Land Burgenland unterstützt Triumph-Arbeitsstiftung
Eisenstadt (blms) - Die berufliche Qualifikation zu verbessern und am Arbeitsmarkt ganz neue Wege für
sich zu beschreiten – diese zweite Chance erhalten 76 ehemalige burgenländische Angestellte der Firma Triumph
durch die am 04.11.13 gestarteten ersten Maßnahmen der Triumph-Arbeitsstiftung. Es werden Qualifizierungsmaßnahmen,
die bis zu drei - in Ausnahmefällen auch bis zu vier - Jahre dauern können, finanziert. Dazu Soziallandesrat
Dr. Peter Rezar: „Um die Besserqualifizierung der burgenländischen MitarbeiterInnen zu sichern und den betroffenen
Frauen einen neuen Berufsweg zu eröffnen, hat sich das Land Burgenland dazu entschlossen, die Arbeitsstiftung
mit 1.200 Euro pro Person zu unterstützen.“
Im Sommer dieses Jahres war bekannt geworden, dass die Firma Triumph in Ostösterreich die Produktion an mehreren
Standorten zurückfährt, sowie in zwei Werken komplett einstellt. Somit stand fest, dass auch viele burgenländische
Frauen ihre Arbeit bei der Firma Triumph verlieren werden. Die Firma Triumph International AG hat aufgrund bestehender
massiver Überkapazitäten in der Fertigung die Standorte Aspang und Oberpullendorf geschlossen, sowie
an den Sandorten Wiener Neustadt und Oberwart Personal abgebaut. Zur Abfederung der Konsequenzen des Arbeitsplatz-Verlustes
für die betroffenen Arbeitnehmerinnen wurde von der Firma Triumph eine bundesländerübergreifende
Arbeitsstiftung eingerichtet. Als Stiftungsträger wurde seitens des Unternehmens die am-consulting GmbH mit
Sitz in Großhöflein beauftragt.
Das Unternehmen hat mit dem Betriebsrat vor Ort einen Sozialplan erarbeitet. In Summe wurden 350 Personen vom Sozialplan
erfasst, 120 davon haben Interesse am Eintritt in die Arbeitsstiftung geäußert. Es handelt sie dabei
um 76 ArbeitnehmerInnen aus dem Burgenland, 39 aus Niederösterreich und 5 aus der Steiermark. „Gemeinsam mit
dem Betriebsrat haben wir versucht, das Bestmögliche für die betroffenen Triumph-Näherinnen aus
Oberpullendorf und Oberwart zu erreichen. Mit dem Ergebnis, dass sie nun eine Perspektive für die Zukunft
und einen finanziellen Polster bis zum nächsten Arbeitsverhältnis haben. Eines hat das Beispiel von Triumph
ganz klar gezeigt: Wir konnten zwar die Standorte nicht retten, aber durch die Anwesenheit von Betriebsrat und
Gewerkschaft in diesen Betrieben war es möglich, einen Sozialplan zu verhandeln. Ohne ArbeitnehmerInnenvertretung
wären Verhandlungen gar nicht möglich gewesen“, erklärt Andreas Horvath, Sekretär der PRO-GE
im Burgenland.
Die Kündigung hat überwiegend Frauen aus dem mittleren und südlichen Burgenland betroffen. Angesichts
der Arbeitsmarktlage in den Bezirken kann nicht damit gerechnet werden, dass die Betroffenen ohne weitreichende
Unterstützung wieder Arbeitsplätze in der Region oder in akzeptabler Pendeldistanz bekommen werden. Die
Geschäftsführerinnen des Stiftungsträgers am-consulting, Margit Kritsch-Steiger und Mag.a (FH) Annemarie
Matkovits, wiesen auf die teilwiese schwierige soziale Lage der Betroffenen hin. Bei mehr als zwei Drittel ist
der Pflichtschulabschluss die höchste Ausbildungsstufe. Die Stiftungsteilnehmerinnen haben nun die Möglichkeit,
eine höherwertige reguläre Ausbildung zu absolvieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei bei Qualifikationen,
die im Sozial- und Gesundheitsbereich nachgefragt sind. „Die Arbeitsstiftung wird grundsätzlich von der Fa.
Triumph finanziert. Die TeilnehmerInnen beziehen Stiftungs-Arbeitslosengeld, um während der Ausbildungsmaßnahmen
finanziell abgesichert zu sein. Die Mittel für die Stiftung, die das Unternehmen zur Verfügung stellt,
könnten im Einzelfall jedoch nicht ausreichen. Daher hat sich die Burgenländische Landesregierung dazu
entschlossen, die Arbeitsstiftung der Triumph International AG aus Mitteln des Landes zu unterstützen. Pro
Person wird aus Mittel des Landes 1.200 Euro zur Verfügung gestellt. Die gesamte Fördersumme für
das Land Burgenland beläuft sich insgesamt auf 91.200 Euro“, betonte Soziallandesrat Dr. Peter Rezar.
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