Brüssel: Kärntner Ideen gegen Jugendarbeitslosigkeit

 

erstellt am
19. 11. 13
14.00 MEZ

LHStv.in Prettner bei Konferenz des Netzwerkes europäischer Sozialpolitiker ELISAN in Brüssel
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - 180 Repräsentanten der europäischen Sozialpolitik und Experten des Sozialbereichs trafen sich am 18.11. zur Herbsttagung des Netzwerkes ELISAN in Brüssel. Leitthema dieser Konferenz, die von Sozialkommissar Laszlo Andor eröffnet wurde, war die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und Strategien zur Bekämpfung von sozialen Ungleichheiten. "Österreich ist europaweit zwar neben Deutschland der Musterschüler, wenn es um Jugendarbeitslosigkeit geht, aber es wäre fatal, sich auf den vermeintlichen Lorbeeren auszuruhen", stellte Sozialreferentin LHStv. in Beate Prettner ihren Standpunkt dar. Denn jeder der arbeitslosen Jugendlichen sei einer zu viel. In Kärnten sind derzeit rund 3.000 Jugendliche im Alter bis 25 Jahre arbeitslos. In Österreich beträgt die Jugendarbeitslosenquote saisonbedingt 8,7 Prozent, im europäischen Schnitt 23,5 Prozent. Griechenland, Spanien oder Kroatien sehen sich sogar mit Jugendarbeitslosenquoten jenseits der 50 Prozent konfrontiert. Kein Wunder also, dass die EU dieses Thema unter anderem im Rahmen des Social Investment Packages forciert und Strategien zur Eindämmung der Jugendarbeitslosigkeit im Fokus hat.

Prettner stellte im Rahmen ihrer Rede bei der ELISAN-Tagung die Kärntner Maßnahmen für verbesserte Chancen der Jugendlichen im Berufsleben vor. "Die Zauberformel lautet, Jugendlichen mit individuellen Aktivitäten fit für den Job zu machen", erklärte Prettner. Es sei wichtig, auf die speziellen Bedürfnisse von Jugendlichen einzugehen, insbesondere bei Jugendlichen, mit schwierigem psychosozialem Umfeld. So biete etwa das Bundessozialamt in Kooperation mit dem Sozialreferat für Jugendliche, die durch die Jugendwohlfahrt betreut werden, ein maßgeschneidertes Jugendcoaching an. Ziel sei es, dass die Jugendlichen eine Ausbildung absolvieren und so eine für den späteren Beruf wichtige Qualifikation erwerben.

An Jugendliche mit mangelnden Kenntnissen der Grundkulturtechniken wendet sich das Projekt JUMP (Jugendliche mit Perspektive). "Auch hier bekommen Jugendliche mit schlechten Jobaussichten durch individuelle Unterstützung die Chance, erfolgreich eine Lehre zu absolvieren", so Prettner, die es für unerlässlich hält, Jugendliche auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. JUMP, von den Kärntner Volkshochschulen und mit Unterstützung vieler namhafter Kärntner Betriebe durchgeführt, habe bisher 240 Jugendliche fit für den Beruf machen können. In ihrer Rede stellte Prettner auch fest, dass es gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten notwendig sei, in die Zukunft unserer Jugend zu investieren. "Diese Investitionen haben die höchstmögliche Rendite, nämlich die Absicherung der kommenden Generationen", so Prettner. Sie betonte außerdem sehr stolz zu sein, Kärntner Initiativen einem großen Kreis Sozialpolitiker und Experten in Brüssel vorzustellen zu können und lud interessierte Regionen zur Zusammenarbeit ein.

 

 

 

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