Klug: Bundesheer nimmt die historische Aufbereitung und das Gedenken an die Opfer der NS-Zeit
ernst
Wien (bmlvs) - An drei Standorten des Österreichischen Bundesheeres wurden am 10.12. anlässlich des Tages
der Menschenrechte geschichtliche Ereignisse ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerufen. In Graz am Feliferhof
veranstaltete das Bundesheer eine Gedenkfeier, um die Menschenrechte als zu bewahrende Grundwerte der Gesellschaft
darzustellen. In den Kasernen in St. Johann im Pongau (S) und in Spittal an der Drau (K) wurden als Zeichen der
Geschichtsaufarbeitung Gedenktafeln für die Opfer des Nationalsozialismus enthüllt.
"Das Österreichische Bundesheer nimmt seine Verantwortung für die historische Aufbereitung der Gräuel
der NS-Zeit ernst. Wir stellen uns der Geschichte, und tragen so aktiv dazu bei, dass dieses schändliche Gedankengut
in Österreich nie wieder Fuß fassen kann", so Verteidigungsminister Gerald Klug.
In Graz veranstaltete das Bundesheer heute bereits zum 23. Mal Feierlichkeiten zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.
Das Gelände des Feliferhofes wurde von Waffen-SS-Truppen als Ausbildungs- und Schießplatz sowie als
Hinrichtungsstätte genutzt.
In der Krobatin-Kaserne in St. Johann im Pongau wurde eine Gedenktafel für die "Menschen, die als Opfer
des Nationalsozialismus gelitten und ihr Leben gelassen haben", enthüllt. Am Gelände der Kaserne
befand sich die Lagerleitung eines Kriegsgefangenenlagers.
In Spittal an der Drau gedachte das Bundesheer Soldaten der Alliierten, die als Opfer des Nationalsozialismus auf
dem heutigen Areal der Türk-Kaserne ihr Leben verloren hatten. Die heute angebrachte Gedenktafel erinnert
an die Ereignisse von 1939 bis 1945, als das Kasernenareal als NS-Kriegsgefangenenlager diente.
Mit den gesetzten Maßnahmen setzt Minister Klug die Aktivitäten des Bundesheeres zur Aufarbeitung der
NS-Geschichte fort. Unter seinem Vorgänger Norbert Darabos wurden etwa Forschungsprojekte zur Aufarbeitung
der Ereignisse während der NS-Zeit, unter anderem in der Belgier-Kaserne sowie am Grazer Feliferhof, veranlasst.
Beispiele für weitere Maßnahmen sind die Aufstellung von Mahnmalen, das Anbringen von Gedenktafeln,
etwa für Feldmarschallleutnant Johann Friedländer am Ort seines letzten Wohnsitzes, die Untersagung der
Teilnahme des Bundesheeres an der Ulrichsbergfeier sowie die Umbenennung einer Wiener Kaserne von "Amtsgebäude
Schwenkgasse" in "Kommandogebäude Heckenast-Burian".
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