Land Tirol richtet Förderschwerpunkt
 "Erinnerungskultur" ein

 

erstellt am
05. 12. 13
10.30 MEZ

Verhältnis von Volkskultur und Nationalsozialismus wird beleuchtet
Innsbruck (lk) - Das Land Tirol richtet im Rahmen der Kulturförderung einen Förderschwerpunkt „Erinnerungskultur“ ein. „Wir wollen damit Projekte zur Erforschung und zur Vermittlung der Geschichte der Tiroler Volkskultur und ihrer Rolle im Nationalsozialismus fördern“, erklärt Kulturlandesrätin Beate Palfrader. Ab 2014 stehen für die Dauer von fünf Jahren jährlich 100.000 Euro für die Schließung von Forschungslücken in diesem Bereich zur Verfügung.

Vor dem Hintergrund der Debatte über die Rolle von Tiroler Komponisten im Nationalsozialismus hat die Tiroler Landesregierung im Herbst 2012 ein Gutachten zum Stand der wissenschaftlichen Forschung über die Entwicklung der Tiroler Volkskultur in der NS-Zeit in Auftrag gegeben. Eine wesentliche Aussage des Gutachtens ist, dass zu den historischen Zusammenhängen des 20. Jahrhunderts auch für Tirol schon umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, dass es aber Forschungslücken im Detail gibt und die Aufarbeitung dieser Erkenntnisse in der kulturellen Praxis der Vereine und Verbände vermehrt unterstützt werden sollte.

Mit dem Förderschwerpunkt „Erinnerungskultur“ sollen nun wissenschaftliche Projekte insbesondere der Universität Innsbruck und aus der Region des historischen Tirol angeregt werden. „Die in diesem Schwerpunkt geförderten Projekte sollen nachhaltig wirken. Deshalb legen wir besonderen Wert auf die Einbindung des wissenschaftlichen Nachwuchses und auf Vorhaben, die das Wissen um die eigene Geschichte in die Praxis von volkskulturellen Verbänden und Vereinen vermitteln“, so Palfrader.

Ein eigener Beirat bestehend aus den DirektorInnen des Tiroler und des Südtiroler Landesarchivs, ExpertInnen aus den Bereichen Zeitgeschichte und Volkskunde/Ethnologie und einem Vertreter der Abteilung Kultur wird die Förderansuchen prüfen und die Landesregierung beraten. LRin Palfrader hofft, dass auch die volkskulturellen Vereinigungen diese Möglichkeit nutzen, um sich aktiv und kritisch mit ihrer Geschichte zu beschäftigen.

 

 

 

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