EU-Kommission veröffentlicht neue Richtlinien für Luftqualität
Wien (bmlfuw) - „Das Programm zur Schadstoffreduktion „Saubere Luft für Europa“ definiert ambitionierte
Ziele für sämtliche EU-Mitgliedsstaaten. Wir bekennen uns zu einem modernen Lebensraum-Management, das
die Sicherung der Lebensgrundlagen des Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Vorlage dieses Programms durch die
Europäische Kommission soll wesentlich dazu beitragen“, so Umweltminister Andrä Rupprechter zum verabschiedeten
Paket, das auf die Luftverschmutzung als Europas größtes Umweltproblem reagiert.
Der Kommissionsvorschlag enthält bindende Reduktionsziele für die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten für
das Jahr 2020 und ambitionierte Ziele für 2030. Zudem wurde eine neue Richtlinie zur Verringerung der Verschmutzung
durch mittelgroße Verbrennungsanlagen ausgearbeitet. Angesprochen wird auch der Beitrag der Landwirtschaft
an der Luftverschmutzung. In diesem Bereich sollen Ammoniakemissionen bis 2030 EU-weit um 27 Prozent gesenkt werden.
Europaweit hohe Schadstoffbelastung
Das verabschiedete Paket ist das Ergebnis einer umfassenden Überprüfung der EU-Politik zur Luftqualität,
die Anfang 2011 eingeleitet wurde. Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten beachtliche Fortschritte erzielt wurden,
verursachen einige Schadstoffe weiterhin große Probleme. Die Feinstaub- und Stickstoffdioxid-Grenzwerte werden
in mehr als der Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten nicht eingehalten, darunter auch Österreich. Die von der
Europäischen Kommission vorgeschlagenen nationalen Emissionshöchstmengen für 2030 stellen aus österreichischer
Sicht allerdings eine große Herausforderung dar.
Beträchtliches Einsparpotential
Laut der Europäischen Kommission wird allein der Nutzen für die Gesundheit der Gesellschaft bis zum Jahr
2030 Kosteneinsparungen in Höhe von 40-140 Milliarden Euro bringen. Aufgrund einer höheren Produktivität
der Arbeitskräfte, geringerer Gesundheitskosten, höherer Ernteerträge und weniger Schäden an
Gebäuden wird zudem ein direkter Gewinn von 3 Milliarden Euro erwartet. Zusätzlich geht die Europäische
Kommission davon aus, dass der Vorschlag unterm Strich positive Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben
wird.
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