Wien (sk) - "Tourismus ist einer der zukunftsträchtigsten Wirtschaftssektoren und der heute thematisierte
Städtetourismus entwickelt sich noch um einiges dynamischer als die Gesamtbranche", erklärte Bundesratspräsident
und SPÖ-Bundesratsfraktionsvorsitzender Reinhard Todt bei seiner Eröffnungsrede der Veranstaltung des
Bundesratspräsidenten zum Thema "Österreichischer Städtetourismus. Aktueller Stellenwert und
Chancen für die Zukunft". "Dieses Hearing soll einen Beitrag leisten, den Ist-Zustand des österreichischen
Städtetourismus möglichst genau zu erfassen und richtige politische Maßnahmen aus dieser Analyse
abzuleiten", so Todt am 04.12.
"Ein wesentliches Wachstumssegment der österreichischen Wirtschaft ist die Freizeit- und Tourismuswirtschaft",
so Todt. Wie der Tourismus-Bericht 2012 zeigt, erwies sich der Sektor als wichtige Stütze der heimischen Konjunktur:
Während vor allem Europa über schwaches Wirtschaftswachstum klagte, beherbergten und verköstigten
die 28.000 heimischen Hoteliers und GastronomInnen mit ihren 120.000 Beschäftigten mehr als 36 Millionen Gäste
und erzielten mit 131 Millionen Übernachtungen einen neuen Rekord.
Besonders hohe Erwartungen werden an den Städtetourismus bezüglich zukünftiger Wachstumspotenziale
gerichtet, und das sowohl international als auch im Speziellen in Österreich. "Der österreichische
Tourismus könnte daher seine gute Entwicklung ohne die Erfolge des Städtetourismus nicht fortsetzen",
so Todt. Denn die österreichischen Städte haben von Jänner bis September 2012 Nächtigungszuwächse
zwischen 2,2 Prozent (Bregenz) und 8,6 Prozent (Salzburg) vorzuweisen. Die Zuwächse im Städtetourismus
übertreffen die Steigerungen im Erholungstourismus bei weitem: Der Anteil der Landeshauptstädte an den
gesamtösterreichischen Nächtigungen betrug 2012 14,4 Prozent, 1992 waren es noch 8,9 Prozent. Die Städte
leisten daher einen wesentlichen Beitrag zur landesweiten Tourismusentwicklung.
"Veranstaltungen wie die heutige liefern wichtige Entscheidungshilfen für die Politik. Über diese
Funktion hinaus dienen Diskussionen wie die heutige auch dazu, die Politik zu motivieren, strukturelle Änderungen
mitzugestalten: Im Dienstleistungszeitalter ist es auf dem Freizeit- und Tourismussektor auch in Österreich
möglich, neue Einkommensquellen für Regionen zu erschließen, in denen sich die traditionelle Erwerbsarbeit
in Landwirtschaft und Industrie rückläufig entwickelt." Die SPÖ werde alles tun, um sicherzustellen,
dass der Tourismus-Sektor weiter ein bestimmender Wirtschaftsfaktor unseres Landes bleibt, sagte Todt.
Zur anschließenden Diskussion konnte Todt neben SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder hochkarätige ReferentInnen
aus der Tourismusbranche begrüßen, wie Dieter Hardt-Stremayer (Direktor Graz Tourismus), Norbert Kettner
(Geschäftsführer Wien Tourismus), Michaela Reiterer (Präsidentin Österreichische Hoteliervereinigung),
Petra Stolba (Geschäftsführerin der Österreich Werbung, Rudolf Tucek (Geschäftsführender
Hauptgesellschafter der CUBE-Hotels), Rudolf Komaromy (Vorsitzender Bundesfachgruppe Tourismus vida), Günther
Novak (Bundesrat, Bürgermeister von Mallnitz), Franz Perhab (Bundesrat, Obmann der Fachgruppe Hotellerie der
WK Stmk), Peter Zellmann (Institut f. Freizeit u. Tourismusforschung) begrüßen.
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