Linz (lk) - Zur absoluten Erfolgsgeschichte haben sich die mittlerweile 272 Energiespar-Gemeinden Oberösterreichs
- inkl. der Stadt Linz - entwickelt. Auf Gemeindeebene und unter Einbeziehung der Bürger/innen wird die Energiewende
(Energieeffizienz und Erneuerbare Energie) entsprechend den gegebenen Rahmenbedingungen diskutiert, geplant und
umgesetzt - mit großen Zielen! Die 272 Gemeinden haben sich selbst (zumeist) bis zum Jahr 2030 eine Frist
zur Einsparung von knapp 20 % Energie gesetzt, was einem Drittel des Gesamt-OÖ-Zieles der Energiezukunft 2030
entspricht. Bei der Umstellung auf erneuerbare Energieträger streben die Gemeinden sogar einen Anteil an,
mit welchem sie für die Hälfte des Gesamt-Zieles bei erneuerbarer Energie für Oberösterreich
sorgen würden. Die Vorreiterrolle für Städte hat Linz (neben Wels) mit seiner Beteiligung am EGEM-Energiespar-Gemeinden-Programm
des Landes OÖ übernommen. Momentan laufen im Rahmen des Linzer Energieeffizenzprogramms umfassende Analysen
und Maßnahmenvorschläge für zahlreiche städtische Gebäude, aber auch für Gebäude
und Industriebetriebe außerhalb der Unternehmensgruppe der Stadt Linz. Ziele: Konkrete Energie- und Kosteneinsparungen
sowie eine CO2-Reduktion, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern. Die erste umgesetzte Maßnahme,
der Solardachkataster, ist seit September online.
"Wir bauen Oberösterreichs Energieversorgung konsequent Schritt für Schritt in Richtung Energiesparen,
Energieeffizienz und erneuerbare Energie um. Bisher bringt uns das bereits eine jährliche Einsparung von 1
Milliarde Euro. Mit jedem Monat und jeder EGEM-Gemeinde kommen wir unserem Ziel der vollständigen Umsetzung
der Energiewende mit einer drastischen Verringerung der Kosten für die Energieversorgung einen wichtigen Schritt
näher. Das EGEM-Programm in der Landeshauptstadt bringt uns einen großen Sprung weiter", freut
sich Energie-Landesrat Rudi Anschober.
- Bereits 272 Gemeinden beschäftigen sich mit dem EGEM-Programm des Landes
Oberösterreich (Energiespargemeinden), 139 davon haben ihre Maßnahmen schon beschlossen und befinden
sich mitten in der Umsetzung, 32 Gemeinden erarbeiten gerade ein Konzept. In weiteren 101 Gemeinden wird die Beteiligung
am Energiespargemeinden-Programm vorbereitet bzw. überlegt.
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- Die Ergebnisse der ersten 139 beschlossenen Gemeinde-energiekonzepte können
sich sehen lassen: Für mehr als 360.000 Gemeindebürger/innen gibt es ein lokales Energiekonzept, an dem
sich diese auch direkt beteiligt haben. Diese Gemeinden haben sich ein Gesamt-Energiesparziel von 20,4 % (zumeist
bis zum Jahr 2030) selbst vorgenommen. Damit tragen die Gemeinden 33 % zum gesamten oberösterreichischen Einsparziel
gemäß Energiekonzept "Energiezukunft 2030" bei.
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- Diese Gemeinden haben derzeit einen Anteil an erneuerbarer Energie von 36,5 %
(Schwankungsbreite von 7,0 % bis 71,7 %) und haben sich ein Erneuerbaren-Ziel (eE-Ziel) von durchschnittlich 50
% (von 10,1 % bis 100 %) gesetzt. Damit tragen die Gemeinden hochgerechnet 46 % zum gesamten oberösterreichischen
eE-Ziel bei.
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Linzer Energieeffizienzprogramm (LEEP)
Eines der wesentlichsten Themen für eine nachhaltige Umweltpolitik sind aktuelle Fragen zum Thema Energie.
Umweltstadträtin Mag.a Eva Schobesberger hat deshalb 2011 die Entwicklung eines Energieeffizienzprogramms
für den Magistrat und weite Teile der Unternehmensgruppe Stadt Linz in Auftrag gegeben und im Gemeinderat
wurde einstimmig die Finanzierung des Projektes beschlossen.
