Stadträtin Wehsely eröffnet das neue
 Sozialpsychiatrische Ambulatorium Mariahilf

 

erstellt am
13. 12. 13
10.30 MEZ

Psychosoziale Dienste bieten umfassende, regionale und dezentrale Behandlung
Wien (rk) - Psychische Störungen sind weiter verbreitet, als man oft denkt. Jeder vierte Mensch wird laut einer Prognose in Zukunft einmal in seinem Leben an einer psychischen Erkrankung leiden. Am häufigsten treten Formen von Angststörungen und Depressionen auf. Umso wichtiger ist es, diese Menschen nicht an den Rand der Gesellschaft zu drängen. „Dezentrale, regionale und vor allem ambulante Behandlungsmöglichkeiten helfen auch, psychiatrische Erkrankungen zu entstigmatisieren“, sagt Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely bei der Eröffnung des neuen Sozialpsychiatrischen Ambulatoriums Mariahilf.

Ambulatorium bietet medikamentöse und psychotherapeutische Therapieangebote
Im Sozialpsychiatrischen Ambulatorium Mariahilf des Psychosozialen Dienstes in Wien können psychisch Erkrankte umfassend untersucht und behandelt werden. Das medizinische Leistungsspektrum umfasst medikamentöse Therapien, psychologische und psychotherapeutische Behandlung sowie soziotherapeutische Betreuung durch ein multiprofessionelles Team.

Im Ambulatorium sind FachärztInnen für Psychiatrie, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, psychiatrisches Krankenpflegepersonal und ErgotherapeutInnen tätig. Im Laufe eines Monats werden rund 450 Patientinnen und Patienten mit einer psychischen Erkrankung behandelt und betreut.

Integriertes Tageszentrum hilft lebenspraktische Fertigkeiten zu verbessern
Zusätzlich gibt es im integrierten therapeutischen Tageszentrum für Menschen mit einer schwereren oder länger dauernden psychischen Erkrankung die Möglichkeit zu Einzel- und Gruppengesprächen, sich handwerklich oder künstlerisch zu betätigen und lebenspraktische Fertigkeiten zu verbessern. "Das therapeutische Angebot erfolgt durch unser multiprofessionelles Team und beinhaltet Einzel- und Gruppengespräche, Ergotherapie, aber auch handwerkliche und künstlerische Betätigung, Sport oder Bewegung", sagt Chefarzt Georg Psota, ärztlicher Leiter des PSD. Psychische Erkrankungen können heute gut behandelt werden, besonders wichtig ist die Früherkennung und die rechtzeitige fachliche Behandlung.

Wiener PSD ist internationales Vorzeigemodell
Seit 30 Jahren sind die Psychosozialen Dienste in Wien (PSD) mit ihren Entwicklungen international anerkannt. Die wichtigsten Schlagworte, die vor gut 30 Jahren zu einem Umdenken in Behandlung und Betreuung von Erkrankten führten, lauten Regionalisierung, Dezentralisierung und wohnortnahe Betreuung. "Dezentralisierte Psychiatrische Regionalabteilungen sind auch Bestandteile des Wiener Spitalskonzeptes 2030", so Wehsely. "Im Sommer haben wir die Dachgleiche des neuen Gebäudes in der Juchgasse 22 gefeiert, auch im Krankenhaus Nord wird es eine im Haus integrierte psychiatrische Regionalabteilung geben, im Donauspital und im Kaiser-Franz-Josef-Spital existieren sie bereits." Unfreiwillige Aufnahmen konnten im Zuge der Psychiatriereform bis 2010 von 80 auf rund 25 Prozent reduziert und beispielsweise die Zahl der Suizide in Wien etwa halbiert werden.

 

 

 

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