Regionales BIP und verfügbares Einkommen 2011

 

erstellt am
20. 12. 13
10.30 MEZ

Oberösterreich zeigt stärkstes Wachstum
Wien (statistik austria) - Im Berichtsjahr 2011 setzte sich die Erholung der Wirtschaft in den österreichischen Regionen fort. Alle Bundesländer verzeichneten positive nominelle Zuwächse des Bruttoregionalproduktes (BRP) zwischen 3,7% (Wien) und 6,3% (Oberösterreich) – bei einer nominellen BIP-Steigerung Österreichs von 4,9%. Das zeigen die Daten von Statistik Austria zu den Regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für das Jahr 2011.

Oberösterreich konnte im Berichtsjahr 2011 mit 6,3% das höchste nominelle Wachstum des BRP aller Bundesländer verzeichnen, gefolgt von Kärnten (5,9%) und Vorarlberg (5,7%). Dem österreichischen Durchschnitt entsprechend entwickelten sich Salzburg, Niederösterreich, Steiermark und Tirol. Lediglich Burgenland und Wien wiesen unterdurchschnittliche Zuwächse von 3,9% bzw. 3,7% auf. Beim BRP je Einwohner rangierte Wien im Bundesländervergleich mit 45.600 Euro unverändert vor Salzburg (41.300 Euro) und Vorarlberg (38.000 Euro).

Produzierender Bereich bestimmt Wachstum in den Regionen
Eine detaillierte Betrachtung der Wirtschaftsbereiche macht deutlich, dass das Wachstum in Oberösterreich in erster Linie auf die gute Entwicklung im Produzierenden Bereich zurückzuführen ist. Eine Steigerung von 10,2% im für dieses Bundesland bedeutsamsten Wirtschaftsbereich, der "Herstellung von Waren" (29,1% Anteil an der Bruttowertschöpfung), trug genauso zu dieser positiven Entwicklung bei wie überdurchschnittliche Zuwachsraten in "Bau" sowie "Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden". Verstärkt wurde dieses Ergebnis auch durch überdurchschnittliche Anstiege bei den Dienstleistungsbereichen "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen", "Verkehr und Lagerei" sowie "Information und Kommunikation". Kleinräumig betrachtet erreichten alle oberösterreichischen NUTS 3-Regionen deutliche, über dem Österreich-Schnitt liegende Zuwachsraten.

Als einziges Bundesland in Österreich wies Wien im Bereich "Herstellung von Waren" nach einem sehr guten Jahr 2010 einen Rückgang von 3,7% der Bruttowertschöpfung auf. Zusätzlich mussten auch unterdurchschnittliche Zuwachsraten in "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen" (1,7%) und im Wirtschaftsbereich "Information und Kommunikation" (3,8%) hingenommen werden. Positiv auf das Wiener Ergebnis wirkten sich jedoch die überdurchschnittlichen Zuwächse in der "Energieversorgung" und im Bereich der "Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" aus. Auch bei den Erwerbstätigen wurde in der "Herstellung von Waren" ein Rückgang von 2,9% festgestellt. Zusätzlich verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen in den Bereichen "Energieversorgung", "Verkehr und Lagerei", "Grundstücks- und Wohnungswesen" und in der öffentlichen Verwaltung. Positive Impulse kamen jedoch vom relativ jungen Wirtschaftsbereich "Information und Kommunikation", der einen Anstieg von 7,3% aufwies. In der "Beherbergung und Gastronomie" und im "Bau" konnte ebenfalls ein überdurchschnittliches Beschäftigungsplus registriert werden. Insgesamt stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Wien um 1,7% (absolut 16.300; im Vergleich dazu Österreich insgesamt +1,8%).

Nach einer eher unterdurchschnittlichen Entwicklung im Berichtsjahr 2010 verzeichnete das Bruttoregionalprodukt in Kärnten im Berichtsjahr 2011 einen deutlichen nominellen Wachstumsimpuls von 5,9%. Dieser wurde bewirkt durch den anteilsmäßig bedeutsamsten Wirtschaftsbereich "Herstellung von Waren" mit einem Zuwachs von 11,9%. Verstärkt wurde das positive Ergebnis durch Zuwächse in "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen" sowie weiteren Dienstleistungsbereichen.

Auf der NUTS 3-Ebene konnte in allen Regionen ein positives nominelles Wachstum des BRP erzielt werden; knapp die Hälfte der Regionen erreichte Zuwachsraten zwischen 3,0% und 6,0% (bei einer nominellen BIP-Steigerung Österreichs von 4,9%). Betrachtet man das BRP je Einwohner, so erreichte Linz-Wels mit 46.400 Euro BRP je Einwohner im Berichtsjahr 2011 den ersten Platz, gefolgt von Wien mit 45.600 Euro. Danach reihten sich Salzburg und Umgebung mit 45.400 Euro und die Region Bludenz-Bregenzer Wald mit 42.500 Euro ein. Im Jahr 2011 waren 12 der 35 NUTS 3-Regionen über dem Österreichwert von 35.700 Euro zu finden (siehe Karte 2). Nach wie vor waren die niedrigsten BRP-pro-Kopf-Werte in den nördlichen und (süd-)östlichen Randlagen Österreichs zu finden: mit 19.500 Euro wurde in der Region Weinviertel das niedrigste BRP je Einwohner erwirtschaftet, gefolgt vom Mühlviertel (21.300 Euro) und Mittelburgenland (21.500 Euro).

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte
Nach dem eher schwachen Anstieg von 0,9% im Jahr 2010 verzeichnete das nominelle Primäreinkommen der privaten Haushalte im Berichtsjahr 2011 einen Anstieg von beachtlichen 3,5%. Auf Bundesländerebene schwankten die nominellen Zuwächse zwischen 2,8% in Kärnten und 3,8% in der Steiermark und Oberösterreich. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte, welches die Umverteilung des Primäreinkommens durch die monetären Transfers abbildet, wuchs 2011 im Vergleich zum Vorjahr nur um 2,3%. Wie auch beim Primäreinkommen wiesen die privaten Haushalte in Kärnten beim verfügbaren Einkommen das niedrigste nominelle Wachstum auf (1,6%). Auch Wien mit 2,0% und Vorarlberg mit 2,1% lagen unter dem österreichischen Niveau. Das verfügbare Einkommen der Haushalte in Salzburg wuchs um 2,7% und die burgenländischen und oberösterreichischen Haushalte konnten ebenfalls überdurchschnittliche nominelle Zuwachsraten von 2,5% verzeichnen. Im Österreich-Schnitt lagen die Steiermark mit 2,3% sowie Tirol und Niederösterreich mit je 2,4%.

Das höchste verfügbare Einkommen pro Kopf 2011 erzielten erneut die niederösterreichischen privaten Haushalte mit 21.700 Euro. Salzburg erreichte mit 21.300 Euro das zweithöchste verfügbare Einkommen pro Kopf. An dritter Stelle lagen die privaten Haushalte Wiens und Vorarlbergs mit jeweils 21.000 Euro. Die geringsten Einkommen wiesen Kärnten mit 20.100 Euro und Tirol mit 20.200 Euro auf.

 

 

 

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