Seither arbeiten sieben Unternehmungen und drei Magistratsdienststellen an einem bereichsübergreifenden Projekt
zur Energieeinsparung, Energieeffizienz und nachhaltiger Energieversorgung. Beteiligt sind unter Federführung
des Umwelt- und Technik-Centers Linz die LINZ AG, das AKh, die LIVA, Ars Electronica, die GWG, das Design Center,
die Seniorenzentren und innerhalb des Magistrats die Informations- und Kommunikationstechnologie, das Gebäudemanagement
und der Tiefbau Linz.
"Entstehen soll ein konkreter Maßnahmenkatalog für den effizienten und wirtschaftlichen Einsatz
von Energie in der Unternehmensgruppe Linz. Oberstes Ziel des Gemeinschaftsprojektes ist eine Energie- und damit
Kosteneinsparung für die Unternehmensgruppe Linz. Die dadurch erzielte CO2-Reduktion soll zur nachhaltigen
Stadtentwicklung und zum Klimaschutz beitragen." so Umweltstadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Für eine fundierte Analyse der Gebäudebeschaffenheiten und die Entwicklung von energiesparenden Maßnahmen
ist in manchen Unternehmungen die Unterstützung von externen Experten/innen notwendig. Um eine finanzielle
Unterstützung für dieses umfangreiche Vorhaben zu erhalten, wurden Verhandlungen mit dem Land Oberösterreich
geführt.
Linz ist Energiespargemeinde
Im Herbst 2012 beschloss der Gemeinderat einstimmig die Teilnahme der Stadt am Förderprogramm des Landes
OÖ. für "Energiespargemeinden". Die Unterstützung der Finanzierung der externen Expertise
durch das Land Oberösterreich ermöglicht es nun unter anderem, einen konkreten Maßnahmenkatalog
für das LEEP zu erarbeiten. Mit der Integration des Energieeffizienzprogramms gehen weiters auch begleitende
Aktivitäten außerhalb der Unternehmensgruppe Linz und Serviceleistungen für die ganze Stadt Hand
in Hand. Damit entsprechen beide Programme den Intentionen einer nachhaltigen Stadtentwicklung, da konkrete Schritte
zur Einsparung von Energie und für den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern gesetzt werden.
Innerhalb des LEEP werden konkret folgende Analysen vorgenommen:
- Energieverbrauchsdatenerfassung und -analyse
- Spezifizierte Maßnahmenfindung für die maßgeblichen energieverbrauchenden
Gebäude und Einrichtungen der gesamten Unternehmensgruppe Linz
- Bewertung der Maßnahmen nach Grad der Energie-einsparung, Nachhaltigkeit
(erneuerbare Energieträger)
- Auswirkungen auf Luftsituation (CO2, Stickoxide, Feinstaub etc.)
- Amortisationsdauer
- Priorisierung der Maßnahmen in einem Maßnahmenkatalog
Laufende Projektarbeit
Die Projektgruppe hat bisher Analysen und Maßnahmenvorschläge für zahlreiche Gebäude durchgeführt:
- Ars Electronica Center: Untersuchung und Aufzeigen von Verbesserungsmöglichkeiten
in den Bereichen Heizung, Kühlung, Lüftung und Sanitär
- Design Center: Effiziente und sparsame Kühlung des Gebäudes
- Magistrat Linz, Gebäudemanagement: Untersuchung von rund 64 Gebäuden
der Stadt Linz über 1000 m²
- IKT Linz: Energieeinsparungen im EDV-Bereich (unterstützende Mitwirkung)
- LIVA: Untersuchung diverser Veranstaltungsgebäude und Sportstätten
- Seniorenzentren Linz: Untersuchung von zwei Seniorenzentren
GWG: Ein Spezifikum des Gesamtprojektes ist die Einbindung von Gebäuden der GWG, wobei eine Auswahl von 57
Gebäuden in der Art getroffen wurde, dass die typischen Bauausführungen einzelner Zeitabschnitte entsprechend
repräsentiert sind (z.B. charakteristische Bauformen der Nachkriegszeit bis zum jüngeren Gebäudebestand).
Diese Ergebnisse sollen auf den gesamten Gebäudebestand hochgerechnet und auch anderen Wohnbaugesellschaften
zur Verfügung gestellt werden.
