Neues Bündnis für Ausbau Politischer Bildung

 

erstellt am
29. 11. 13
10.30 MEZ

Bündnis mit 34 Organisationen richtet Forderungen an die künftige Regierung.
Wien (jugendvertretung) - In einem breiten "Bündnis für mehr Politische Bildung" setzen sich 34 Organisationen für den Ausbau der Politischen Bildung in Schulen, LehrerInnenausbildung und Jugendarbeit ein. Bei der heutigen Pressekonferenz präsentierten die Initiatoren Bundesjugendvertretung, Österreichische HochschülerInnenschaft und Bundesschülervertretung die Forderungen an die künftige Regierung.

Politische Bildung als eigenes Schulfach

Johanna Tradinik, Vorsitzende der Bundesjugendvertretung, zeigt die Notwendigkeit auf, einen Rahmen und Qualitätsstandards zu schaffen, um den Stellenwert Politischer Bildung zu erhöhen: "Derzeit gibt es für Politische Bildung an 14 verschiedenen Schultypen, sechs verschiedene Schulfächer, in fünf verschiedenen Schulstufen. Der Zugang zu Politischer Bildung muss jedoch für alle jungen Menschen sichergestellt werden", fordert Tradinik. "Jugendliche sind nicht politikverdrossen, sondern viele sind einfach zu wenig informiert! Laut einer Umfrage der Bundesschülervertretung waren die Informationen in der Schule vor der Nationalratswahl für mehr als die Hälfte der befragten Schülerinnen und Schüler (1200) nicht ausreichend", erklärt Bundesschulsprecherin Angi Groß. "Wir brauchen ein eigenes Unterrichtsfach Politische Bildung, damit Schülerinnen und Schüler über das demokratische System, die Zusammenhänge zwischen Politik Wirtschaft und Gesellschaft und tagespolitische Themen Bescheid wissen und fähig sind, Inhalte kritisch zu reflektieren", so Groß.

Politische Bildung als eigenes Lehramsstudium
Florian Kraushofer vom ÖH Vorsitzteam zeigt die derzeitigen Mängel in der LehrerInnenausbildung auf: "Aktuell ist das Fach Politische Bildung im Lehramtsstudium Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung integriert. Hierbei sind im gesamten Studium nur zwei Lehrveranstaltungen zum Thema verpflichtend. Für uns ist dadurch eine klare Wertigkeit der Thematik im Studium erkennbar. Für Studierende ist es unzumutbar, nach dieser mickrigen Ausbildung Politische Bildung entsprechend zu unterrichten. Die Einführung des Schulfaches Politische Bildung muss mit der Einführung des Studienfaches einhergehen!" Darüber hinaus müsse angesichts des bestehenden Unterrichtsprinzip Politische Bildung garantiert sein, dass in allen Lehramtsfächern politikdidaktische Lehrveranstaltungen ausreichend abgedeckt werden, so Kraushofer.

Vielfältige Formen Politischer Bildung
"Politische Bildung geht nicht nur die Schule an", erklärt Johanna Zauner von der Bundesjugendvertretung. "Sowohl Kinder- und Jugendorganisationen als auch die offene Jugendarbeit und Jugendzentren sind erprobt in vielfältigen Methoden, junge Menschen in ihren Rechten zu stärken." Zur Stärkung der außerschulischen Jugendarbeit seien zusätzliche Unterstützung für Projekte im Bereich Politische Bildung und eine längst ausständige Indexanpassung notwendig: "Seit Jahren wurden die Förderungen im Jugendbereich nicht an die Inflation angepasst, was für die Organisationen mittlerweile einen realen Wertverlust von 25 % bedeutet", zeigt Tradinik auf. Die Bundesjugendvertretung setzt sich in ihrer Initiative bildung.macht.politik für den umfassenden Ausbau der Politischen Bildung in Österreich ein. Dies ist auch eine zentrale Forderung an die künftige Bundesregierung. "Das heute präsentierte Bündnis zeigt die breite Unterstützung für dieses Anliegen auf", so Tradinik.

"Jugendliche wollen mitbestimmen und mitgestalten! Ein Ausbau der Politischen Bildung ist notwendig, damit alle jungen Menschen in ihren Rechten gestärkt werden und sie diese auch anwenden können", betonen die InitiatorInnen abschließend.

 

 

 

Informationen: http://www.jugendvertretung.at

 

 

 

 

 

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