Pirker: Airlines müssen Schadenersatz so
 einfach machen wie Ticketkauf

 

erstellt am
17. 12. 13
10.30 MEZ

EU-Parlamentsausschuss stimmt für massive Verbesserungen bei den Fluggastrechten
Brüssel (övp-pd) - "Die Airlines müssen den Schadenersatz so einfach machen wie den Ticketkauf. Wir sprechen uns heute ganz klar dafür aus, dass das Durchsetzen der Rechte und die Entschädigung von Flugreisenden bei Verspätungen oder Annullierungen massiv vereinfacht werden", erklärt der Verkehrssprecher der ÖVP im EU-Parlament, Hubert Pirker, vor der Abstimmung über die Neuregelung der Rechte von Flugreisenden im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments. "Es kann nicht sein, dass man mittlerweile mit drei Klicks innerhalb weniger Sekunden ein Flugticket im Internet kaufen kann, es gleichzeitig aber keine effizienten und kundenfreundlichen Verfahren zur Durchsetzung des Rechts auf Entschädigung, Unterkunft, Verpflegung oder anderweitige Beförderung gibt", so der ÖVP-Politiker am 17.12. in Brüssel.

Die von der EU-Kommission geplanten Verschlechterungen für Passagiere kommen durch den Ausschussbeschluss wieder vom Tisch. So werden Fluggäste nicht erst nach fünf Stunden Verspätung entschädigt, sondern schon ab drei, wie das ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs nahelegt. "Für das EU-Parlament steht der Konsument im Mittelpunkt und deswegen bessern wir da deutlich nach", stellt Pirker klar. Wichtige Änderungen des Gesetzesvorschlags gehen auf Pirker zurück: "Die EU-Kommission wollte ursprünglich, dass man erst nach fünf Stunden Wartezeit ein Recht auf Aussteigen hat, wenn ein Flieger auf dem Rollfeld festsitzt. Das wäre haarsträubend. Ich gehe davon aus, dass mein Antrag, diese Frist auf zwei Stunden zu kürzen, heute angenommen wird", so der EU-Abgeordnete.

Besonders wichtig sind Pirker einfache Verfahren zur Durchsetzung der Rechte der Reisenden: "Die umständlichen Beschwerdeverfahren halten die Passagiere oft davon ab, von ihren Rechten Gebrauch zu machen. Deshalb wollen wir die Fluggesellschaften verpflichten, entscheidungsbefugte Anlaufstellen an den Flugterminals einzurichten. Diese Anlaufstellen müssen zugänglich und sichtbar sein, nicht versteckt in einem Bürogebäude am anderen Ende des Flughafens", so Pirker. Mit einem einheitlichen Beschwerdeformular soll rasch auf Gepäckbeschädigung oder - verspätung reagiert werden. Die Fluggesellschaft muss den Fluggästen allgemeine Informationen zum Verfahren geben, einschließlich der nötigen Kontaktadressen für die zuständigen Stellen. "Dies muss sofort, einfach und ohne zusätzliche Kosten funktionieren", so Pirker.

Die endgültige Abstimmung über die neuen Fluggastrechte soll im Februar im Plenum des EU-Parlaments erfolgen.

 

 

 

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