Neuer Schülerrekord in der AHS-Oberstufe
Wien (statistik austria) - Seit zehn Jahren sinken die Gesamtschülerzahlen stetig – eine Folge des
Geburtenrückgangs ab den frühen 1990er-Jahren. Laut Statistik Austria war jedoch in Volksschulen zumindest
im abgelaufenen Schuljahr 2012/13 ein vorläufiges Ende dieses Trends zu beobachten. In der Sekundarstufe I
verlor die AHS-Unterstufe weniger Schülerinnen und Schüler als die Hauptschule (inkl. Neue Mittelschule).
In der Sekundarstufe II gingen in berufsbildenden höheren Schulen die Gesamtbesuchszahlen leicht zurück,
während in der AHS-Oberstufe neue Höchststände verzeichnet wurden.
Volksschulen: Schülerzahlen stagnieren
Im Schuljahr 2012/13 besuchten insgesamt 328.136 Schülerinnen und Schüler Österreichs Volksschulen.
Gegenüber dem Tiefststand im Schuljahr 2010/11 bedeutete das zwar einen leichten Zuwachs von ca. 500 Kindern,
im Fünfjahresvergleich ging die Schülerzahl allerdings um knapp 10.000 zurück (-2,9%), im Zehnjahresvergleich
sogar um über 53.000 (-13,9%). Unter Berücksichtigung der aktuellsten Bevölkerungsprognose werden
die Besuchszahlen in den nächsten drei Jahren nochmals um etwa 2.500 absinken. Leicht ansteigende Kinderzahlen
in Volksschulen wird es voraussichtlich erst wieder ab dem Schuljahr 2017/18 geben.
Auswirkungen des Geburtenrückgangs in der Sekundarstufe I vor allem in Hauptschulen merkbar
Die in den letzten Jahren kontinuierlich gesunkene Anzahl an Volksschulabgängerinnen und -abgängern
wirkte sich in weiterer Folge hauptsächlich auf Hauptschulen und Neue Mittelschulen aus. So besuchten im Schuljahr
2007/08 noch 249.703 Kinder eine Hauptschule. Fünf Jahre später ist die Schülerzahl, trotz der Einführung
der Neuen Mittelschule im Schuljahr 2008/09, um über 37.000 auf 212.594 in Hauptschulen und Neuen Mittelschulen
gesunken (-14,9%). Das in der AHS-Unterstufe verzeichnete Minus von 5,3% im Fünfjahresvergleich ist hingegen
weit geringer (2012/13: 111.461 Schülerinnen und Schüler). Entsprechend verschoben hat sich somit auch
das Verhältnis zwischen Besucherinnen und Besuchern der AHS-Unterstufe und jenen von Hauptschulen – vor fünf
Jahren, vor Einführung der Neuen Mittelschule, kamen auf 100 Schülerinnen und Schüler der AHS-Unterstufe
noch 212 Kinder in Hauptschulen, 2012/13 nur noch 191 (in Hauptschulen inkl. Neuen Mittelschulen).
Österreichweit entschieden sich im Schuljahr 2012/13 insgesamt 28.737 Kinder (35,2%) zu Beginn der Sekundarstufe
I (5. Schulstufe) für den Besuch der AHS-Unterstufe (inkl. Modellversuch "Neue Mittelschule" an
AHS). Regional betrachtet war dieser Anteil im Osten Österreichs am höchsten, er betrug in Wien 55,0%,
in Niederösterreich 35,5% und im Burgenland 35,2%. In den beiden westlichsten Bundesländern liegen die
Anteil hingegen unter 25 Prozent (Vorarlberg 23,8%, Tirol 24,8%). In den übrigen Bundesländern besuchten
in der 5. Schulstufe zwischen 27 und 33 Prozent die AHS-Unterstufe.
Unterschiedliche Entwicklungen in der Sekundarstufe II
Die AHS-Oberstufe besuchten im Schuljahr 2012/13 insgesamt 91.539 Schülerinnen und Schüler – so viele
wie nie zuvor. Im Fünfjahresvergleich wird dabei ein Zuwachs von knapp 3.800 Besuchern verzeichnet (+4,3%).
Steigende Schülerzahlen wurden auch an lehrerbildenden höheren Schulen (Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik
bzw. Sozialpädagogik) beobachtet, auch hier bedeuteten die 11.404 Schülerinnen und Schüler 2012/13
einen neuen Höchststand. In berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) gingen die Schülerzahlen hingegen
in den letzten fünf Jahren von 52.003 auf 47.442 zurück (-8,8%). Bei den Berufsschulen wurde im gleichen
Zeitraum ein Rückgang von -3,8% auf 130.975 Schülerinnen und Schüler verzeichnet. In berufsbildenden
höheren Schulen (BHS) stiegen die Gesamtschülerzahlen bis zum Schuljahr 2010/11 ständig an und sind
seither leicht rückläufig. Die 136.392 Schülerinnen und Schüler im abgelaufenen Schuljahr 2012/13
bedeuten im Fünfjahresvergleich aber noch immer ein Plus von 0,5%. Verantwortlich dafür sind die technisch-gewerblichen
höheren Schulen, die 2012/13 mit 63.383 Schülerinnen und Schülern einen neuen Rekordwert verzeichneten,
während die Handelsakademien auch schon in den letzten Jahren mit einem Schülerrückgang konfrontiert
waren.
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