Innovative Strategien in der Prävention von u.a. Alzheimer und Parkinson sollen entwickelt
werden - BMWF stellt 600.000 Euro zur Verfügung
Wien (bmwf) - Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson sind in mehrfacher Hinsicht eine
große Herausforderung und Gegenstand zahlreicher Forschungsvorhaben. Gerade auch hier gelte: "Viribus
unitis - mit vereinten Kräften", begrüßt Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz
Töchterle die Joint Programming Initiative "EU Joint Programme - Neurodegenerative Disease Research"
(JPND). Sie ermöglicht Forschungsgruppen aus den teilnehmenden Mitgliedsländern, sich zu transnationalen
Konsortien zusammenzuschließen und gemeinsam innovative Strategien in der Prävention von neurodegenerativen
Erkrankungen zu entwickeln. Insgesamt stehen elf Millionen Euro zur Verfügung. Das Wissenschafts-und Forschungsministerium
als Mitglied von JPND beteiligt sich gemeinsam mit weiteren 15 Mitgliedsländern an dieser Ausschreibung und
stellt 600.000 Euro für exzellente Forschungsprojekte zur Verfügung.
"Neurodegenerative Erkrankungen, wie Alzheimer oder Parkinson, stellen eine aus gesundheitlicher, wirtschaftlicher
und sozialer Sicht große Herausforderung dar. Die Zahl der Betroffenen wird sich bis 2030 verdoppeln und
bis 2050 sogar verdreifachen", so Professor Philippe Amouyel, Vorsitzender des JPND Management Boards. Aus
diesem Grund haben JPND Mitgliedsländer eine Reihe von Forschungsfeldern identifiziert, in die dringend zielgerichtete
Investitionen fließen sollen. Darunter auch der Bereich "Prävention von neurodegenerativen Erkrankungen",
der durch jüngste Studienergebnisse ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt ist.
Professor Thomas Gasser von der Universität Tübingen und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats
von JPND unterstreicht: "Derzeit ist es nicht möglich, neurodegenerative Erkrankungen zu verhindern,
den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, geschweige denn Betroffene zu heilen. Um diesen Erkrankungen begegnen zu
können, müssen wir beginnen über die traditionellen Klinikgrenzen hinauszudenken und neue, innovative
Ideen entwickeln, mit deren Hilfe die Krankheitsentwicklung in gesunden Personen und Risikogruppen verhindert oder
der Krankheitsverlauf bei Patientinnen und Patienten im Frühstadium verlangsamt bzw. aufgehalten werden kann."
Neueste epidemiologische Studien zur Alterung weisen darauf hin, dass präventive Maßnahmen Einfluss
auf die Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen und deren Symptomverlauf haben. Es ist jedoch noch nicht
bekannt, ob diese Ergebnisse auch in wirksame Präventionsmaßnahmen weiterentwickelt werden können.
Aus diesem Grund sind Forschungsaktivitäten notwendig, die die Wirkung von komplexen Interventionen untersuchen.
JPND ist weltweit die größte Forschungsinitiative, die sich der Herausforderung "neurodegenerative
Erkrankungen" stellt. JPND versucht, im verstärkten Maße Forschungsaktivitäten länderübergreifend
zu koordinieren, um Krankheitsursachen zu finden, neue und verbesserte Therapien zu entwickeln, und neue und verbesserte
Pflegemaßnahmen für Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen zu erarbeiten. An der nun begonnenen
Ausschreibung beteiligen sich folgende Länder: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien und die
Türkei. Die Frist für die Einreichung von Kurzanträgen (Pre-Poposals) endet am 20. Februar 2014.
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