Linz (academia-superior) - Der demographische Wandel stellt Oberösterreich vor große Herausforderungen.
Academia Superiorund der Gesundheits-Cluster (Clusterland Oberösterreich GmbH) betrachten den ansonsten meist
negativ bewerteten Trend hin zur alternden Gesellschaft, als ein sich auftuendes Feld voller Möglichkeiten
und Chancen für Oberösterreichs Unternehmen.
Bereits 2025 werden in Oberösterreich 44 % der Bevölkerung über 50 Jahre alt sein und allein bis
zum Jahr 2020 wird der gesamte Gesundheitsmarkt auf knapp 68 Mrd. Euro anwachsen, bemerkte Wirtschaftslandesrat
Dr. Michael Strugl (Obmann Academia Superior) eingangs, um die enormen Chancen, die in diesem Bereich zukünftig
entstehen werden, zu verdeutlichen. Dementsprechend ist das Thema „Gesundheit und alternde Gesellschaft“ eine
der zentralen Säulen im gestern vom Oö. Landtag beschlossenen, neuen Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm
„Innovatives Oberösterreich 2020“, so Strugl weiter. Er gehe davon aus, „dass auch zur Medizinischen Fakultät
bald ein Beschluss gefasst werden wird und der geplante Schwerpunkt der Fakultät auf den Bereich Altersforschung
und -medizin helfen wird, die bestehenden Stärken in der Gesundheitswirtschaft auszubauen“.
Auch DI (FH) Philipp Wittmann (Gesundheits-Cluster Manager) verwies auf die großen Potenziale die sich für
Oberösterreich öffnen werden. „In Zukunft werden wir vor der Herausforderung stehen, die wachsenden Anforderungen
an altersunterstützende Systeme für die eigenen vier Wände und den Arbeitsplatz erfüllen zu
können“, so Wittmann. Der Gesundheits-Cluster sei schon jetzt, mit 220 Partnerunternehmen aus der Gesundheitstechnologie,
der größte Medizintechnik-Cluster in Österreich. Außerdem ist Oberösterreich, mit 11.000
Mitarbeitern und rund 4 Mrd. Euro Umsatz im Bereich Life Science, die zweitstärkste Region Österreichs
in diesem Wirtschaftsfeld.
Einige Beispiel, wie ein heimisches Unternehmen vom steigenden Bedarf an assistierenden Technologien – den so genannten
Ambient Assisted Living-Technologien – profitieren kann, stellte Mag. Eveline Pupeter (Geschäftsführerin
von emporia Telecom), vor. Der heimische Handy-Produzent hat vor Kurzem ein neues und ausgeklügeltes Mobiltelefon
auf den Markt gebracht. Dieses ist für ältere Menschen nicht nur leichter handhabbar, sondern, man kann
auch überall und einfach einen Notruf aussenden – in Kombination mit einer wasserdichten Uhr sogar unter der
Dusche. „Unser Ziel ist es, dass die Menschen so lange wie möglich sicher in ihrem eigenen Zuhause wohnen
können“, so Pupeter. Dabei werde sich emporia in Zukunft, weg vom reinen Hardware-Hersteller, verstärkt
hin zu einem Rundum Service-Anbieter, entwickeln.
Mag. David Hofer (Geschäftsführer von LIFEtool) bot einen Einblick in weitere Technologien der Zukunft
die derzeit von LIFEtool entwickelt werden. Schwerpunkte von LIFEtool sind die Forschung, Entwicklung sowie Beratung
für Menschen mit Beeinträchtigungen aller Altersstufen in den Bereichen Assistierende Technologien, Kommunikation
und computergestützte Lern- und Therapieprogramme. Eine der zentralen Fragen für das Unternehmen ist:
„Wie kann jemand einen PC nützen, wenn die Technologie normalerweise nicht auf diese Person zugeschnitten
ist?“, erklärte Hofer. LIFEtool arbeitet derzeit etwa an der Entwicklung von Touchscreens, die ihre Bildschirmauflösung
auf den jeweiligen Betrachter einstellen können. In Zukunft soll es damit möglich sein, dass sich öffentliche
Service-Terminals, durch Zugriff auf eine Daten-Cloud, individuell anpassen lassen, erklärt Hofer.
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