Pro-Kopf-Verbrauch liegt erstmals über 20 kg
Graz/Wien (ama - Österreich ist in der Spitzenliga der Käse-Genießer angekommen. Erstmals
haben die heimischen Konsumenten beim Pro-Kopf-Verbrauch 20 kg überschritten und damit ähnlich viel Käse
gegessen wie die Franzosen, Niederländer oder Italiener. Basis dieser Entwicklung sind die große heimische
Käsevielfalt und die Zusammenarbeit mit der Gastronomie.
Anlässlich des 5. Österreichischen Milchforums und der Käsekaiser-Gala veröffentlichte die
AMA Marketing am 21.11. aktuelle Zahlen zum Milch- und Käsemarkt. Demnach wurden im Lebensmitteleinzelhandel
im vergangenen Jahr Milch und Milchprodukte im Wert von EUR 1,55 Mrd. gekauft, rund 40% des Umsatzes im Mopro-Regal
entfallen auf Käse. Ein Haushalt gibt durchschnittlich EUR 38,- pro Monat für Molkereiprodukte aus, davon
EUR 15,- für Käse. Laut Statistik Austria ist der durchschnittliche Käsekonsum in den letzten Jahren
stetig gestiegen und hat heuer erstmals die Grenze von 20 kg überschritten.
Überdurchschnittlich hoch ist der mengenmäßige Bio-Anteil bei Milch und Butter. Rund 15% der Milch
und 9% der Butter werden im Lebensmitteleinzelhandel in Bioqualität gekauft. Bei Käse stammen rund 6%
aus biologischer Milchwirtschaft. Die leicht steigende Entwicklung von Heumilchprodukten setzt sich kontinuierlich
fort. Derzeit beträgt der Heumilchanteil bei Milch mengenmäßig 13%, bei Butter 2% und bei Käse
8%.
Geschmack und Natürlichkeit sind gefragt
Die meistgekaufte Käsesorte ist der Gouda, gefolgt von Emmentaler und Käse auf Gervaisbasis. Für
die Konsumenten ist natürlicher Geschmack die wichtigste Anforderung (das sagen 72%). Rund zwei Drittel legen
Wert auf Käse ohne Farb- und Konservierungsstoffe, für jeden zweiten Kunden sind das appetitliche Aussehen
sowie die Frische entscheidende Kaufkriterien.
Käse ist Exportschlager
Einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung der heimischen Milchwirtschaft leistet der Export, der sich seit
Österreichs Beitritt zur EU vervielfacht hat. Rund 75.000 t Käse verzehren Herr und Frau Österreicher,
weitere 115.000 t wurden im vergangenen Jahr exportiert, davon mehr als 50.000 t allein nach Deutschland. Fast
jedes Geschäft, jeder Markt in der BRD führt Käse aus der Alpenrepublik im Sortiment.
Österreich punktet mit Qualität und Vielfalt
Mehr als 400 verschiedene Käsesorten werden in Österreich hergestellt, viele davon nach traditionellen
Verfahren und mit kleinregionaler Milchwirtschaft. Einige dürfen als Erkennungsmerkmal die von der EU vergebenen
Zeichen (geschützte Ursprungsbezeichnung, g.U., und geschützte geografische Angabe, g.g.A.) tragen. Käsespezialitäten
werden dann mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel ausgezeichnet, wenn die Milch für den Käse
zu 100% aus Österreich stammt und strenge Qualitätsrichtlinien eingehalten werden. Dies wird von unabhängigen
Stellen kontrolliert. Heimischer Käse überzeugt bei internationalen Wettbewerben immer wieder und erreicht
höchste Anerkennung. Bei den letztjährigen World Cheese Awards wurden österreichische Einreichungen
mit insgesamt 23 Medaillen prämiert.
AMA setzt auf Ausbildung junger Gastronomen
Auf die hohe Qualität der Milchprodukte und die große Käsevielfalt möchte die AMA Marketing
mit ihren Werbemaßnahmen aufmerksam machen. Die Website www.kaesewelten.at listet mehr als 400 Käsesorten
samt detaillierter Beschreibung auf. Der Handel hat das Potenzial eines breiten Käsesortiments erkannt und
präsentiert dieses Lebensmittel mit stimmiger Inszenierung. Genau hier setzt die AMA einen weiteren Schwerpunkt
- mit der Ausbildung von Thekenkräften. "Käse birgt eine Geschichte und wer diese erzählen
kann, begeistert die Kunden", erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA Marketing.
Auch die Zusammenarbeit mit der Gastronomie will die AMA Marketing verstärken und 2014 weitere Maßnahmen
setzen, da dieser Sektor einen besonderen Verdienst um die Entwicklung der Käsekultur in Österreich ins
Treffen führen kann. "Von der aufgeschnittenen Ware am Frühstücksbuffet hat sich Käse
zu einem breiten Sortiment im Stück und zum krönenden Abschluss eines kulinarischen Abends gewandelt.
Auch hier setzten wir auf die Ausbildung der jungen Gastronomen. Mehr als tausend Schüler an fünfzig
Tourismus- und Gastroschulen absolvieren Jahr für Jahr einen Lehrgang zum Käsekenner. Sie vermitteln
danach mit viel Wissen und großem persönlichen Engagement die große Käsevielfalt und -kultur
und sind somit wertvolle Botschafter", so Blass.
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