LHStv.in Prettner bei Konferenz des Netzwerkes europäischer Sozialpolitiker ELISAN in
Brüssel
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - 180 Repräsentanten der europäischen Sozialpolitik und Experten
des Sozialbereichs trafen sich am 18.11. zur Herbsttagung des Netzwerkes ELISAN in Brüssel. Leitthema dieser
Konferenz, die von Sozialkommissar Laszlo Andor eröffnet wurde, war die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit
und Strategien zur Bekämpfung von sozialen Ungleichheiten. "Österreich ist europaweit zwar neben
Deutschland der Musterschüler, wenn es um Jugendarbeitslosigkeit geht, aber es wäre fatal, sich auf den
vermeintlichen Lorbeeren auszuruhen", stellte Sozialreferentin LHStv. in Beate Prettner ihren Standpunkt dar.
Denn jeder der arbeitslosen Jugendlichen sei einer zu viel. In Kärnten sind derzeit rund 3.000 Jugendliche
im Alter bis 25 Jahre arbeitslos. In Österreich beträgt die Jugendarbeitslosenquote saisonbedingt 8,7
Prozent, im europäischen Schnitt 23,5 Prozent. Griechenland, Spanien oder Kroatien sehen sich sogar mit Jugendarbeitslosenquoten
jenseits der 50 Prozent konfrontiert. Kein Wunder also, dass die EU dieses Thema unter anderem im Rahmen des Social
Investment Packages forciert und Strategien zur Eindämmung der Jugendarbeitslosigkeit im Fokus hat.
Prettner stellte im Rahmen ihrer Rede bei der ELISAN-Tagung die Kärntner Maßnahmen für verbesserte
Chancen der Jugendlichen im Berufsleben vor. "Die Zauberformel lautet, Jugendlichen mit individuellen Aktivitäten
fit für den Job zu machen", erklärte Prettner. Es sei wichtig, auf die speziellen Bedürfnisse
von Jugendlichen einzugehen, insbesondere bei Jugendlichen, mit schwierigem psychosozialem Umfeld. So biete etwa
das Bundessozialamt in Kooperation mit dem Sozialreferat für Jugendliche, die durch die Jugendwohlfahrt betreut
werden, ein maßgeschneidertes Jugendcoaching an. Ziel sei es, dass die Jugendlichen eine Ausbildung absolvieren
und so eine für den späteren Beruf wichtige Qualifikation erwerben.
An Jugendliche mit mangelnden Kenntnissen der Grundkulturtechniken wendet sich das Projekt JUMP (Jugendliche mit
Perspektive). "Auch hier bekommen Jugendliche mit schlechten Jobaussichten durch individuelle Unterstützung
die Chance, erfolgreich eine Lehre zu absolvieren", so Prettner, die es für unerlässlich hält,
Jugendliche auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. JUMP, von den Kärntner Volkshochschulen und
mit Unterstützung vieler namhafter Kärntner Betriebe durchgeführt, habe bisher 240 Jugendliche fit
für den Beruf machen können. In ihrer Rede stellte Prettner auch fest, dass es gerade in wirtschaftlich
schweren Zeiten notwendig sei, in die Zukunft unserer Jugend zu investieren. "Diese Investitionen haben die
höchstmögliche Rendite, nämlich die Absicherung der kommenden Generationen", so Prettner. Sie
betonte außerdem sehr stolz zu sein, Kärntner Initiativen einem großen Kreis Sozialpolitiker und
Experten in Brüssel vorzustellen zu können und lud interessierte Regionen zur Zusammenarbeit ein.
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