Interview mit Silvia Costa Silvia Costa: "Kreatives Europa geht auf beide Aspekte des
Kultursektors ein: er ist sowohl historisches Vermächtnis und wichtiger Wirtschaftszweig."
Brüssel (ec) - Jedes Land in der EU hat seine ganz eigene Kultur und Geschichte. Das Programm Kreatives
Europa soll helfen, diese Eigenheiten zu bewahren. Ziel ist es, während der Haushaltsperiode 2014-2020 den
Kultursektor in der EU zu stärken. Am 5. November stimmte der Kulturausschuss für die Reform. Vor der
Abstimmung am Dienstag im Plenum erläutert die italienische Berichterstatterin Silvia Costa (S&D), wie
die Kulturförderung der EU in Zukunft aussehen könnte.
Warum fördert die EU Kultur?
Kultur ist wichtig für Europa. Einerseits trägt sie als Wirtschaftszweig rund 7 % zum europäischen
BIP bei, andererseits symbolisiert Europas Kultur ein gemeinsames historisches Vermächtnis.
Trotz der von den Mitgliedsstaaten geforderten Einschnitte im EU-Haushalt, ist es dem Europäischen Parlament
gelungen, mehr Gelder für den Kultursektor und die Kreativindustrie einzuplanen.
Mit dem Programm Kreatives Europa versuchen wir, auf die größten Herausforderung des Kultursektors einzugehen:
Zugang zu Krediten, Globalisierung, Digitalisierung und die Fragmentierung der Kulturmärkte.
Was verändert sich, wenn bestehende Programm wie Kultur, MEDIA und MEDIA Mundus nun zusammengefasst werden?
Kreatives Europa bringt die bestehenden Programme unter einem Dach zusammen. Dadurch wird auch die Finanzierung
einfacher und übersichtlicher. Trotzdem behält jedes Programm eine Ziele und Erfolgskriterien.
Kreatives Europa geht damit auf beide Aspekte des Kultursektors ein: er ist sowohl historisches Vermächtnis
und wichtiger Wirtschaftszweig.
Wird dadurch auch die Förderung von Künstler und kleinen Unternehmen erleichtert?
Es gibt einen wichtigen Wandel: eine Garantie für den Kultur- und Kreativbereich, die kleinen und mittelständischen
Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtert.
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