Technik im AKH Wien österreichweit erstmals eingeführt
Wien (rk) - Im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien – Medizinischer Universitätscampus wurde eine
vollkommen neue Therapieform für schwere Verengungen der Luftröhre und des Kehlkopfs eingeführt.
Besonders bei frühgeborenen Kindern, die nach der Geburt lange mittels Luftröhrenschnitt und Kanüle
künstlich beatmet werden, kommt es nicht selten zu Schädigungen der Luftröhre und des Kehlkopfs
und zur Entstehung von narbigen Verengungen. Sie haben keine Möglichkeit einer normalen Sprachentwicklung.
Derartige Verengungen können behandelt werden, indem man den Kehlkopf spaltet und weitet und den Zwischenraum
mit aus einer Rippe gewonnenem Knorpelgewebe schließt. Solche Eingriffe sind hochspezialisiert und bisher
in nur wenigen Krankenhäusern durchgeführt worden.
Im AKH Wien/MedUni Wien ist es auf Basis einer Zusammenarbeit von Walter Klepetko, Leiter der Klinischen Abteilung
für Thoraxchirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie, und Wolfgang Bigenzahn, Leiter der Klinischen
Abteilung für Phoniatrie der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, gelungen,
diese Operationstechnik österreichweit erstmalig einzuführen.
Mit finanzieller Unterstützung des Wiener Krankenanstaltenverbunds konnte Phillip Monnier von der Universitätsklinik
Lausanne, einer der weltweit wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet, für eine Woche nach Wien kommen. Während
dieser Zeit wurden insgesamt sechs Kleinkinder im Alter von eineinhalb bis drei Jahren durch das Wiener Team unter
Anleitung von Monnier operiert.
Alle Kinder waren seit ihrer Geburt über einen Luftröhrenschnitt künstlich beatmet worden, wodurch
ihre Kehlköpfe deutlich verengt waren. Sämtliche Operationen verliefen komplikationslos. Nach Einheilen
der eingesetzten Rippenknorpel sind nunmehr alle Kinder von ihrer Kanüle in der Luftröhre befreit, können
wieder normal über den erweiterten Kehlkopf atmen und können mit ihrer Sprachentwicklung beginnen.
|