11 Millionen Euro für die Prävention von
 neurodegenerativen Erkrankungen

 

erstellt am
05. 12. 13
10.30 MEZ

Innovative Strategien in der Prävention von u.a. Alzheimer und Parkinson sollen entwickelt werden - BMWF stellt 600.000 Euro zur Verfügung
Wien (bmwf) - Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson sind in mehrfacher Hinsicht eine große Herausforderung und Gegenstand zahlreicher Forschungsvorhaben. Gerade auch hier gelte: "Viribus unitis - mit vereinten Kräften", begrüßt Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle die Joint Programming Initiative "EU Joint Programme - Neurodegenerative Disease Research" (JPND). Sie ermöglicht Forschungsgruppen aus den teilnehmenden Mitgliedsländern, sich zu transnationalen Konsortien zusammenzuschließen und gemeinsam innovative Strategien in der Prävention von neurodegenerativen Erkrankungen zu entwickeln. Insgesamt stehen elf Millionen Euro zur Verfügung. Das Wissenschafts-und Forschungsministerium als Mitglied von JPND beteiligt sich gemeinsam mit weiteren 15 Mitgliedsländern an dieser Ausschreibung und stellt 600.000 Euro für exzellente Forschungsprojekte zur Verfügung.

"Neurodegenerative Erkrankungen, wie Alzheimer oder Parkinson, stellen eine aus gesundheitlicher, wirtschaftlicher und sozialer Sicht große Herausforderung dar. Die Zahl der Betroffenen wird sich bis 2030 verdoppeln und bis 2050 sogar verdreifachen", so Professor Philippe Amouyel, Vorsitzender des JPND Management Boards. Aus diesem Grund haben JPND Mitgliedsländer eine Reihe von Forschungsfeldern identifiziert, in die dringend zielgerichtete Investitionen fließen sollen. Darunter auch der Bereich "Prävention von neurodegenerativen Erkrankungen", der durch jüngste Studienergebnisse ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt ist.

Professor Thomas Gasser von der Universität Tübingen und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats von JPND unterstreicht: "Derzeit ist es nicht möglich, neurodegenerative Erkrankungen zu verhindern, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, geschweige denn Betroffene zu heilen. Um diesen Erkrankungen begegnen zu können, müssen wir beginnen über die traditionellen Klinikgrenzen hinauszudenken und neue, innovative Ideen entwickeln, mit deren Hilfe die Krankheitsentwicklung in gesunden Personen und Risikogruppen verhindert oder der Krankheitsverlauf bei Patientinnen und Patienten im Frühstadium verlangsamt bzw. aufgehalten werden kann."

Neueste epidemiologische Studien zur Alterung weisen darauf hin, dass präventive Maßnahmen Einfluss auf die Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen und deren Symptomverlauf haben. Es ist jedoch noch nicht bekannt, ob diese Ergebnisse auch in wirksame Präventionsmaßnahmen weiterentwickelt werden können. Aus diesem Grund sind Forschungsaktivitäten notwendig, die die Wirkung von komplexen Interventionen untersuchen.

JPND ist weltweit die größte Forschungsinitiative, die sich der Herausforderung "neurodegenerative Erkrankungen" stellt. JPND versucht, im verstärkten Maße Forschungsaktivitäten länderübergreifend zu koordinieren, um Krankheitsursachen zu finden, neue und verbesserte Therapien zu entwickeln, und neue und verbesserte Pflegemaßnahmen für Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen zu erarbeiten. An der nun begonnenen Ausschreibung beteiligen sich folgende Länder: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien und die Türkei. Die Frist für die Einreichung von Kurzanträgen (Pre-Poposals) endet am 20. Februar 2014.

     

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