Mit 15. Dezember im Linieneinsatz – Erstmals Direktverbindung Bozen-Innsbruck
Bozen (lpa) - Mit Inkrafttreten des Winterfahrplans am 15.12. nehmen sechs neue FLIRT-Züge ihren Liniendienst
auf. Erstmals wird dann eine Direktverbindung Bozen-Innsbruck angeboten. Landesrat Thomas Widmann hat den Komfort
der neuen Züge bereits auf einer Probefahrt getestet, denn eine der neuen Garnituren war seit 13.12. auf der
Strecke Bozen-Meran eingesetzt.
"In den Sommermonaten sind die ersten FLIRT-Garnituren geliefert worden und nach den nötigen Testfahrten
sowie dem Zulassungsverfahren sind sechs Züge jetzt einsatzbereit; zwei weitere werden Anfang 2014 geliefert",
so Mobilitätslandesrat Widmann bei der ersten Fahrt des neuen Zuges. Gemeinsam mit Trenitalia-Regionaldirektor
Roger Hopfinger, Maurizio Chiusa, dem Bahndirektor der SAD, und dem Direktor der STA - Südtiroler Transportstrukturen
AG Joachim Dejaco, hat sich Widmann auf der Strecke Bozen-Meran vom hohen Komfort, der erleichterten Zugänglichkeit
und der modernen Ausstattung der Züge überzeugt.
Die neuen FLIRT-Züge beinhalten einige technische Neuerungen, etwa in der Fahrzeugsteuerung. Neu ist aber
auch die Ausstattung mit WLAN zur kostenlosen Internetnutzung im Zug. Für bequeme Fahrten sorgen auch die
Sitzgarnituren: Das Modell wurde von den Fahrgästen ausgewählt, die Sitzüberzüge aus Lodenstoff
der Pustertaler Firma Moessmer eigens angefertigt. „Die Züge mit Südtirol-Design sind mittlerweile eine
Marke und Imageträger geworden; die neuen Garnituren tragen nun auch innen die Marke Südtirol",
freut sich Landesrat Widmann. Vor allem habe man mit den Loden-Sitzbezügen aus heimischer Produktion die Chance
wahrgenommen, die lokale Wirtschaft in den Auftrag mit einzubinden.
Die Inbetriebnahme des neuen Rollmaterials nutzte der Landesrat auch, um den Fahrgästen einen achtsamen Umgang
mit den Zügen ans Herz zu legen: „Einen Zug kann man nicht von heute auf morgen ersetzen. Wir haben viel in
das neue Rollmaterial investiert und hoffen, dass es möglichst lange in gutem Zustand im Einsatz bleiben wird".
Diesem Appell schloss sich auch Trenitalia-Regionaldirektor Roger Hopfinger an: Erstmals wird nämlich auch
Trenitalia einige FLIRT-Züge fahren und damit einen Teil der bisher eingesetzt Züge ersetzen. Trenitalia
hat gemeinsam mit der Landesverwaltung in das neue Rollmaterial investiert. Dadurch wird künftig auch im Unterland
beinahe stündlich ein FLIRT-Zug unterwegs sein. In Kombination mit erhöhten Bahnsteigen und Aufzügen
wird dadurch ein barrierefreier Zugang garantiert. Auch auf der Strecke Bozen-Meran kommen die FLIRT-Garnituren
stündlich zum Einsatz, während im Pustertal ab 15. Dezember ausschließlich Niederflurzüge
zum Einsatz kommen werden, erstmals im lückenlosen Halbstundentakt. Weil ab Sonntag somit sowohl SAD als auch
Trenitalia mit FLIRT-Niederflurzügen unterwegs sind, wird der Betreiber im neuen Fahrplan nicht mehr getrennt
angeführt. Die Niederflurzüge werden mit einem grünen Doppelpfeil-Symbol gekennzeichnet.
Erstmals werden die FLIRT-Züge ab 15. Dezember 2013 auch grenzüberschreitend bis nach Innsbruck verkehren,
vorerst mit einer Abfahrt von Bozen am Abend und einer Rückfahrt am frühen Morgen. Die Direktverbindung
Bozen-Innsbruck ist deshalb möglich, weil die Südtiroler FLIRT-Züge mit Zweistrom-Loks ausgestattet
sind und somit ohne Lokwechsel sowohl auf dem italienischen Eisenbahnnetz (bei 3 Kilovolt Gleichstrom) als auch
auf dem österreichischen Bahnnetz (bei 15 Kilovolt Wechselstrom) verkehren können. „Die neue Verbindung
ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem attraktiven grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr.
Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Tirol arbeiten wir darauf hin, in Zukunft auch das Gegenstück dieser Verbindung,
also jeweils die Fahrt in umgekehrter Richtung, anzubieten", so Widmann. Ab Ende 2014 sollen die FLIRT-Züge
zudem auch Richtung Osttirol bis nach Lienz verkehren.
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