Im Rahmen der Energieverbrauchsdatenanalyse der GWG-Bauten wurden zum Teil eklatante Abweichungen zwischen den
für die jeweiligen Gebäude errechneten Energiekennzahlen und den tatsächlichen Heizungsverbrauchskennzahlen
festgestellt. Ebenfalls Bestandteil des Gesamtprojektes ist daher eine spezielle Untersuchung über diese Abweichungen
mit dem Ziel, plausible Ursachen zu eruieren.
Für die Kernaufgabe der Maßnahmenerarbeitung sind externe Experten/innen erforderlich. Der Kostenaufwand
dafür beträgt rund 550.000 EUR.
Vorbildwirkung der Stadt Linz
Eine Zusammenfassung und Auswertung aller Untersuchungen fließt Ende des kommenden Jahres in einen umfassenden
und detaillierten Maßnahmenkatalog. Dieser soll den politischen Entscheidungsträgern/innen als Diskussionsgrundlage
dienen und die Vorlage für einen Gemeinderatsbeschluss zum künftigen Linzer Energieeinsparungsprogramm
darstellen.
Mit konkreten Maßnahmen soll künftig effizient, wirtschaftlich und nachhaltiger der Einsatz von Energie
in der Stadt Linz geregelt werden. Wichtiges Ziel des Gemeinschaftsprojektes sind Energie- und damit Kosteneinsparungen.
Die dadurch ermöglichte CO2-Reduktion soll zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zum Klimaschutz beitragen.
Weiters wurden innerhalb des zwischen Stadt Linz und Land OÖ abgestimmten Paketes folgende Projekte vereinbart:
- Die Erstellung eines Energieflussbildes für die Landeshauptstadt
- Energietechnische Untersuchungen auch außerhalb der Unternehmensgruppe
Linz
- Die Erstellung eines Solardachkataster für die Landeshauptstadt
- Diverse Aktivitäten für die Öffentlichkeitsarbeit (ein Folder
mit Energiespartipps für GWG-Zeitung "Leben in Linz wurde bereits erstellt).
Energieflussbild für Linz
Das Energieflussbild das derzeit für die gesamte Landeshauptstadt erstellt wird, ermöglicht sowohl einen
strukturierten Überblick über Aufkommen und Einsatz der unterschiedlichen Energieträger und Energieformen
als auch Informationen über auftretenden Energieverluste. Darüber hinaus verdeutlicht es, welche Umwandlungsprozesse
stattfinden bis Energie schließlich in Form von Wärme, Licht, Mobilität etc. genutzt werden kann.
Solardachkataster im Internet
Der Solardachkataster ist ein individuell nutzbares Service, das zugleich neue Chancen im Bereich städtischer
Energieeffizienz eröffnet: Das Service ist seit September 2013 im Internet abrufbar ist und gibt Auskunft
über die solaren Nutzungsmöglichkeiten aller Linzer Dachflächen. Unter www.linz.at/solardachkataster.asp
findet man einen Online-Stadtplan mit allen notwendigen Informationen, ob ein Gebäude für die Gewinnung
von Solarstrom und Solarwärme geeignet ist.
Neben der Bewertungen für die Eignung von Photovoltaik und Solarthermie erfahren Interessierte alles über
die zu erwartende Wärme- und Stromausbeute, geschätzte Investitionskosten für eine Installation
und können zudem noch eine überschlagmäßige Berechnung von Amortisationszeiten machen.
Kundenfreundliches Service
Die Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energieträgern zur Energieversorgung ist ein wesentlicher Teil
zukunftsorientierter Umweltpolitik. Die Nutzung von Sonnenenergie gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Der Solardachkataster
der Stadt Linz ist eine praktische Unterstützung, sich konkret mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dieses
Serviceangebot des Linzer Umwelt- und Technik-Centers soll den Zugang zu entsprechenden Informationen erleichtern
und damit zugleich die Installation von Solaranlagen im Stadtgebiet forcieren.
Wer sich für die Installation einer Solarthermieanlage und/oder Photovoltaikanlage entscheidet, erhält
finanziellen Zuschuss beim Land OÖ und bei der Stadt Linz. Die entsprechenden Internetadressen und Telefonnummern
finden sich ebenfalls im Netz.
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