96 Prozent fotografieren regelmäßig, drei Viertel wollen gedruckte Bilder
Wien (skills) - Eine aktuelle Befragung von meinungsraum.at unter 750 Personen im Auftrag des Foto-Spezialisten
ifolor hat erstmals umfassend das Verhältnis der ÖsterreicherInnen zum Thema Fotografie genau unter die
Lupe genommen. Sie zeigt auf, wie viel und was fotografiert wird, welche Kameras verwendet werden, was dafür
ausgegeben wird und schließlich, wie die Erinnerungen aufbewahrt werden. Regionale Unterschiede wurden ebenso
erhoben wie der Einfluss von Alter und Geschlecht.
Wien, 20. November 2013 – Fotografieren ist mittlerweile ebenso selbstverständlich geworden wie telefonieren.
96 Prozent tun es zumindest gelegentlich. Etwa 30 Prozent der ÖsterreicherInnen machen sogar mehr als 20 Aufnahmen
pro Monat – Urlaub und besondere Anlässe nicht eingerechnet. Jeder Vierte macht bei diesen Gelegenheiten zusätzlich
noch über 200 Bilder, zehn Prozent sogar über 400 Bilder. Im Urlaub wird immer noch am häufigsten
fotografiert, die Burgenländer knipsen jedoch auch besonders viel zu Hause – immerhin doppelt so viel wie
die Kärntner und drei Mal so viel wie die Salzburger.
Foto-Motive: Freunde und Familie top, Kulinarik flop
Wie die ifolor-Fotostudie zeigt, sind für jeweils drei Viertel die beliebtesten Foto-Motive Freunde und
Familie, gefolgt von Aufnahmen, die das Meer, Seen oder Flüsse in den Fokus rücken (68%). Auch den Partner
oder die Partnerin lichten immerhin noch 58 Prozent gerne ab, die früher oft so beliebten Bilder von Wahrzeichen
wie Kirchen (43%) liegen aber offenbar nicht mehr so im Trend. Gar nur 15 Prozent fotografieren gerne Essen.
Große Bundesländer- und Altersunterschiede bei der Kameranutzung
In Österreich verwenden mittlerweile mehr Menschen Smartphone-Kameras als digitale Kompaktkameras (64% zu
61%), aber nur 17 Prozent verlassen sich beim Knipsen ausschließlich auf die Kamerafunktion ihres Mobiltelefons.
Rund ein Viertel setzt auch eine digitale Spiegelreflexkamera ein, Systemkameras und Analogkameras verwenden hingegen
nur rund fünf Prozent. Spezialkameras wie Lomo-, Lytro- oder Actionkameras bringen gar nur zwei Prozent zum
Einsatz. Teils große Unterschiede gibt es je nach Alter und Region: So knipsen die Kärntner und Wiener
(73% bzw. 72%) besonders viel mit ihrem Smartphone, in Oberösterreich und Salzburg (57% bzw. 53%) hält
man hingegen weniger von dieser Art des Fotografierens. Während digitale Kompaktkameras vermehrt von Menschen
über 50 benutzt werden, ist die Smartphone-Kamera bei den bis 29-Jährigen am stärksten verbreitet
– deren Verwendung nimmt mit zunehmendem Alter ab.
Obwohl fast zwei Drittel der ÖsterreicherInnen grundsätzlich die Smartphone-Kamera nutzen, setzt nur
jede/r Zweite diese auch am häufigsten ein. Jede/r Dritte nimmt bevorzugt die Kompaktkamera zur Hand, immerhin
15 Prozent setzen die Spiegelreflexkamera am öftesten ein. Bei den über 50-Jährigen vertrauen gar
44 Prozent hauptsächlich auf die Kompaktkamera, während das bei den unter 30-Jährigen nur ein Fünftel
tut. Umgekehrt bevorzugen 63 Prozent dieser Altersgruppe das Smartphone zum Fotografieren, aber nur 32 Prozent
der über 50-jährigen.
77 Prozent der Österreicher geben mehr als 100 Euro für ihre Kamera(s) aus
Ihr fotografisches Vergnügen lassen sich die Österreicher auch gerne etwas mehr kosten. Sechs von zehn
investieren zwischen 101 und 500 Euro, immerhin ein Fünftel lässt mehr als 500 Euro springen. Sechs Prozent
kaufen sich sogar Profi-Geräte um mehr als 1.000 Euro. In dieser Gruppe sind Männer ab 50 in der klaren
Überzahl. Besonders viel geben die Steirer und die Niederösterreicher für Kameras aus, am sparsamsten
sind die Fotografen in Vorarlberg und im Burgenland.
