LH Kaiser, LR Waldner und LR Holub bei Verleihung der Kulturpreise 2013
Klagenfurt (lpd) - Der Kulturpreis des Landes Kärnten für Darstellende Kunst wurde am 18.12. an
den Intendanten, Theater- und Opernregisseur Martin Kušej verliehen. Im Kärntner Landesarchiv wurden außerdem
feierlich drei Würdigungs- und acht Förderungspreise überreicht. Den hohen Stellenwert der Kultur
und ihre Wertschätzung gegenüber den Kulturschaffenden drückten seitens der Landesregierung Landeshauptmann
Peter Kaiser, Kulturlandesrat Wolfgang Waldner und Landesrat Rolf Holub aus.
Kaiser sprach von einer positiven atmosphärischen Veränderung. In diesem Sinne dankte er auch dem Kulturlandesrat
für die kulturpolitische Arbeit. Inklusion solle nicht nur im Sozialbereich, sondern auch in der Kultur stattfinden,
so der Landeshauptmann weiters. Früher sei in Kärnten zwischen der sogenannten Hochkultur und der Volkskultur
unterschieden worden, jetzt habe man einen großen Kulturbereich mit vielfältigen Entwicklungen.
Waldner betonte die qualitätsvolle und hochkarätige Zusammensetzung der Preisträgerinnen und Preisträger.
Die vom Kulturgremium beratene Landesregierung diskutiere sehr viel über Kultur, verriet er: „Wir nehmen als
Regierung die Kultur ernst.“ Das Kulturbudget habe man im Vergleich zum Vorjahr erhalten können, es gebe jetzt
jedoch neue Gewichtungen sowie transparente, nachvollziehbare Richtlinien. So gehe das Geld tatsächlich zu
den Kulturschaffenden. Der Kulturreferent erwähnte außerdem den Plan, eine eigene Kulturabteilung einzurichten.
Bezugnehmend auf das Landesarchiv hob er den Stellenwert der Erinnerungs- und Gendenkkultur hervor.
Kulturpreisträger Martin Kušej wurde 1961 in Wolfsberg geboren. Er war von 1993 bis 2000 Hausregisseur am
Staatstheater Stuttgart und von 2004 bis 2006 Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele. Er inszenierte unter
anderem am Deutschen Theater Berlin, an der Staatsoper Berlin, an der Volksbühne Berlin, an der Oper Graz,
am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater Wien und am Opernhaus Zürich.
Seit 2011 ist Kušej Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels München. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie
der Darstellenden Künste und seit Oktober 2013 Professor für Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien.
Die Laudatio für den Ausgezeichneten hielt der Salzburger Galerist Thaddaeus Ropac. Kušej selbst kam für
seine Dankesworte in den Zuschauerraum des vollbesetzten Saales im Landesarchiv und stellte sich dort unter kräftigem
Applaus auf einen Stuhl. Er wolle nicht über Politik, sondern über Kunst reden, und nicht der früheren
Kultur des Revanchismus anheimfallen, so der Preisträger. „Kunst bei, mit und für Freunde – so mache
ich Theater, so will ich meine Arbeit verstanden wissen“, meinte Kušej. Kärnten habe verhältnismäßig
viele Kulturschaffende hervorgebracht, darauf sollte man stolz sein, betonte er. Kušej sprach auch einige Worte
auf Slowenisch und kündigte an, einen Teil des Preisgeldes jungen Künstlern weiterzugeben.
Der Würdigungspreis für Architektur und Verdienste um die Baukultur ging an die Gruppe „nonconform architektur
vor ort“, die sich aus Caren Ohrhallinger, Roland Gruber, Katharina Kothmiller und Peter Nageler zusammensetzt.
Die in Wien und Moosburg ansässige Gruppe leistet bewusstseinsbildende Arbeit im Bereich Raumplanung, entwickelt
durch das Einbeziehen der Betroffenen innovative Lösungswege für Problemstellungen in Gemeinden und Orten.
Den Würdigungspreis für Bildende Kunst erhielt die in St. Ruprecht/Villach geborene Künstlerin Angelika
Kaufmann, die jetzt in Wien und Niederösterreich lebt und arbeitet. Der Würdigungspreis für Darstellende
Kunst ging an den „singenden Schauspieler und spielenden Sänger“ Gerhard Lehner. Der frühere Wiener Sängerknabe
ist künstlerischer Leiter des „klagenfurter ensembles“. Die Laudationen für die drei Würdigungspreisträgerinnen
und -preisträger hielten die Architektin Eva Rubin, die Künstlerin Inge Vavra sowie der Schriftsteller
und Regisseur Peter Wagner.
Die acht Förderungspreise gingen an Peter Jellitsch (Bildende Kunst), Nina Rike Springer (Elektronische Medien,
Fotografie und Film), Katrin Hauptmann (Darstellende Kunst), Rebekka Scharf (Literatur), Ingrid Schmoliner (Musik),
Karin Vierbauch (Volkskultur), Nadja Danglmaier (Geistes- und Sozialwissenschaften) und Kirsten von Elverfeldt
(Naturwissenschaften/Technische Wissenschaften).
Moderiert wurde die Kulturpreiseverleihung von Martin Weberhofer, für die musikalische Umrahmung sorgten „Die
Talltones“.
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