Mailath überreicht Renner-Preis an Mauthausen-Komitee
Wien (rk) - Am 11.12. verlieh Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Wiener Rathaus die Renner-Preise
an drei PreisträgerInnen, die sich in der wissenschaftlich- pädagogischen Vermittlung des Nationalsozialismus
verdient gemacht haben: "Alle PreisträgerInnen tragen wesentlich dazu bei, Geschichte zu vermitteln und
einen differenzierten Umgang mit ihr zu fördern. Blickt man durch Europa, so existiert Nationalismus nach
wie vor. Die heute Geehrten leisten hier einen wichtigen informativen, vermittelnden Beitrag, der beiträgt
mit unserer Geschichte reflektiert umzugehen. Doch dieser Beitrag ist nicht nur auf die Vergangenheit gerichtet:
Im Gegenteil. In dem dieser für Europa so schicksalhafte Abschnitt europäischer Geschichte umfassend
beleuchtet wird, ist es auch ein Beitrag hin zu einer gemeinsamen, zukünftigen europäischen Identität",
so Mailath in seiner Rede.
Zivilcourage und Jugendarbeit: Mauthausen Komitee
Die Laudatio für alle drei PreisträgerInnen hielt Prof. Oliver Rathkolb. Dabei lobte er das vielseitige
Engagement des Mauthausen Komitees: "Das Mauthausen Komitee Österreich widmet sich in vielfältiger
Weise dem Gedenken und der Aufarbeitung der Ereignisse im NS-Konzentrationslager Mauthausen. Dazu zählen insbesondere
die Arbeit mit jungen Menschen, das Anzeigen von Rassismus und Antisemitismus aber auch innovative Projekte wie
das Zivilcourage-Training. Auch für die Organisation von zahlreichen Veranstaltungen zeichnet das Komitee
verantwortlich wie zuletzt jene zum Fest der Freude am 8. Mai am Heldenplatz auf Einladung der Stadt Wien und des
Bundes", so Rathkolb. Willy Mernyi nahm den Preis stellvertretend für die MitarbeiterInnen entgegen.
http://www.mkoe.at
Irene Suchy: Engagierte Journalistin und Wissenschafterin
"Irene Suchy ist eine vielschichtige Persönlichkeit: Wir kennen sie alle als Moderatorin von Ö1-Sendungen
wie Pasticcio und dem Radiokolleg, die durch ebenso spannende wie leicht zugängliche Vermittlung herausragen.
Sie ist darüber hinaus auch wissenschaftlich tätig und hat die Beleuchtung der NS-Geschichte von Strasshof,
einem Bahnknoten und zentralem Ort der nationalsozialistischen Vernichtung in einem Buch veröffentlicht. Erwähnen
möchte ich auch die Aktivistin Irene Suchy, die Initiativen wie Maly Trostinez mitträgt", so Rathkolb
in der Laudatio.
Gedenkdienst: Andreas Maislingers Erfolgsprojekt
"Andreas Maislinger gründete den höchst erfolgreichen Gedenkdienst, der auch als Wehrersatzdienst
gilt. Er wird als mindestens zwölfmonatiger Auslandseinsatz geleistet und wird vor allem in Holocaust-Gedenkstätten
ermöglicht. Der Preisträger setzte sich seit den 70er Jahren für die gesetzliche Verankerung des
Wehrersatzdienstes ein, der mittlerweile über die Grenzen Österreichs hinaus ein sehr anerkanntes Projekt
ist, das auch symbolhaft für die aktive Auseinandersetzung Österreichs mit dem Nationalsozialismus steht",
würdigte Rathkolb den Verein Gedenkdienst.
http://www.auslandsdienst.at
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