Erste Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Soziale Arbeit
St. Pölten (fh) - Über 150 WissenschafterInnen und AkteurInnen der Sozialen Arbeit fanden sich
Ende November an der FH Linz zur ersten Tagung der neugegründeten Österreichischen Gesellschaft für
Soziale Arbeit (ogsa) ein. Die Themen reichten von der Kinder- und Jugendhilfe bis zur Sozialgeriatrie, von Theorie
und Ethik bis zur Digitalisierung.
Soziale Arbeit ist heute in vielen Bereichen der Gesellschaft tätig, nicht nur im Sozialwesen, und bearbeitet
Probleme der sozialen Einbindung von Personen, sorgt sich um deren Existenzsicherung, um den Schutz vor Gewalt
und Benachteiligung. Der Sozialbereich umfasst viele Berufsbilder wie jene der fachhochschulausgebildeten SozialarbeiterInnen,
der SozialpädagogInnen, BehindertenbetreuerInnen, PsychologInnen, SozialbetreuerInnen und viele andere mehr,
gerade deswegen ist eine fachwissenschaftliche Ordnung vonnöten.
Inzwischen wird Soziale Arbeit nicht nur in ihren traditionellen Tätigkeitsfeldern wie z.B. der Kinder- und
Jugendhilfe nachgefragt, sondern auch im Bildungswesen (z.B. Schulsozialarbeit), im Gesundheitswesen (Klinische
Sozialarbeit, Suchtarbeit etc.), der Justiz (z.B. Bewährungshilfe, Alternativen zur Haft, Familiengerichtshilfe
etc.), der demokratischen Verwaltung (z.B. Gemeinwesenarbeit, Partizipation) und im betrieblichen Sektor (z.B.
Wiedereingliederungsmanagement).
An zahlreichen Hochschulstandorten in Österreich wird Forschungs- und Entwicklungsarbeit betrieben. „Angesichts
der wachsenden gesellschaftlichen Bedeutung der Praxis, der Forschung und Entwicklung im Feld der Sozialen Arbeit
lag es nahe, eine fachwissenschaftliche Gesellschaft zu gründen“, erklärt Peter Pantuc(ek-Eisenbacher,
Studiengangs- und Fachbereichsleiter für Soziale Arbeit an der FH St. Pölten und Präsident der ogsa.
Gerade weil dieser Sektor in zunehmend ausdifferenzierter Form sich um Gegenstrategien bei Ausgrenzungs- und Verdrängungsprozessen
bemühen muss sowie der öffentlichen Meinungs- und Bewusstseinsbildung verpflichtet ist, wird die wissenschaftliche
Fundierung umso wichtiger. In Österreich reiht man sich damit in eine internationale Entwicklung ein.
Nach Vorträgen zur Lage der Sozialen Arbeit als Profession und Wissenschaft in Österreich konstituierten
sich bei der Jahrestagung der ogsa zehn Arbeitsgemeinschaften und berieten darüber, wie das professionelle
Wissen erweitert und in die interdisziplinäre Debatte eingebracht werden kann.
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