Stadt Wien bekennt sich zu ihren hohen Standards beim barrierefreien Bauen
Wien (rk) - Die Stadt Wien nimmt österreichweit in punkto Barrierefreiheit eine Vorreiterrolle ein.
Bereits 1991 erfolgte mit einer Novelle der Bauordnung die gesetzliche Verpflichtung zur barrierefreien Erschließung
von Neubauvorhaben. Mit der Techniknovelle 2007 wurde ab Juli 2008 die Bauordnung für Wien grundlegend geändert.
Nunmehr ist auch der anpassbare Wohnbau baurechtlich vorgegeben, d.h. dass zukünftige notwendige Änderungen
- etwa altersgerechte Anpassungen - kostengünstig und in möglichst kurzer Zeit umsetzbar sein müssen.
Die Stadt Wien forciert seit über zwei Jahrzehnten gezielt den Abbau von Barrieren. Deswegen erteilt Wiens
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig der in jüngster Zeit häufig geforderten Quote, wonach zukünftig nur
noch ein bestimmter Anteil an Wohnungen barrierefrei oder adaptierbare Wohnungen nur in Erdgeschossen zu errichten
seien, eine deutliche Absage. "Die Menschen werden erfreulicherweise immer älter. Mit barrierefreier
Gestaltung ermöglichen wir ihnen, möglichst lange selbstbestimmt in eigenen vier Wänden leben zu
können. Es wird nicht nur für Menschen mit Behinderungen barrierefrei gebaut. Die gesamte Bevölkerung
profitiert davon - unabhängig davon, ob man temporär aufgrund eine Unfalls in seiner Bewegung eingeschränkt
ist, mit dem Kinderwagen oder schweren Einkäufen unterwegs ist. Vorausschauend zu bauen bedeutet barrierefrei
zu bauen. Daran werden wir in Wien festhalten und dazu bekenne ich mich ausdrücklich", bekräftigt
Stadtrat Ludwig.
"Barrierefreiheit geht uns alle etwas an. Besonders barrierefreie geförderte Neubauten, aber auch geförderte
Sanierungen bauen die Vorreiterrolle Wiens ständig aus. Wir unterstützen aber auch all jene Wienerinnen
und Wiener direkt, die in ihrer Wohnung nachträgliche Maßnahmen zur Barrierefreiheit setzen", hält
Wiens Wohnbaustadtrat fest.
Planungs- und kompetente Förderberatung bei der Kompetenzstelle für barrierefreies Planen, Bauen und
Wohnen
Barrierefreiheit bedeutet Bewegungsfreiheit, sichert Mobilität und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben
ohne fremde Hilfe. Die Kompetenzstelle für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen der MA 25 wurde 2008 auf
Initiative von Stadtrat Michael Ludwig ins Leben gerufen und besteht heuer somit seit fünf Jahren. Sie ist
Anlauf- und Koordinationsstelle für sämtliche Anliegen im Bereich barrierefreies Bauen - von der unterstützenden
Planungsberatung bis zur kompetenten Förderungsberatung. "Unsere Expertinnen und Experten helfen bei
der Förderungseinreichung, bei der Suche nach geeigneten Lösungen und beraten bei Bedarf auch direkt
vor Ort", erklärt Robert Labi, Leiter der Kompetenzstelle.
Die Kompetenzstelle arbeitet dienststellenübergreifend und ist in wichtige Behördenverfahren eingebunden.
Sie vermittelt zwischen Politik, Behindertenverbänden und dem Magistrat der Stadt Wien und organisiert Informations-
und Diskussionsveranstaltungen zur Förderung der Bewusstseinsbildung. Die Stadt Wien bietet verschiedene Förderungen
zur barrierefreien Gestaltung von Wohnungen für Menschen mit speziellen Bedürfnissen - etwa für
den Umbau von Sanitärräumen, Türverbreiterungen oder den Einbau von Treppenliften.
8,5 Millionen Euro an Fördermitteln in 5 Jahren
Seit dem Jahr 2008 beläuft sich die Summe der zugesichertenFörderungen für insgesamt 1.738 Maßnahmen
auf 8,47 Millionen Euro.Der überwiegende Anteil der Förderungszusicherungen betrifft zu etwazwei Drittel
den Umbau von Sanitärräumen. Ein Großteil derrestlichen Anträge betrifft die Zugänglichkeit,
also Hubanlagen,Treppenlifte und Rampen. Jährlich werden rund 300 allgemeine Beratungs- undVidierungsgespräche
über Bauvorhaben der Stadt Wien mit PlanerInnenin der Kompetenzstelle durchgeführt. Rund doppelt so vieleBürgerInnenberatungen,
die auf Wunsch auch vor Ort durchgeführtwerden, erfolgen pro Jahr. Etwa 3.500 telefonische Auskünfte
werdenjährlich erteilt.
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