Die Pensionistenhaus-Bewohnerin Frau Gertrude freut sich, in den Fleischverkostungsprozess
eingebunden worden zu sein
Wien (rk/kwp) - Saisonal, biologisch und vor allem regional: 72 Prozent der Lebensmittel, die in den Häusern
zum Leben verarbeitet werden, stammen aus Österreich. Die BewohnerInnen haben bei der Auswahl der Lebensmittel
ein Wort mitzureden.
Das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) stellt hohe Ansprüche an die Qualität und Auswahl
der in den 30 Frischküchen verarbeiteten Lebensmittel. Als bedeutendes österreichisches Unternehmen in
der Sozialwirtschaft mit 3.500? MitarbeiterInnen ist dem KWP zudem die Verantwortung gegenüber Gesellschaft
und Umwelt bewusst. Daher wird in den Häusern zum Leben auf Lebensmittel "Made in Austria" gesetzt
- dies hält die Transportwege kurz, schont die Umwelt und sichert zudem Arbeitsplätze in Österreich.
Ganze 72 Prozent der verarbeiteten Lebensmittel stammen von heimischen ProduzentInnen.
Ein besonderer Grund stolz zu sein ist der derzeitige Bio-Anteil von 33 Prozent am gesamten Lebensmitteleinsatz.
So kommen 68 Prozent Obst, 62 Prozent Gemüse, 79 Prozent Milchprodukte und 43 Prozent Fleisch aus heimischer
Bio-Produktion.
Die Tendenz ist dank der intensiven und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Bauern aus der näheren
Umgebung stark steigend. Das KWP kauft dabei bereits lange vor der Saison ganze Ernten auf, die dann bei optimaler
Reife geliefert werden. Die 8.800 BewohnerInnen erhalten damit die frischesten Waren auf dem Markt - und die heimischen
Bauern die Sicherheit und Kalkulierbarkeit eines fixen Abnehmers.
Insgesamt werden in den Häusern zum Leben pro Jahr etwa 500 Tonnen Fleisch, 65 Tonnen Fisch und 1.340 Tonnen
Gemüse verarbeitet.
BewohnerInnen entscheiden vermehrt mit
Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Lebensmittel-Ausschreibungen mischten in diesem Jahr auch
erstmals einige BewohnerInnen mit. So wurden mehrere BewohnerInnen etwa zur Milch- und Käseverkostung, sowie
zur Brotverkostung eingeladen. Vor kurzem fand zudem eine Fleisch- und Wurstprodukteverkostung statt. Mit dabei
waren zwei BewohnerInnen, Gertrude Schwarz und Norbert Feicht aus dem Haus Penzing.
Ausgewählt wurden besonders beliebte Stücke von Rind, Kalb und Schwein, die von den KöchInnen im
Haus Penzing zubereitet wurden. Vom Rind wurden Mageres Meisel, Schulterscherzel sowie Suppenfleisch degustiert.
Vom Schwein kamen die beiden beliebtesten Teile, Karree und Schopf; vom Kalb musste der gerollte Hals die TesterInnen
überzeugen. Neben Fleisch wurden auch unterschiedliche Wurstsorten verkostet. "Mir gefällt, dass
auch wir mitverkosten können. Die Köche haben es geschafft, ohne viele Gewürze den echten Fleischgeschmack
herauszuarbeiten", meint dazu Gertrude Schwarz.
"In den Häusern zum Leben werden täglich 36.000 Mahlzeiten zubereitet und müssen den kritischen
Gaumen unserer Bewohnerinnen und Bewohner standhalten. Daher versuchen wir vermehrt diese in Entscheidungen hinsichtlich
der Auswahl der Lebensmittel miteinzubeziehen. Immerhin sind sie auch die Letztverbraucherinnen und -verbraucher
und sollen die Qualität mitbestimmen. Für uns ist das eine win-win-Situation", so KWP-Geschäftsführerin
Gabriele Graumann.
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