Bundesminister Töchterle zeichnet Vorsitzenden des Nationalkomitees, Georg Grabherr, aus
Wien (bmwf) - Das Österreichische MAB-Forschungsprogramm, das vom Bundesministerium für Wissenschaft
und Forschung (BMWF) finanziert und durch ein an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
angesiedeltes Nationalkomitee verwaltet wird, feiert heuer sein 40-jähriges Bestehen. Das MAB-Programm, eines
der ältesten und wichtigsten Forschungsprogramme der UNESCO, widmet sich der Beziehung zwischen dem Menschen
und seiner Umwelt sowie der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen. In einer Festveranstaltung am
27.11, in der ÖAW überreichte Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle dem langjährigen
Vorsitzenden des MAB-Nationalkomitees und "MAB-Wissenschaftler der ersten Stunde" Georg Grabherr das
Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
"Die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt wurde in den vergangenen Jahrzehnten besonders brisant. Das MAB-Programm
ist ein sehr frühes Beispiel für Österreichs vielfältiges Engagement in diesem Bereich, vor
allem auch, was die nachhaltige Nutzung von Ressourcen betrifft", so Töchterle. Das Programm sei eng
mit Georg Grabherr verknüpft, so der Minister weiter. "Er ist ein im besten Sinne des Wortes ausgezeichneter
Wissenschaftler", gratulierte Töchterle dem "Wissenschaftler des Jahres". Der Vorarlberger
Ökologe habe nicht nur einen grünen Daumen, "sondern vor allem ein grünes Herz, das für
all 'sine Blüamle und Pflänzle' schlägt".
Grabherr hat seine Forschungsarbeiten in international angesehenen Wissenschaftszeitschriften wie "Science"
und "Nature" veröffentlicht und bringt seine national wie international viel beachtete Forschungstätigkeit
in zahlreichen Beiräten und Kommissionen in den Bereichen Forschungspolitik, Umwelt und Naturschutz, Land-
und Forstwirtschaft ein. So auch im Nationalkomitee des UNESCO-Programms "Mensch und Biosphäre"
der ÖAW. Als Vorsitzender hat Grabherr wesentlich zum Blühen dieses mittlerweile seit 40 Jahren bestehenden
und vom Wissenschafts- und Forschungsministerium finanziell unterstützten Gremiums beigetragen, das innovative
ökologische Projekte und wissenschaftliche Vorhaben zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung in verschiedenen
Regionen Österreichs (v.a. in Biosphärenparks der UNESCO) unterstützt.
Grabherrs umfassendes Wissen nütze aber nicht "nur" der Wissenschaft und Forschung, sondern werde
durch seine verständliche und anschauliche Kommunikation auch an viele Interessierte weitergegeben, wie etwa
in seinem Bildband "Ein Garten für das 21. Jahrhundert", wo Grabherr gemeinsam mit dem renommierten
Fotografen Lois Lammerhuber die Artenvielfalt des eigenen und auch bereits vom Minister besichtigten Gartens eindrucksvoll
zu Papier gebracht hat.
MAB-Nationalkomitee
"Das österreichische MAB-Nationalkomitee, das mit seinem eigenen Forschungsbudget weltweit eine Sonderstellung
einnimmt, leistet bei der Koordinierung und Weiterentwicklung und des internationalen MAB-Programms international
vielbeachtete Arbeit. So etwas stiftet das heimische MAB-Nationalkomitee der UNESCO seit einigen Jahren zusätzliche
MAB Young Scientist Awards zur Ausbildung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Entwicklungs-
und Schwellenländer", betont der Präsident der ÖAW, Anton Zeilinger.
Ziel der Forschungsaktivitäten im Rahmen des MAB-Programms ist die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen
dem Schutz der biologischen Vielfalt, der Förderung einer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und der
Bewahrung der jeweiligen kulturellen Werte. Eine Schlüsselrolle im MAB-Programm spielen die so genannten UNESCO-Biosphärenparks
("biosphere reserves"). Biosphärenparks sind nach einheitlichen, international festgelegten Kriterien
anerkannte Ökosysteme, in denen Modelle für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Biosphäre entwickelt,
erprobt und umgesetzt werden. Sie dienen nicht nur dem Schutz und der Pflege bestimmter Ökosysteme, sondern
auch der ökologischen Forschung, der umweltgerechten Landnutzung und der Bildung im Bereich nachhaltiger Entwicklung.
Weltweit bilden 612 Regionen in 117 Staaten ein Netzwerk von Biosphärenparks, dem auch sieben österreichische
Modellregionen angehören. In den heimischen Biosphärenparks wird exzellente Forschungsarbeit geleistet,
wobei das Große Walsertal und der Wienerwald international als Vorzeigebiosphärenparks gelten und als
echte Modellregionen für nachhaltige Entwicklung agieren.
Das MAB-Nationalkomitee genießt international hohes Ansehen, was durch die Tatsache, dass Österreich
in den vergangenen Jahren in Person von Dr. Günter Köck, dem Koordinator der ÖAW-Forschungsprogramme,
dreimal den Vizevorsitz des internationalen MAB-Programms innehatte, unterstrichen wird.
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