LR Dr. Rezar ehrt Eszter Lang aus Pinkafeld
Wien (auva) - Eszter Lang betreut seit 25 Jahren ihren Ehemann Franz, der im Jahre 1987 bei einem Sturz
auf einer Baustelle ein schweres Schädel-/Hirntraum erlitten hat - seine rechte Körperseite ist seitdem
gelähmt. Für all die Jahre liebevolle und verständnisvolle Pflege erhält die Pinkafelderin
den AUVA-Pflegepreis Burgenland 2013. Bei der offiziellen Feier am 05.12. bedankten sich Landesrat Dr. Peter Rezar
in Vertretung von Landeshauptmann Hans Niessl und Mag. Friederike Lackenbauer, Direktorin der AUVA-Landesstelle
Wien, im Landtagssitzungssaal Eisenstadt.
Die Sachpreise, eine Woche Urlaub in einem Seminarhotel sowie ein Gutschein über 1.000 Euro, überreichten
Rudolf Silvan, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz und Vorsitzender des Landesstellenausschusses
der AUVA-Landesstelle Wien, sowie Franz Nechansky, Spartenobmann-Stellvertreter WK Burgenland. Der AUVA Pflegepreis
wird 2013 zum sechzehnten Mal vergeben.
Weiters gratulierten Familie und Freunde, Landtagsabgeordneter Prof. Mag. Kurt Maczek, Bürgermeister Pinkafeld,
Mag. Josef Stiglitz, Leiter der Abteilung Arbeits- und Sozialpolitik Wirtschaftskammer Burgenland, Landessekretär
Karl Marhold, Gewerkschaft Bau-Holz Burgenland, Manfred Schweizer, Verband der Querschnittgelähmten Österreich,
Jury-Mitglieder und AUVA-Betreuer.
Der Pflegepreis der AUVA-Landesstelle Wien
Die AUVA-Landesstelle Wien hat den AUVA-Pflegepreis im Jahre 1998 für die Bundesländer Wien, Niederösterreich
und Burgenland ins Leben gerufen. Er wird 2013 zum sechzehnten Mal für die mehrjährige, aufopfernde Pflege
eines nach einem Arbeitsunfall dauerhaft Schwerverletzten zu Hause im Familienverband vergeben. Der AUVA-Pflegepreis
steht unter dem Ehrenschutz des Bürgermeisters von Wien und der Landeshauptleute von Niederösterreich
und Burgenland. Die Gewerkschaft Bau-Holz - für Wien und Burgenland -, die Wirtschaftskammern Wien, Niederösterreich
und Burgenland sowie der Präsident der Arbeiterkammer NÖ steuern Sachpreise bei.
"Mit dem Pflegepreis will die AUVA jenen danken, die einen Schwerversehrten über viele Jahre hinweg bei
sich zu Hause pflegen und dafür viele Opfer auf sich nehmen. Die Pflege zu Hause bedeutet körperliche
und seelische Betreuung rund um die Uhr. Parallel dazu gilt es den Haushalt, weitere Familienmitglieder zu versorgen,
Termine zu koordinieren. Unsere Preisträgerinnen und Preisträger sind echte Familienmanager.
Die Pflege zu Hause im Familienverband bietet den Schwerversehrten eine Wärme und Lebensqualität, die
im besten Pflegeheim nicht erreicht werden kann. Darüber hinaus bietet die Pflege daheim auch volkswirtschaftliche
Vorteile.
Die AUVA als soziale Unfallversicherung unterstützt gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag die Versehrten
mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln der medizinischen Versorgung, der sozialen Rehabilitation und mit
Finanzleistungen." sagt Direktorin Mag. Friederike Lackenbauer.
Der AUVA-Pflegepreis besteht im Detail aus der offiziellen Ehrung durch die Landeshauptleute, einer Urkunde, dem
Bronze-Relief "Sonnenstiege" des Künstlers Prof. Horst Aschermann, einem Erholungsurlaub in einem
behindertengerechten Hotel - zur Verfügung gestellt von der Gewerkschaft Bau-Holz und dem Präsidenten
der AK NÖ - sowie einem zusätzlichen Sachpreis der Wirtschaftskammern Wien, Niederösterreich und
Burgenland im Gegenwert von rund 1.000 bzw. 2.000 Euro. Während des Urlaubs besteht die Möglichkeit,
die Versicherten in einem Rehabilitationszentrum der AUVA einem Gesundheits-Check zu unterziehen.
Als Kriterium für den AUVA-Pflegepreis gilt eine Pflegedauer von mehr als drei Jahren für Versehrte der
höchsten Pflegestufe 7, von mehr als fünf Jahren für Pflegestufe 6 und mehr als zehn Jahren für
Versicherte der Pflegestufe 5.
