Veranstaltung der Frauenministerin und des Vereins "100% Sport" im Rahmen der Aktion
"16 Tage gegen Gewalt"
Wien (bpd) - "Die heutige Diskussionsveranstaltung ist ein Beitrag zur aktuell laufenden Kampagne '16
Tage gegen Gewalt'. Zentrales Anliegen dabei ist es, entschieden gegen alle Formen von Gewalt aufzutreten, Betroffene
zu stärken und über Gegenmaßnahmen und Anlaufstellen zu informieren", sagte Sektionschefin
Ines Stilling in Vertretung von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am Abend des 27.11. zur Eröffnung
der Podiumsdiskussion "Sexualisierte Grenzüberschreitungen – ein Thema für den Sport". Die
Veranstaltung wurde von der Frauenministerin gemeinsam mit dem Verein "100% Sport", der sich für
Chancengleichheit im Sport einsetzt, organisiert.
Die Informationskampagne "16 Tage gegen Gewalt" hat mit 25. November begonnen und steht international
unter dem Motto "From Peace in the Home to Peace in the World: Let’s Challenge Militarism and End Violence
Against Women". Wie jedes Jahr nutzen zahlreiche Organisationen diesen Aktionszeitraum, um auf das Thema Gewalt
an Frauen aufmerksam zu machen. "Die meisten Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen sind Frauen.
Für Österreich hat die Frauenministerin den heurigen Schwerpunkt auf die Sensibilisierung der Öffentlichkeit
sowie auf das Hilfsangebot für Betroffene gelegt", so die Leiterin der Frauensektion im Bundeskanzleramt,
Ines Stilling.
"Gerade im Sport ist es wichtig, genau hinzusehen und darüber zu diskutieren, wo sexuelle Belästigung
oder Gewalt anfängt, denn die Grenzen sind häufig verschwommen", so Stilling. Erst durch das klare
Erkennen von Grenzüberschreitungen sei es möglich, aktiv darauf zu reagieren und Hilfsangebote anzunehmen.
Am Podium diskutierten zu diesem Thema Christa Prets, Vorsitzende des Vereins "100 % Sport", Maria Rösslhumer,
Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser und Bettina Weidinger,
Pädagogische Leiterin des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik.
Sexualisierte Grenzüberschreitungen seien im Sportbereich ein großes Tabuthema, so der Tenor am Podium.
"Es geht daher in einem ersten Schritt darum, die Diskussion zu eröffnen und Tabus aufzubrechen. Der
nächste Schritt sind konkrete Maßnahmen zur Prävention von Übergriffen", so Christa Prets.
"Wir müssen dazu die Grauzonen im Vorfeld von Gewalthandlungen aufzeigen und ein Bewusstsein für
heikle Situationen schaffen", so Bettina Weidinger. Maria Rösslhumer betonte die Notwendigkeit von niederschwelligen
Einrichtungen, an die sich Betroffene anonym wenden können. Für Christa Prets wären im Sportbereich
die Vereine und Verbände dazu aufgerufen, spezifische Empfehlungen und Regelungen für die einzelnen Sportarten
aufzustellen. "Damit könnten wir das nötige Bewusstsein schaffen und Vertrauen herstellen",
so Prets. Abschließend riefen die Diskussionsteilnehmerinnen dazu auf, das Thema offensiv und mit vereinten
Kräften anzugehen.
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