Bozen (lpa) - Mit der Franzensfeste gehört dem Land seit 18.12. ein Stück Geschichte. Mit ihren Unterschriften
unter dem Übergabevertrag haben Landeshauptmann Luis Durnwalder und Pierluigi Di Blasio, Leiter der Agentur
für Staatsgüter in Bozen, den Übergang der ehemaligen k.u.k.-Festung vom Staat an das Land besiegelt.
Schon 2007 hatte der Staat die Verwaltung der über Jahrzehnte vom italienischen Heer genutzten Festung dem
Land übertragen, damals im Dringlichkeitswege: "Wir haben die Franzensfeste 2008 als einen der beiden
Standorte der Kunstbiennale 'Manifesta' auserkoren, sie für diese Ausstellung baulich gesichert und auf Vordermann
gebracht und sie auch erstmals öffentlich zugänglich gemacht", so Landeshauptmann Durnwalder. Als
zweites Highlight folgte 2009 die Landesausstellung in der ehemals österreichischen Festung.
Obwohl der Konzessionsvertrag mit dem Staat ursprünglich auf zehn Jahre, also bis 2017 angelegt war, ist die
Festung nun früher als geplant dem Land übertragen worden. "Wir haben das volle Eigentum über
die Franzensfeste übernommen, die seit heute damit offiziell dem Land gehört", so Durnwalder. Dies
gebe dem Land die Möglichkeit, frei über die riesige Anlage zu verfügen: "Die Landesregierung
hat nun die Richtlinien für die Nutzung der Festung auszuarbeiten", so der Landeshauptmann, dem auch
Agenturleiter Di Blasio beipflichtet: "Mit der Übernahme der Festung hat das Land Südtirol alle
Möglichkeiten, diese historische Anlage aufzuwerten und zu nutzen."
Bereits klar scheint, dass der BBT-Infopoint in die Festung übersiedeln wird und dort erstmals den nötigen
Platz zur Verfügung haben wird, um angemessen über den Bau des längsten Eisenbahntunnels Europas
zu informieren. Auch wird weiterhin Platz sein, um die Festung für kulturelle Initiativen zu nutzen, wobei
bis dato nur der untere Teil der Franzensfeste erschlossen ist. Positiver Nebeneffekt: Auch die derzeitige Lücke
im Radwegenetz kann durch den Übergang problemloser geschlossen werden. "Wie auch immer die Nutzung ausschauen
wird, ist doch erfreulich, dass mit der heutigen Übergabe eine für Südtirol historisch wichtige
Anlage in den Besitz des Landes übergeht und damit auch ein über Jahre währendes Verwaltungsverfahren
zu einem glücklichen Ende gebracht worden ist", so der Landeshauptmann.
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