Eröffnung der Installation fACING tIME an TU Wien
Wien (tu) - Wie es geht, sich gleichzeitig in zwei verschiedenen Zeitzonen zu befinden, zeigt die interaktive
Skulptur fACING tIME des Medienkünstlers Hofstetter Kurt. Am 10. Dezember 2013 treffen sich dazu VertreterInnen
aus Wissenschaft und Kunst, um die Skulptur an der Fakultät für Informatik der TU Wien zu eröffnen
– und BesucherInnen sind eingeladen, mit zu machen.
Auflösung von Zeit und Raum
Die interaktive Skulptur fACING tIME schafft eine paradoxe Wahrnehmungssituation von Zeit und Raum, denn sie ermöglicht
den BesucherInnen die gleichzeitige Anwesenheit in verschiedenen Zeitzonen. Im Gegensatz zu den von Menschen gemachten
Regeln der zeitlichen und räumlichen Einteilung (Kalender, Zeitzonen, Datumsgrenzen etc.) steht die Natur,
die ihren eigenen Gesetzen folgt. Hofstetter Kurt macht in seiner Installation diese Gegensätze sichtbar und
hebelt die künstlich geschaffenen zeitlichen und räumlichen Regeln aus.
Himmelsbeobachtung 2.0
fACING tIME basiert auf dem weltumspannenden Projekt Sunpendulum, in dem Hofstetter Kurt in zwölf Zeitzonen
jeweils an einer Universität eine Videokamera in den Himmel gerichtet und ans Internet angeschlossen hat.
Zwölf Videokameras — so genannte Zeitaugen — rund um die Erde beobachten den Himmel und senden die Bilder
permanent zum Sunpendulum-Server am Institut für Computergrafik und Algorithmen der Technischen Universität
Wien.
fACING tIME umfasst ein globales Netzwerk von interaktiven Skulpturen, die in den öffentlichen Bereichen
der zwölf Sunpendulum Partneruniversitäten sowie an der Fakultät für Informatik der TU Wien
und im ZKM — Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe installiert sind.
Interaktion zwischen Skulptur und Mensch
Jede Skulptur besteht aus einem Bildschirm als Zeitanzeige und einem Touchscreen als Interface, über das die
BesucherInnen mit der Skulptur in Interaktion treten. Am Touchscreen weisen die Strahlen der Sonne auf einer Weltkarte
zu den zwölf Orten der Zeitaugen. Berührt man einen Ort, so wählt man online dessen Himmel und gleichzeitig
den zwölf Stunden entfernten, komplementären Himmel aus. Am Bildschirm ist der kreisförmige Ausschnitt
des Himmels in seinen komplementären Himmel eingebettet und erscheint wie ein Himmelskörper. Zwei virtuelle
Monde umkreisen ihn. Ihre Stellung zueinander gibt die aktuelle Ortszeit an.
Die Skulpturen sind miteinander vernetzt und jegliche Interaktion löst gleichzeitig in allen Bildschirmen
— fACING tIME clockfaces — dieselbe Anzeige rund um die Erde aus.
Hofstetter Kurt
Als Konzept- und Medienkünstler hat sich Hofstetter Kurt auf die Bereiche von Sound-, Licht-, Computer-,
Video- und Internetinstallationen spezialisiert und stellt seine Skulpturen vorrangig an öffentlichen Plätzen
aus. In seinen jüngsten experimentellen künstlerischen Arbeiten konzentriert er sich wieder auf das Zusammenspiel
von Zeit und Raum. Für seine Installation Sunpendulum positionierte er zwölf Videokameras um den Erdball:
„Das Projekt fACING tIME basiert auf dem Himmel als Medium für das Licht der Sonne — die Zeit — sowie auf
der Rotation der Erde, die das Licht der Sonne in einen stetigen Kreislauf von Licht parallel zum Schatten — von
Tag parallel zur Nacht — führt.“
Aktuell beschäftigt sich Hofstetter Kurt auch mit Geometrie entwickelnden Strukturen und Modellen als mathematische
Reflexionen. Seine Visionen verarbeitet er in Bildern, Skulpturen und Musikkompositionen. Der gebürtige Linzer
lebt und arbeitet als Künstler in Wien.
Die Fakultät für Informatik
Die Fakultät für Informatik an der TU Wien (http://www.informatik.tuwien.ac.at/) ist die größte
Forschungs- und Ausbildungsstätte im Bereich Informatik und Wirtschaftsinformatik in Österreich. Sie
ist eine forschungsorientierte Fakultät, die wissenschaftlich exzellent ausgewiesen und international hervorragend
verankert ist. Zahlreiche internationale Projekte, Netzwerke (EU-Projekte) und Auszeichnungen belegen die Leistungsfähigkeit
der österreichischen top Informatik-Ausbildungsstätte. Sieben Informatikinstitute der TU Wien sind für
die Ausbildung in insgesamt fünf Bachelorstudien, die erste Stufe der universitären Ausbildung, verantwortlich.
Operativ geleitet wird die Fakultät für Informatik von Dekan, Prof. Dr. Gerald Steinhardt.
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