Auch Junge wollen Bilder zum Anfassen - Fotobücher beliebter als "normal" gedruckte Fotos
Trotz des Siegeszugs der digitalen Fotografie liegen haptische Bilder und Fotoprodukte voll im Trend. Besonders
beliebt sind Fotobücher. Dazu Helmar Hipp, Geschäftsführer von ifolor: "Starke 42 Prozent der
Österreicher halten die wichtigsten Momente in ihrem Leben in einem Fotobuch fest. Dieser Trend deckt sich
auch mit unseren Erfahrungen: Wir produzieren europaweit mittlerweile durchschnittlich 5.000 Fotobücher pro
Tag und sehen hier gerade in Österreich großes Wachstumspotenzial, wie auch die aktuellen Studienergebnisse
bestätigen." Damit sind Fotobücher noch beliebter als "normal" gedruckte Fotos, mit denen
28 Prozent wichtige Momente festhalten.
Wie wichtig den Österreichern das haptische Erlebnis bei ihren Fotos ist, untermauert auch folgendes Ergebnis
der ifolor-Fotostudie: 73 Prozent geben an, dass sie schöne Erinnerungen und wichtige Momente auch "angreifen"
wollen, mehr als jede/r Zweite lässt auch mindestens ein Mal pro Jahr Fotos ausarbeiten. Nur vier Prozent
haben gar kein Interesse an analogen Bildern. 36 Prozent der Bevölkerung drucken heute sogar mehr Fotos aus
als zu Beginn des digitalen Fotozeitalters. Helmar Hipp: "Haptische Eindrücke gewinnen gerade in unserer
digital dominierten Welt zunehmend an Bedeutung, als persönlich gestaltete Geschenke oder zur Erinnerung an
schöne Erlebnisse und Ferien. Alleine zwischen Oktober und Dezember erhalten wir ungefähr 150 Millionen
Bilder von Kunden, die wir in Fotokalendern, Karten oder Fotobüchern drucken." Auffällig: Der Wunsch
nach Bildern zum Anfassen ist in allen Altersgruppen nahezu gleich stark ausgeprägt, bei Frauen allerdings
deutlich stärker als bei Männern. Besonders viele Bilder produzieren übrigens die Tiroler, Nieder-
und Oberösterreicher, Schlusslicht sind die Burgenländer.
Fotoprodukte: Qualität ist wichtiger als Preis
Für die Österreicher ist Qualität eindeutig das wichtigste Kriterium bei Fotoprodukten: 72 Prozent
sehen diese als "sehr", 27 Prozent als "eher" wichtig. 57 Prozent bewerten den Preis als "sehr"
wichtig (38% "eher"), auf professionelle Ausführung legen immerhin noch 44 Prozent großen
Wert (40% "eher"). Weniger wichtig: Schnelle Lieferung und umweltbewusste Produktion.
Die größten Vor- und Nachteile der digitalen Fotografie
Die Österreicher stehen der digitalen Fotografie grundsätzlich sehr positiv gegenüber. Als größte
Vorteile nennen sie das unmittelbare Aussortieren nicht gelungener Fotos und den (fast) unbeschränkten Speicherplatz.
Auch die Möglichkeit, Bilder rasch elektronisch weiterschicken zu können, findet großen Zuspruch.
Als Schattenseiten der digitalen Fotografie nennen die Österreicher vor allem die Gefahr, dass Bilder bei
defekten Speichermedien verloren gehen. Ebenfalls als problematisch sehen sie den Datenschutz – gerade bei Veröffentlichungen
in sozialen Netzwerken. Und schließlich bemängeln sie, dass die schönsten Fotos weniger schnell
griffbereit sind, wenn sie nur digital vorliegen.
Über die Studie
Im Auftrag von ifolor hat das Marktforschungsinstitut meinungsraum.at 750 ÖsterreicherInnen mittels Computer
Assisted Web Interviews (CATI) befragt. Die Umfrage wurde Ende Oktober 2013 durchgeführt und ist repräsentativ
nach Geschlecht, Alter (14-65 Jahre), Bildung und Bundesland.
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