Historischer Tag für Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und Veneto – LH Kaiser, Euregio-Präsident
Zaia und Präsidentin Serracchiani beschlossen gemeinsam „Regierungsprogramm“
Klagenfurt (lpd) - Die Euregio „Senza Confini – Ohne Grenzen“ ist politisch und organisatorisch einen entscheidenden
Schritt vorangekommen. Am 25.11. wurden in Venedig sowohl die Geschäftsordnung als auch das Regierungs- bzw.
Aktionsprogramm gemeinsam beschlossen. Landeshauptmann Peter Kaiser, Deborah Serracchiani, Regionspräsidentin
von Friaul-Julisch Venetien sowie Luca Zaia, Regionspräsident des Veneto und Euregio-Präsident, unterzeichneten
die entsprechende Vereinbarung. Sie alle sprachen von einem „historischen Tag“ für die Euregio „Senza Confini“
und dem Start vertiefter Beziehungen ihrer drei befreundeten Länder.
Landeshauptmann Kaiser erklärte, dass mit dem nun endgültig vorliegenden Aktionsplan auch künftig
eine grenzüberschreitende Raumentwicklung stattfinden werde. Nun seien alle organisatorischen, finanziellen
und administrativen Voraussetzungen unter Dach und Fach, was die Grundlage für eine nachhaltige grenzüberschreitende
Entwicklung bilde.
„Ich bin überzeugt, die Zukunft Europas liegt in den Regionen. Mit der Euregio „Senza Confini“ wollen wir
eine beispielgebende Zukunftsregion sein“, so Kaiser. Er wies auf die Einmaligkeit der Lage am Schnittpunkt dreier
Kulturen und Sprachen (slawisch, romanisch, germanisch) hin.
Kaiser führte aus, dass zahlreiche Jobs durch Kooperationen geschaffen werden könnten, insbesondere in
den Bereichen Tourismus und Kultur. Die gemeinsame Vermarktung der Regionen sei eine große Chance für
die Euregio. Auch für Schul- und Bildungsprogramme regte Kaiser an, mehr wechselseitige Durchlässigkeit
zu schaffen und bezog sich dabei sowohl auf Kinderbetreuungseinrichtungen wie auch auf Höhere und internationale
Schulen. Auch im Bereich der Hochschulen und Universitäten sowie im Sozialbereich sollten Austausch und die
Nutzung von Synergien vermehrt möglich werden, so Kaiser.
Kärntens Landesamtsdirektor Dieter Platzer wurde zum Direktor der Euregio „Senza Confini“ gewählt. Platzer
war bislang schon geschäftsführender Direktor.
„Gemeinsam Wohlstand sichern und Entwicklung fördern, das ist unser Motto der nächsten Jahre, mit dem
wir uns zum Ziel gesetzt haben, eine Vorzeigeregion in Europa zu werden“, machte Kaiser deutlich. Nun habe man
über die Jahre 2014 und 2015 den klaren politischen Rahmen für die Strategien zur Entwicklung des Grenzraumes
und entsprechender Projekte geschaffen.
Wie Kaiser sagte, gehe es darum, den vielfachen Mehrwert der Euregio zu nutzen, insbesondere im Hinblick auf das
Lukrieren von EU-Fördermitteln. Man werde größtes Augenmerk darauf richten, die EU-Förderprogramme
und EU-Fördermittel für den grenzüberschreitenden Bereich umfassend auszuschöpfen und sich
an den transnationalen Kooperationsprogrammen im Rahmen der Makroregionen Donauraum, Adriatisch-Ionischer Raum
und Alpenraum beteiligen. Die Euregio habe über eine strukturell verträgliche Erweiterung nach der Konsolidierungsphase
auch ein gutes Potenzial zur Weiterentwicklung, ist Kaiser überzeugt.
„Senza Confini“ wolle im Sinne einer Großregion zum Wohl der Bürger in effizienter Weise tätig
sein. „Denn es gibt das gemeinsame Bekenntnis für eine nachhaltige Entwicklung, für qualitatives Wachstum,
für die Bekämpfung der Beschäftigungslosigkeit, für eine innovative Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik
sowie für die Vermarktung gemeinsamer Tourismus- und Kulturangebote“, so Kaiser. Die drei Regionen bekennen
sich weiters zur sprachlichen und kulturellen Vielfalt, zu einem Bildungsaustausch wie auch zu Kooperationen im
Gesundheits- und Sozialbereich.
|