LH Platter: Weitere EU-Gelder für Ausbau der
 Schiene über den Brenner sichern

 

erstellt am
29. 11. 13
10.30 MEZ

Präsidentenkonferenz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn tagt in Innsbruck
Innsbruck (lk) - Vergangene Woche wurden vom Europäischen Parlament die neuen Leitlinien für die Europäischen Transportnetzwerke (TEN-V) beschlossen. Für den Zeitraum 2014 bis 2020 stehen EU-weit rund 15 Milliarden Euro zum Ausbau wichtiger europäischer Transportwege zur Verfügung. Für den Brenner Basistunnel (BBT) als grenzüberschreitendes Projekt ist nunmehr eine EU-Kofinanzierung von bis zu 40 Prozent, anstelle von aktuell 27 bzw. den beantragten 30 Prozent, möglich.

„Wollen wir den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagern und dafür von Brüssel 40 Prozent Förderung haben, müssen wir unsere Kräfte bündeln und das Projekt zügig vorantreiben. Die Regionen ziehen hier an einem Strang. Es braucht aber auch ein eindeutiges Bekenntnis der neuen Bundesregierung in Wien zum Brenner Basistunnel.“ Das sagte LH Günther Platter anlässlich der Präsidentenkonferenz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn am 28.11. in Innsbruck. Um die Fördergelder in der Höhe von 15 Milliarden Euro rittern neun Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 250 Milliarden Euro. Der BBT und seine Zulaufstrecken stehen somit im Wettbewerb mit vielen anderen Bauvorhaben.

Tirol hat in den Jahren 2013 und 2014 den Vorsitz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn, einem Zusammenschluss der Länder und Wirtschaftskammern von Tirol, Bayern, Südtirol, Trentino und Verona, inne. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Schiene zu stärken. Für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene müssen wir sowohl die Infrastruktur als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. Das schaffen wir nicht im Alleingang“, sind sich LH Günther Platter und Verkehrsreferentin LHStvin Ingrid Felipe bewusst.

800 Millionen Euro ausgeschrieben
„Was den Ausbau der Schieneninfrastruktur anlangt, sind Tirol und seine Nachbarländer auf einem guten Weg. Die Unterinntaltrasse ist fertig, der Brenner Basistunnel in Bau“, zieht Platter eine Erfolgsbilanz. Aktuell läuft die Ausschreibung für das 460 Millionen Euro schwere Nordtiroler Baulos „Tulfes-Pfons“. Dieses beinhaltet Bauarbeiten von der Umfahrung Innsbruck zum Brenner Basistunnel im Bereich des Ahrentals. Auch auf Südtiroler Seite wird gearbeitet. Reiht man Haupt- und Zufahrtstunnels aneinander, ergibt sich eine Tunnellänge von insgesamt 230 km. 28 Tunnelkilometer sind bereits gebaut, 43 weitere ausgeschrieben. Insgesamt sind derzeit Arbeiten im Wert von mehr als 800 Mio. Euro ausgeschrieben.

Was die Zulaufstrecken in Deutschland und in Italien anlangt, haben sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Brennerbahn verpflichtet, in den jeweiligen Nationalstaaten Lobbying zu betreiben. Ziel ist eine gleichzeitige Fertigstellung der Zulaufstrecken und des BBT.

Zusammenarbeit forcieren
In den vergangenen Jahren ist der Bahnanteil am Gesamtgüteraufkommen über den Brenner nach großen Verlagerungserfolgen von 2005 bis 2010 trotz Wirtschaftskrise wieder gesunken. Mittlerweile wird weniger als ein Drittel aller Güter auf der Schiene transportiert. „Das Um und Auf bei unseren großen Verkehrsprojekten ist, dass die versprochene Entlastung des Straßenverkehrs sowie der Bürgerinnen und Bürger an den Strecken schließlich auch gelingt. Wir haben beim Runden Tisch zur Unterinntaltrasse gesehen, dass durch gute Zusammenarbeit große Würfe möglich sind. In diesem Sinne ist die enge Abstimmung der Eisenbahnbetreiber und der Infrastrukturerrichter, wie sie hier in der Aktionsgemeinschaft Brenner passiert, wichtig für gute Mobilitätspolitik“, setzt LHStvin Ingrid Felipe auf Kooperation.

Schienengüterkongress in Innsbruck
Damit das Projekt Brennerkorridor weiter an Fahrt aufnimmt, setzt die Präsidentenkonferenz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn auf Vernetzung. Im Juni nächsten Jahres soll ein Schienengüterkongress in Innsbruck stattfinden, bei dem alle Organisationen und Institutionen am Tisch sitzen. Ziel ist es, den Brennerkorridor und all seine Begleitmaßnahmen voranzutreiben. „Tirol hat nicht nur den Vorsitz in der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn, sondern auch den Euregio-Vorsitz. Dies wollen wir nutzen, um alle Kräfte zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene zu nutzen und mit unseren Anliegen auch in Brüssel präsent zu bleiben“, so Platter.

 

 

 

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