Grußworte der Frauenministerin anlässlich der Ausstellung "Silent Witnesses"
Wien (bpd) - "Ich bin stolz darauf, dass wir in Österreich während der Aktion '16 Tage gegen
Gewalt' viele Veranstaltungen, Aktionen und Kampagnen gestartet haben, die auch nachhaltig wirken sollen",
erklärte Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 02.12. bei einer Präsentation der Ausstellung "Silent
Witnesses – Stumme Zeuginnen" im Parlament. "Die Zahl der Opfer in den österreichischen Gewaltschutzzentren
lag 2012 bei einem traurigen Höchststand von 15.800. Jede vierte bis fünfte Frau ist einmal in ihrem
Beziehungsleben von Gewalt betroffen", verwies Heinisch-Hosek auf die Wichtigkeit von Projekten wie dieser
Ausstellung, worin weibliche Opfer portraitiert werden: "Es handelt sich um die Darstellung erschütternder
Einzelschicksale, die zunächst an eine glückliche Beziehung dachten und am Ende ermordet wurden."
Die Frauenministerin leitete dazu über, dass im Bereich des Gewaltschutzes der nächste Schritt durch
die Einrichtung einer interministeriellen Arbeitsgruppe bereits eingeleitet wurde: "Durch Einbindung des Parlaments
sowie Expertinnen und Experten samt NGOs ist es möglich, die noch notwendigen Maßnahmen in diesem Bereich
in die Wege zu leiten. Wir wollen beim Gewaltschutz alle maßgeblichen Kräfte ins Boot holen und eine
entsprechende weitere Professionalisierung anstreben", so Heinisch-Hosek, die sich darüber erfreut zeigte,
dass Österreich zu jenen acht Staaten gehört, die im Rahmen des Europarates eine Konvention zum Schutz
der Frauen vor Gewalt unterzeichnet haben.
Die Bundesministerin blickte auf die abgelaufene Legislaturperiode zurück, in der man bereits einige Erfolge
durch gemeinsame Kraftanstrengung erreichen konnte - so zum Beispiel die Ausweitung des Betretungsverbots. Und
sie erwähnte beispielgebend die Zusammenarbeit mit den Frauenberatungs- und Gewaltschutzeinrichtungen: "Wir
haben etwa in einer Kampagne auf das noch relativ neue Phänomen der K.O.-Tropfen hingewiesen. Erst unlängst
durfte ich die fem:HELP-App präsentieren, mit deren Hilfe Frauen wichtige Telefonnummern rasch eruieren und
Gewaltübergriffe dokumentieren können. Die heutige Veranstaltung soll als Danksagung in Richtung all
jener dienen, die seit Jahren im Bereich des Gewaltschutzes tätig sind und somit die genannten Projekte erst
möglich gemacht haben. Denn gerade von ihnen erhält die Politik oft wichtige Inputs", so Heinisch-Hosek
abschließend.
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