LH Kaiser empfing Stammeshäuptling des Volkes der Madihadeni aus Amazonasgebiet - Überleben
der Ureinwohner ist immer mehr bedroht - Brotlaib als symbolischer Gruß
Klagenfurt (lpd) - Im Spiegelsaal des Amtes der Kärntner Landesregierung hieß Dienstag am Abend
Landeshauptmann Peter Kaiser den höchste Vertreter der indigenen Völker aus der Region Medio Purus des
Amazonasgebietes, Ze Bajaga Apurina, herzlich willkommen. Er informierte den Landeshauptmann und Mitglieder des
Entwicklungspolitischen Beirates gemeinsam mit Adriana Huber vom indigenen Missionsrat (CIMI) und Johann Kandler
vom Klimabündnis Österreich über die Situation der indigenen Völker in Brasilien. Apurina weilt
eine Woche lang in Kärnten und besuchte unter anderem bereits die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt,
einige Schulen und auch Pfarren.
„Der heutige Empfang soll zeigen, dass Kärnten den Bemühungen aller, welche die indigenen Völker
Brasiliens unterstützen, Respekt zollt. Neben der geistigen Solidarität bedarf es aber auch Aktionen
wie der Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar (Sternsinger), die tatsächliche Hilfe bietet und
ein Netz der Solidarität und Nächstenliebe darstellt", betonte Kaiser.
Der Landeshauptmann verhehlte nicht, dass neben der materiellen Hilfe es auch wichtig sei, das Bewusstsein für
die indigenen Völker weiter zu schärfen. „Wir müssen endlich erkennen, welche Folgen und Bedrohung
der Abbau des Regenwaldes, der Bau von Megastaudämmen und der Raubbau im Agrarbereich für diese Völker
bedeutet".
Apurina, er ist auch Häuptling des Volkes der Madihadeni (= friedliche Menschen), berichtete, dass die jährlich
zunehmende Brandrodung des Regenwaldes bzw. dessen Zerstörung für die 260 indigenen Völker schlimm
und bedrohlich sei. „Die gemeinsame Sorge um den Planeten Erde hat mich nach Klagenfurt geführt. Die Erde
sendet uns immer mehr klimatische Signale, dass es nicht so weiter gehen kann. Wir müssen unser Verhalten
ändern und uns verbünden, um die Erde zu erhalten", lautete sein Appell.
Die Region Medio Purus im brasilianischen Amazonasgebiet ist ungefähr so groß wie Kärnten. Unterstützt
werden die Ureinwohner dieser Region vom CIMI unter anderem im medizinischen und Bildungsbereich. Der Missionsrat
wurde 1972 von Bischof Erwin Kräuter gegründet und begleitet nahezu alle indigenen Organisationen in
Brasilien.
Als Gastgeschenk überreichte der Landeshauptmann dem Stammeshäuptling einen Brotlaib als symbolischen
Gruß. Dieser überreichte an Kaiser einen Ring aus der Kokusfrucht einer Palme, als Zeichen der Einheit
zwischen den Völkern, und trug sich ins Goldene Buch des Landes Kärnten ein.
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