Die Auswahl des Pflegers und der Pflegerin des Jahres erfolgt in einem mehrstufigen Bewertungsprozess. Die regionalen
Sozialarbeiter und das Rehabilitationsteam der AUVA-Landesstelle Wien nominieren alle Betreuer, die einen Schwerversehrten
Angehörigen nach einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit aufopfernd und lange Jahre zu Hause pflegen
und den Kriterien entsprechen.
Der Chefarzt der AUVA-Landesstelle Wien und die Pflegedienstleiterin des AUVA-Unfallkrankenhauses und des Rehabilitationszentrums
Wien-Meidling besuchen die Kandidatinnen und Kandidaten und wählen maximal zwei Pflegepersonen pro Bundesland
aus. Ausschlaggebend neben der Anzahl der Pflegejahre sind die Pflegeintensität, der gesundheitliche Zustand,
die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Entbehrungen, die die Kandidatinnen und Kandidaten auf sich nehmen.
Die endgültige Entscheidung trifft eine Jury. Die AUVA wird durch die Direktion der Landesstelle vertreten,
sie hat nur eine Stimme. Weiters wurden Vertreter der Landeshauptleute, der Sponsoren und eines im jeweiligen Bundesland
führenden Mediums eingeladen. In Wien besteht die Jury aus Dr. Wolfgang Exel, Gesundheitsexperte der "Kronen
Zeitung" und je einem Vertreter der Gewerkschaft Bau-Holz und der Wirtschaftskammer Wien. In NÖ gehören
ihr die AKNÖ, die WK NÖ und die Redaktion der NÖN an. Im Burgenland entsendet der Landeshauptmann
den/die Pflegedirektor/in der Krankenanstaltengesellschaft, weiters sind die Gewerkschaft Bau-Holz, die Wirtschaftskammer
Burgenland und die Burgenländische Volkszeitung, BVZ, vertreten.
In Österreich leben 7.148 nach einem Arbeitsunfall Schwerversehrte und 2.612 davon in Burgenland (270 Personen),
Niederösterreich (1.390 Personen) und Wien (952 Personen). Die Einstufung als Schwerversehrter erfolgt bei
einer Minderung der Erwerbsfähigkeit um mehr als 50 Prozent. In Wien leben derzeit elf AUVA-Versehrte - einige
davon in Heimen - mit Pflegestufe 7, sechs mit Pflegestufe 6 sowie einundzwanzig Versicherte mit Pflegestufe 5.
In Niederösterreich befinden sich achtzehn AUVA-Versehrte in der Pflegestufe 7 (bis zu einem Wachkoma), einundzwanzig
Versicherte in der Stufe 6 sowie 53 Personen in der Pflegestufe 5. Erfreulicherweise werden in Niederösterreich
alle Versicherten der höchsten Pflegestufe zu Hause gepflegt.
Im Burgenland leben drei AUVA-Versehrte mit Pflegestufe 7, sechs mit Pflegestufe 6 sowie fünfzehn Versicherte
mit Pflegestufe 5.
Für die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) zählt die Rehabilitation neben der Prävention,
der Unfallheilbehandlung und der finanziellen Entschädigung zu den vier Kernaufgaben. In den vier AUVA-Rehabilitationszentren
in Österreich werden jährlich 5.000 Menschen nach Unfällen so weit wie möglich auf die Rückkehr
in ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben vorbereitet - wie zum Beispiel Skirennfahrer Mathias Lanzinger.
Über die AUVA
Bei der AUVA sind rund 4,7 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert:
1,2 Millionen Arbeiter, 1,6 Millionen Angestellte, 450.000 Selbständige sowie 1,4 Millionen Schüler,
Studenten und Kinder im verpflichtenden Kindergartenjahr. Die Landesstelle Wien betreut in den Bundesländern
Wien, Niederösterreich und Burgenland 42 Prozent der AUVA-Versicherten. Pro Jahr erhalten 120.000 Verletzte
in den Wiener AUVA-Unfallkrankenhäusern Meidling und Lorenz Böhler sowie 1.900 Patienten in den Rehabilitationszentren
Wien-Meidling und Weißer Hof, Klosterneuburg, die bestmögliche Behandlung. Die AUVA finanziert ihre
Aufgaben als soziale Unfallversicherung aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber. Prävention ist dabei die
vorrangige Kernaufgabe der AUVA - die Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von Berufskrankheiten
senkt die Kosten für die drei weiteren Unternehmensbereiche Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle
Entschädigung von Unfallopfern am wirksamsten.
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