Start für Zentrale Aufnahme- und Erstversorgungseinheit bzw. Zertifizierungsverfahren
nach Joint Commission international im KH Oberwart
Oberwart/Eisenstadt (blms) - Damit die Patientinnen und Patienten schneller und bedarfsgerechter behandelt
und die PatientInnenströme in Akutfälle bzw. Kontrollbesuche getrennt werden, hat das Gesundheitsministerium
die Einrichtung von zentralen Aufnahmeeinheiten empfohlen. Das Krankenhaus Oberwart hat dieser Empfehlung Rechnung
getragen und eine „Zentrale Aufnahme- und Erstversorgungseinheit“ (ZAE) in Betrieb genommen. Zusammen mit der Unfallambulanz
bildet diese Einrichtung, nicht nur räumlich, sondern auch funktionell, die Anlaufstelle für alle Patienten,
die keinen vereinbarten Termin an einer Spezial-Ambulanz haben. „In der ZAE finden eine Erstbegutachtung und eventuell
auch eine erste Therapie statt. Dann wird entschieden, ob die Patienten ambulant, tagesklinisch oder durch einen
längeren stationären Aufenthalt betreut werden. So sollen einerseits die Abläufe effizienter gestaltet
und andererseits Wartezeiten für PatientInnen optimiert werden. Aufgrund der Größe des Krankenhauses
Oberwart sollen für diese Akutbehandlungsstelle nicht nur ambulante Räumlichkeiten, sondern auch Betten
zur Verfügung gestellt werden“, so Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar.
Von allen Zugängen des Krankenhauses führen Markierungen im Sinne eines Patientenleitsystems zur ZAE.
Die ZAE ist in die Interne Abteilung, mit Prim. Dr. Gerhard Puhr an der Spitze, eingegliedert. In engster räumlicher
und organisatorischer Zusammenarbeit mit der Unfall-Ambulanz, unter der Leitung von Primarius Dr. Gerhard Kaltenecker,
steht somit für die Akutversorgung der Patienten des Krankenhauses Oberwart eine optimale Behandlungsstelle
zur Verfügung. Der Vorteil für die Patienten ist eine ausführliche Erstbegutachtung und - wenn die
Notwendigkeit besteht - Weiterleitung an die kompetente Stelle im Krankenhaus. Der Vorteil für das Krankenhaus
ist eine Betreuung der Akut-Patienten an einer Stelle und damit eine bestmögliche Ausnutzung der Ressourcen,
sowie eine gute Planbarkeit der übrigen Ambulanzen und der Stationen. Für die Begutachtung und Behandlung
von Patienten in den Spezialambulanzen des Krankenhauses ist weiterhin unbedingt eine vorherige Terminvereinbarung
notwendig, da es sonst zu unnötigen Wartezeiten und Terminverschiebungen kommt.
Die Kollegiale Führung des Krankenhauses Oberwart hat sich außerdem die Zertifizierung nach „Joint Commission
international“ (JCI) zum Ziel gesetzt. Bestärkt wird sie darin von der Direktion der KRAGES.: „Ich denke,
dass nur jene Qualitätszertifikate den größten Nutzen bringen, die sich unmittelbar am Bedarf des
Patienten orientieren und weniger an schematisierten Ablaufprozessen innerhalb der Betriebe“, zeigte sich KRAGES
Geschäftsführer Mag. Hannes Frech erfreut. Das Thema Qualitätssicherung und ihre entsprechende Dokumentation
und nachweisliche Qualität ist ein Thema, das alle Krankenanstalten intensiv beschäftigt.
Die JCI bieten ein speziell auf das Gesundheitswesen zugeschnittenes System zur Qualitätssicherung an, wobei
immer ganze Krankenhäuser und nicht nur einzelne Abteilungen bewertet werden. Sämtliche Abläufe,
von der Patientenaufnahme über Untersuchungen und Behandlungen bis hin zur Verlegung und Entlassung eines
Patienten, werden bei der Überprüfung bewertet. Ebenso die baulichen Gelegenheiten und die Sicherheitsvorkehrungen.
Dazu Gesundheitslandesrat Dr. Rezar: „Vorrangiges Ziel von JCI ist die optimale PatientInnen- und MitarbeiterInnensicherheit.
JC ist in der Szene der Goldenen Standard. Ich freue mich, dass das Krankenhaus Oberwart das zweite Krankenhaus
im Burgenland ist, dass sich diesem goldenen Standard stellt.“ JCI ist Partner der WHO. Gemeinsam wurden 6 Patientensicherheitsziele
entwickelt, um maximale Patientensicherheit zu gewährleisten. Diese entstanden durch die statistische Aufarbeitung
von weltweit schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen, so genannten Sentinel Events.
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