Wien (statistik austria) - Zum Stichtag der Registerzählung, dem 31.10.2011, gab es in Österreich
622.591 Unternehmen mit insgesamt 706.817 Arbeitsstätten und 4.167.164 Beschäftigten. Rund 16% aller
Arbeitsstätten sind dem im Rahmen der Arbeitsstättenzählung erstmals erhobenen Land- und Forstwirtschaftssektor
zuzuordnen. Der stärkste Wirtschaftssektor ist, wie bereits 2001, der Dienstleistungsbereich mit rund 73%
aller Arbeitsstätten und 73,9% aller Unselbständigen. Im Vergleich zur letzten Arbeitsstättenzählung
im Jahr 2001 ist die Anzahl der Arbeitsstätten mit 1 bis 4 unselbständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
um 35,4% gestiegen. Insgesamt hat die Zahl der Arbeitsstätten, die Unselbständige beschäftigen,
um 12,7% zugenommen.
Mehr-Arbeitsstätten-Unternehmen beschäftigten mehr als die Hälfte aller Unselbständigen
Nur 4,5% aller österreichischen Unternehmen sind an mehr als einem Standort tätig. Insgesamt sind
dort aber mehr als die Hälfte aller Unselbständigen beschäftigt (53,2%). Die meisten Mehr-Arbeitsstätten-Unternehmen
gibt es branchenbezogen in der "Öffentlichen Verwaltung" mit 83,3%. Den zweithöchsten Anteil
hat der Wirtschaftsabschnitt "Bergbau" (z. B. Schottergruben) mit 15,9%, gefolgt von der "Herstellung
von Waren" mit 9,3%.
Ein-Personen-Unternehmen sind häufigste Unternehmensform in Österreich
Etwas mehr als die Hälfte aller Unternehmen in Österreich (52,9%) bestehen aus nur einer selbständig
beschäftigten Person ohne Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter. In den Wirtschaftsabschnitten "Kunst, Unterhaltung,
Erholung" (72,6%) und "Sonstige Dienstleistungen" (69,7%) sind Ein-Personen-Unternehmen mit einem
Anteil von mehr als zwei Drittel der Unternehmen besonders stark vertreten.
Rund ein Fünftel der österreichischen Unternehmen (20,4%) werden von selbständigen Arbeitgeberinnen
und Arbeitgebern geleitet, die unselbständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Besonders
häufig findet man diese Unternehmensform im Tourismus (44,3%). Der typische selbständige Arbeitgeber
hat die österreichische Staatsbürgerschaft (91,2%), ist männlich (70,0%), zwischen 25 und 49 Jahre
alt (57,3%) und hat einen Sekundarabschluss (66,1%).
In einem Fünftel der österreichischen Unternehmen (20,3%) sind ausschließlich unselbständig
Beschäftigte tätig. Diese Form des Unternehmens ist neben der öffentlichen Verwaltung, in der fast
alle Unternehmen diesem Typ angehören, in den Wirtschaftsabschnitten "Wasserversorgung und Abfallentsorgung"
(59,8%) sowie "Energieversorgung" (55,9%) am häufigsten anzutreffen.
Die am wenigsten gängige Unternehmensform ist jene, in der mehr als eine Person selbständig beschäftigt
ist, jedoch keine unselbständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind (6,4%). Nur in der Land-
und Forstwirtschaft spielt diese Form mit 30,6% der Unternehmen eine bedeutende Rolle.
2,5% Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland
Insgesamt 2,5% der Beschäftigten in Österreich haben keinen Hauptwohnsitz im Bundesgebiet. Im Bereich
der "Sonstigen Dienstleistungen" (z. B. Energetikerinnen und Energetiker) ist der Anteil der Einpendlerinnen
und Einpendler – mit 12,1% aller Beschäftigten in diesem Wirtschaftsabschnitt – besonders hoch. Die wenigsten
Beschäftigten ohne österreichischen Hauptwohnsitz finden sich in den Wirtschaftsabschnitten "Öffentliche
Verwaltung" (0,3%), "Energieversorgung" (0,5%) sowie "Finanz- und Versicherungsleistungen"
(0,8%). Im Burgenland haben insgesamt 10,6% der Beschäftigten keinen Hauptwohnsitz in Österreich – in
burgenländischen Arbeitsstätten der "Beherbergung und Gastronomie" liegt dieser Anteil bei
etwas mehr als einem Viertel der Beschäftigten. In Kärnten ist der Anteil der Beschäftigten ohne
österreichischen Hauptwohnsitz mit nur 1,5% am geringsten.
Vorarlberg, Teile Niederösterreichs und das Burgenland im Wirtschaftssektor Produktion führend
15,8% aller Unternehmen in Österreich gehören der Land- und Forstwirtschaft an. Gehäuft treten
diese Arbeitsstätten im Wald-, Wein-, Most- und Mühlviertel sowie in der Ober- und Oststeiermark auf.
In einigen Bezirken dieser Regionen liegt der landwirtschaftliche Anteil bei über 40%, den höchsten Anteil
hat der Bezirk Zwettl mit 48,9%.
Insgesamt liegt der Anteil der Arbeitsstätten im Bereich Industrie und Gewerbe österreichweit bei 10,9%.
Dabei fallen Vorarlberg, Teile Niederösterreichs (Wiener Neustadt-Land) und Oberösterreichs (Braunau
am Inn, Wels-Land, Steyr-Land) sowie das Burgenland besonders auf (siehe Karte). In absoluten Zahlen betrachtet
gibt es in den Bezirken Salzburg-Umgebung, Graz Stadt, Innsbruck-Land und Bregenz die meisten Standorte im produzierenden
Bereich; jeweils mehr als 1.500 Arbeitsstätten gehören dort dem Produktionssektor an.
Im Dienstleistungssektor sind die prozentuell meisten Arbeitsstätten in den Landeshauptstädten und in
der Bundeshauptstadt zu finden. Bis auf Bregenz (72,1%) weist jede Hauptstadt einen Dienstleistungsanteil von mindestens
85% aller Arbeitsstätten auf. In den ländlichen Regionen liegt der Anteil der Arbeitsstätten im
Dienstleistungssektor großteils bei unter 55%.
Weitere Informationen zur Registerzählung 2011 finden Sie auf unserer Webseite. Die Publikation zur Arbeitsstättenzählung
beinhaltet neben Österreichdaten auch Bundesland-, Bezirks- und Gemeindeergebnisse und bietet einen Überblick
über die wichtigsten Ergebnisse sowie Analysen zu Unternehmen, Arbeitsstätten, Beschäftigtenstruktur
und Arbeitsplätzen.
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