur. Er sei Impulsgeber und maßgeblicher Verantwortlicher für die Landesausstellung
2011 in Fresach gewesen. Stark aktiv sei er auch in seelsorgerischen und humanitären Bereichen. Asyl sei für
ihn ein wichtiges christliches Thema, er setzte sich für die Förderung der Minderheitenrechte ein und
gelte als Brückenbauer, dem vor allem auch die Ökumene eine Herzensangelegenheit sei. „Dem Superintendenten
ist es wichtig, dass die evangelische Stimme im kritischen Diskurs unserer Gesellschaft gehört wird“, so Thelesklaf.
Sie erklärte weiters, dass mit der Landesausstellung 2011 in Fresach ein neues Kulturzentrum geschaffen worden
sei, das nachhaltig genutzt werde. Erhalten habe das Evangelische Diözesanmuseum den Kärntner Landesbaupreis
2011, den Österreichischen Museumspreis 2011 sowie „The International Architecture Award 2012“ von „The Chicago
Athenaeum – Museum of Architecture and Design“, mit dem nur drei Museen weltweit gewürdigt worden seien.
Die Laudatio für Landesarchivdirektor Wadl hielt der Theologe Karl Schwarz. Er strich hervor, dass der Katholik
Wadl Kurator der Landesausstellung „Glaubwürdig bleiben – 500 Jahre protestantisches Abenteuer“ war, die 70.000
Besucher gezählt habe. Wadl sagte, dass er für sein Engagement in Fresach „schon überreich belohnt“
worden sei, nämlich durch gewonnene Freundschaften und weil er hier als Kurator viel gelernt habe. Zu seinem
Verständnis für das Evangelische habe auch seine evangelische Frau viel beigetragen, meinte der Geehrte,
der schmunzelnd von einer „ökumenischen Ehe“ sprach.
An der Feierstunde nahmen auch teil: Dompropst Olaf Colerus-Geldern in Vertretung von Bischof Alois Schwarz, Landtagspräsident
Reinhart Rohr, Militärsuperintendent Oskar Sakrausky, Oberkirchenrat Hans-Joachim Bodenhöfer, Fresachs
Pfarrer Ralf Isensee, Bundesrat Christian Poglitsch in Vertretung von LR Wolfgang Waldner, Diakonie-Rektor Hubert
Stotter, Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler, Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik, Fresachs
Vizebürgermeister Gerhard Altziebler, Volksgruppenvertreter Marjan Sturm sowie Familienmitglieder der Geehrten,
u.a. auch aus der burgenländischen Heimat von Superintendent Sauer. Für die musikalische Umrahmung der
Feierlichkeit sorgte das Carinthian Saxophon Quartett.
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