Schellhorn: Begegnung der Kulturen als immer wiederkehrendes Thema in Mahmouds Kompositionen
Salzburg (lk) - Der große Kunstpreis des Landes Salzburg wird alternierend für Literatur, bildende
Kunst und Musik seit 2001 vergeben, 2013 zum vierten Mal für den Bereich Musik. Diesmal geht der Preis an
den 1965 in Ägypten/Kairo geborenen Komponisten Hossam Mahmoud. Der große Kunstpreis des Landes Salzburg
ist mit 15.000 Euro dotiert.
"Die bewegende und berührende Oper '18 Tage' als Auftragswerk des Salzburger Landestheaters, wurde von
Publikum und Presse begeistert aufgenommen. Der aktuelle Zeitbezug und die perfekte Ausführung haben sicher
auch eine Rolle bei der Juryentscheidung gespielt. Ich kenne Hossam Mahmoud persönlich und freue mich sehr.
Spannend finde ich die Begegnung der Kulturen als immer wiederkehrendes Thema in Mahmouds Kompositionen. Er schlägt
damit eine kulturelle Brücke über das Mittelmeer, die leider schon lange als Grenze gesehen wird und
nicht als Verbindung eines großen Kulturraumes", erklärte Kulturreferent Landesrat Dr. Heinrich
Schellhorn in einer Stellungnahme zum aktuellen Preisträger.
Den Preis soll eine Komponistin oder ein Komponist mit Verdiensten und Präsenz in der Salzburger Musikszene
für konsequentes und kontinuierliches künstlerisches Schaffen und als Auszeichnung für ihr/sein
bisheriges, kompositorisches Gesamtwerk erhalten. Die in Frage kommenden Komponistinnen und Komponisten sollen
einen biografischen Salzburg-Bezug aufweisen, das heißt in Salzburg geboren sein und/oder hier leben und
wirken und/oder hier länger gelebt und gewirkt haben. Die Auswahl der Preisträgerin beziehungsweise des
Preisträgers erfolgt in einem zweistufigen Verfahren unter Einbindung von Salzburger Musik-Einrichtungen.
Der Jury 2013 gehörten Vizerektor Prof. Dr. Wolfgang Gratzer (Universität Mozarteum Salzburg), Alexander
Kraus (Mitglied des Landeskulturbeirates und ehemaliger Geschäftsführer des oenm) sowie Mag. Sabine Reiter
(geschäftsführende Direktorin des MICA in Wien) an.
Die bisherigen Preisträger waren 2004 Andor Losonczy, 2007 Boguslaw Schaeffer und 2010 Herbert Grassl.
Hossam Mahmoud studierte sowohl orientalische Musik als auch die europäische Musiktradition und Musikpädagogik
in seiner Heimatstadt Kairo. Seit 1990 lebt er in Österreich und absolvierte Kompositionsstudien in Graz und
Salzburg. 2000 erhielt er ein Stipendium des Landes Salzburg, 2002 ein Staats-Stipendium und 2005 den Musikpreis
des Landes Salzburg. 2001 war er Composer in Residence beim Komponistenforum Mittersill und wurde 2003 zum Forum
Alpbach eingeladen. Als freier Komponist und Interpret setzt sich Hossam Mahmoud seit Jahren für den Dialog
der Kulturen ein. Gemeinsam mit dem Geiger Frank Stadler gründete Hossam Mahmoud den Verein WÖD (West-östlicher
Divan). Seine Werkliste umfasst Kammermusik in unterschiedlicher Besetzung, Orchesterwerke, elektronische bzw.
Computermusik sowie Musiktheaterwerke.
Zahlreiche Gastvorträge mit Schwerpunkt der Gegenüberstellung von europäischer und orientalischer
Musik führten zu in- und ausländischen Einladungen sowie zu Konzerten vor allem die Konzertreihe OUD
PLUS auf der Oud – auch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten "Salzburger Festspiele", "Wien
Modern", "Radio Kulturhaus Wien", "Kulturbrücke Fratres", "Festival Avantgarde
Tirol 2011").
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