Bozen (lpa) - Eine Delegation von Schulführungskräften aus dem Veneto hat sich zwei Tage lang über
das Südtiroler Modell der Berufsbildung informiert. "Die Ausbildung im Bereich der Hauswirtschaft",
erklärt der Direktor der Landesabteilung Land-, Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung Stefan
Walder, "gibt es in dieser Form nur in Südtirol, schon deshalb zeigten die Besucher aus dem Veneto großes
Interesse an unseren Fachschulen; und auch im Bereich der Landwirtschaft können wir uns zu Recht als ein Vorbild
für das übrige Staatsgebiet betrachten."
Interessiert: Die Direktoren und Direktorinnen sowie Schulleiter und Schulleiterinnen aus dem Veneto haben unter
anderem das italienische Berufsschulzentrum in Haslach und die Fachschulen Dietenheim und Salern besichtigt.ZoomansichtInteressiert:
Die Direktoren und Direktorinnen sowie Schulleiter und Schulleiterinnen aus dem Veneto haben unter anderem das
italienische Berufsschulzentrum in Haslach und die Fachschulen Dietenheim und Salern besichtigt.
Die Südtiroler Berufsbildung orientiert sich traditionell vor allem an jener des deutschen Sprachraums. Gerade
in letzter Zeit wird aber auch in Italien immer häufiger über die Einführung einer ähnlichen
berufsorientierten Ausbildung diskutiert. Schuldirektorinnen und -direktoren sowie -koordinatorinnen und -koordinatoren,
die am Projekt "Formazione formatori" der Region Veneto teilnehmen, haben sich daher selbst ein Bild
vom Südtiroler Schulsystem verschafft. Zur Sprache kamen dabei auch Themen wie die kompetenzorientierten Lehrpläne,
die bevorstehende Einführung des maturaführenden Jahres, die Integration von Schülern und Schülerinnen
mit Migrationshintergrund, mit Behinderungen oder mit Lernschwierigkeiten sowie die enge Verbindung zwischen dem
theoretischen Unterricht in der Klasse und der praktischen Erfahrung in den Betrieben.
"Besonders interessiert", erklärt Abteilungsdirektor Walder, "zeigten sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der Exkursion an der engen Vernetzung der Schulen mit ihrem wirtschaftlichen und sozialen Umfeld.
Durch die Praktika in den Betrieben erhalten die Schülerinnen und Schüler einen konkreten Einblick in
die Arbeitswelt. Zudem entsteht dadurch ein Austausch zwischen Unternehmen und Schulen, der für beide Seiten
wichtig ist. Beeindruckt zeigten sich die Gäste vor allem auch von den zahlreichen Projekten mit EU-Finanzierung,
die wir als Abteilung verwalten und an denen sich unsere Schulen beteiligen."
Die gesamte Ausbildung mit den praktischen Einheiten in den Küchenführung, Raumgestaltung, Textilverarbeitung
und Gartenbau wurde mit Interesse betrachtet. Das Fehlen eines vergleichbaren Berufsbildes auf staatlicher Ebene
wurde besprochen, und die Schulleiterinnen und Schulleiter zeigten sich überzeugt, dass es nötig sei,
in ihrer Schullandschaft mit Unterstützung der Landesabteilung Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung
ein derartiges Modell aufzubauen.
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