Zahlreiche Aktivitäten zeugen von selbstbewusster Gemeinde in Wien
Wien (rk) - Der Kulturausschuss beschloss am 26.11. umfassende Mittel zur Unterstützung der kulturellen
Aktivitäten der Jüdischen Gemeinde: "Die Stadt Wien ist bemüht, das Jüdische Leben in
der Stadt lebendiger und sichtbarer zu machen. Wiener Juden spielten immer eine große Rolle im heimischen
Kulturleben. Diese Vielfalt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist Ziel mehrerer Veranstaltungen
und Initiativen im kommenden Jahr, die von Seiten der Kulturabteilung unterstützt werden. Sei es die Beteiligung
am Wiener Ferienspiel, ein Tag der offenen Tür in der Synagoge oder das Jüdische Straßenfest: Der
bunte Strauß an Aktivitäten zeigt, dass Wien wieder eine selbstbewusste jüdische Gemeinde hat,
die den Kontakt zur Bevölkerung sucht", freut sich Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny über
die heute im Gemeinderatsausschuss beschlossenen Mittel.
Die Israelitische Kultusgemeinde hat es sich mit ihrem neuen Kulturprogramm zum Ziel gesetzt, möglichst viele
Menschen auch außerhalb der Jüdischen Community anzusprechen. Dies unterstützt die Stadt Wien mit
einer zusätzlichen Förderung von 50.000 Euro, um auch die nichtjüdische Bevölkerung für
die Vielfalt jüdischen Lebens und jüdischer Kultur zu interessieren.
Das Jüdische Museum Wien zählt international zu den angesehensten Häusern zu Themen jüdischer
Geschichte und bietet bei einer Gesamtsubvention von 3.950.764 Euro an mehreren Standorten einen einzigartigen
Überblick über die Geschichte der Wiener Juden. Im November wurde auch die historische Dauerausstellung
neu präsentiert, die mit Zusatzmitteln in der Höhe von 150.000 Euro realisiert wurde. Am Standort Judenplatz
bietet das Jüdische Museum im kommenden Jahr Ausstellungen zeitgenössischer KünstlerInnen sowie
ein Familienportrait der 2012 jung verstorbenen Amy Winehouse.
Das ehemalige Friedhofswärterhaus am Jüdischen Währinger Friedhof wurde saniert und spielt nun wieder
eine wichtige Rolle im Leben der Wiener jüdischen Gemeinde. Neben dem Bethaus gibt es hier auch ein Besucherzentrum,
das über das jüdische Leben informiert. Mit dem heutigen Beschluss im Kulturausschuss in der Höhe
von 130.000 Euro stellt die Stadt insgesamt 880.000 Euro für Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes
durch den Altstadterhaltungsfonds zur Verfügung.
Jeglicher Versuch, Geschichte sichtbar zu machen, muss an der Oberfläche bleiben, würde man nicht auch
jene miteinbeziehen, die sie selbst erlebt und überlebt haben. Daher bemüht sich der Jewish Welcome Service
seit Jahren, den Kontakt zu Überlebenden sowie deren Nachkommen und der Stadt Wien zu pflegen. Neben den Besuchsprogrammen
ist der Jewish Welcome Service auch mit einer Vielzahl an Projekten im Schul- und Erwachsenenausbildungsbereich
aktiv. Hierfür gibt es auch im kommenden Jahr wieder knapp 147.000 Euro, eine Erhöhung, da nunmehr auch
der mit 5.000 Euro dotierte Leon-Zelman-Preis hinzukommt.
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